Prüfstand | 13,3-Zoll-<strong>Notebooks</strong> Jörg Wirtgen <strong>Kompakte</strong> Kraftprotze Leistungsstarke und ergonomische <strong>Notebooks</strong> der 13-Zoll-Klasse Sie sind so groß wie nötig, um ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen, und so klein wie möglich, ohne übermäßig gedrosselte Hardware zu beherbergen: <strong>Notebooks</strong> mit 13,3-Zoll-Display. Wer seinen Rechner oft mit sich herumträgt, aber auch häufig daran arbeitet, liegt bei dieser Kategorie richtig. Einige Hersteller schaffen es sogar, bei gleichem Gewicht ein 14-Zoll-Display einzubauen. Wo liegen die Schwachstellen dieser immer beliebteren Klasse? 110 © Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags. c’t 2009, Heft 2
Prüfstand | 13,3-Zoll-<strong>Notebooks</strong> Viele Anwendungen profitieren von kräftigen Prozessoren, geräumigen Displays, viel Speicher oder schnellen Festplatten, sodass man auch unterwegs nicht darauf verzichten möchte. In 15,4-Zoll-<strong>Notebooks</strong> lässt sich das alles problemlos verstauen, doch erweisen sie sich als sperrige und mit mindestens 2,5, eher 3 Kilogramm nicht allzu leichte Begleiter. Die Subnotebooks mit 10- oder 12-Zoll-Displays wiegen meist unter 1,5 Kilogramm, haben aber zu wenig Platz, um die schnelle Hardware samt Kühlsystemen unterzubringen, sodass leistungsärmere Komponenten zum Einsatz kommen. Für langes Arbeiten sind aber auch Display und Tastatur zu klein. Einen erstaunlichen Mehrgewinn an Ergonomie bieten die 13,3-Zoll-<strong>Notebooks</strong>, auch weil eine Tastatur mit 19 mm großen Tasten – wie von externen Tastaturen gewohnt – vor ihr Display passt. Die weiteren Eckdaten der 13-Zoll-Klasse: um zwei Kilogramm Gewicht, ausreichend Schnittstellen, eine Grundfläche etwas größer als eine DIN-A4- Seite und kaum abgespeckte Hardware, außer bei den besonders leichten Geräten. Zudem haben wir 14-Zoll-<strong>Notebooks</strong> mit in den Test aufgenommen, die leichter als die schwersten 13,3-Zöller sind. Testfeld Damit landeten acht <strong>Notebooks</strong> auf dem Prüfstand, die sechs 13,3-Zöller Apple MacBook, Dell Latitude E4300, Lenovo Think- Pad SL300, Samsung Q310 und X360 und Toshiba Portégé M800 sowie die beiden 14-Zöller Fujitsu Siemens Lifebook S7220 und Panasonic CF-F8. Genauso viele interessante <strong>Notebooks</strong> dieser Klasse haben wir in den vorigen Heften getestet, eine aktualisierte Übersicht bringt der Kasten auf Seite 115: Apple MacBook Air, Dell Latitude E6400, Vostro 1310 und XPS M1330, Fujitsu Siemens Lifebook S6410, Lenovo ThinkPad X300, LG Electronics P300 und Sony Vaio VGN-Z. Einige laut Datenblatt ausreichend leichte 14-Zöller wogen dann doch zu viel, darunter das HP Elitebook 6930p. Zwei gewichtsmäßig spannende 14er waren zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich: Das Samsung X460 und das Toshiba Tecra R10 sollen knapp unter zwei Kilogramm wiegen. Spannend wäre auch der 13,3-Zöller Fujitsu Siemens Amilo Sa 3650 mit externer Grafikkarte gewesen, doch er war nicht lieferbar. 12-Zöller haben wir von diesem Test komplett ausgenommen, auch wenn einige wie das Lenovo ThinkPad X200 ebenfalls mit kaum abgespeckter Hardware erhältlich sind. Rennzwerge Einige Entwicklungen begünstigen die immer stärkeren Kompakt-<strong>Notebooks</strong>, darunter Intels letztens vorgestellte 25-Watt- Versionen des Zweikernprozessors Core 2 Duo mit „P“ in der Modellnummer. Vorher haben die Prozessoren entweder ein auf 35 Watt ausgelegtes Kühlsystem benötigt (T-Klasse) oder waren als Stromspar-Version auf weit unter 2 GHz Taktrate beschränkt (L- und U-Klasse). Die 25-Watt-Prozessoren sind nun mit bis zu 2,53 GHz erhältlich, was bis vor kurzem sogar die Obergrenze der 35-Wattler war (mittlerweile erreichen sie 2,8 GHz). Zudem hat Intel eine platzsparende Variante zum Auflösen herausgebracht, die im Testfeld Dell und Panasonic einbauen. Das Fujitsu Siemens Lifebook S7220 ist mit T- oder P-Prozessor erhältlich und als einziges im Test auch mit dem 2,8 GHz schnellen Spitzenreiter T9600. Der schnellste P-Prozessor, der P9500 (2,53 GHz, 6 MByte L2-Cache), steht derzeit zwar für keinen Testkandidaten zur Wahl, aber Versionen 13-Zoll-Klasse – Messwerte <strong>Notebooks</strong> in diesem Test Apple MacBook 2,4 Dell Latitude E4300 Fujitsu Siemens Lifebook S7220 Lenovo ThinkPad SL300 Panasonic CF-F8 Samsung Q310 Malin Samsung X360 Toshiba Portégé M800 <strong>Notebooks</strong> aus den vorigen Tests (siehe Kasten) Apple MacBook Air Dell Latitude E6400 Dell Vostro 1310 Dell XPS M1330 Fujitsu Siemens Lifebook S6410 Lenovo ThinkPad X300 LG Electronics P300 Sony Vaio VGN-Z 1 mit Standardakku mit 6 MByte L2-Cache bekommt man im Dell Latitude (bis 2,4 GHz) und im Panasonic CF-F8 (2,26 GHz). Die 3-MByte-Versionen mit 2,26 oder 2,4 GHz stehen für das Apple MacBook, das Samsung Q310 und das Toshiba Portégé zur Wahl. Nur im äußerst dünnen und leichten Samsung X360 kommt eine der klassischen Stromspar- Varianten mit nur 1,2 GHz Taktrate zum Einsatz, sodass es das langsamste Notebook im Test ist, was sich bei anspruchsvollen Anwendungen auch bemerkbar macht. Aktuelle Festplatten erreichen eine Geschwindigkeit, für die man vor kurzem noch eine Desktop-Platte oder ein RAID aus zwei Notebook-Platten benötigte. Über 60 MByte/s transferieren die Platten im Dell Latitude, Panasonic CF-F8 und Samsung Q30, ähnlich schnelle Platten sind alternativ fürs Apple MacBook und Fujitsu Siemens Lifebook S7220 erhältlich. Lediglich Lenovo hat eine mit 45 MByte/s unzeitgemäß lahme Platte eingesetzt. Schlusslicht ist allerdings abermals das Samsung X360. Die noch recht neuen Notebook-Platten mit 500 GByte Kapazität und 9,5 mm Bauhöhe bietet keiner der Hersteller als Option an, selbst 320-GByte- Platten sind nicht für alle <strong>Notebooks</strong> lieferbar. Apple und Dell bauen alternativ eine Solid State Disk (SSD) ein, auch das Samsung X360 soll in Zukunft damit erhältlich sein. Die üblichen SSDs arbeiten etwas langsamer als 2,5-Zoll-Festplatten, doch die schwer zu bekommenden High- Displayhelligkeit Akkulaufzeit 1 Gewicht [cd/m 2 ] besser > [h] besser > [kg] < besser 255 232 143 303 220 174 273 226 322 280 201 189 237 236 273 274 3,5 3,9 3,5 4,3 5,6 6,1 5,8 4,3 3,5 4 4,8 3,5 4,6 6 Performance-Exemplare von Intel (optional bei Dell erhältlich) hängen dann sogar Desktop- Platten deutlich ab. Die optischen Laufwerke können DVDs brennen, die meisten auch DVD-RAMs. Blu-ray-fähig ist keines der <strong>Notebooks</strong>, das schafft in dieser Geräteklasse nur das Sony VGN-Z (siehe Kasten). Das Samsung X360 hat kein optisches Laufwerk. Sechs der <strong>Notebooks</strong> nutzen Intels aktuelle Chipsatzgrafik GMA 4500MHD. Sie eignet sich uneingeschränkt für Büroanwendungen, Bildbearbeitung und Videoschnitt, bringt aber bestenfalls ältere 3D-Spiele mit abgeschalteten Details auf Trab. Besser gefallen der Grafikchip im Samsung Q310 und die Chipsatzgrafik im Apple MacBook, beide von Nvidia, etwa zwei- bis dreimal so schnell wie die Intel- Grafik und damit in der Lage, ältere Spiele mit und neuere ohne Details mit halbwegs akzeptablen Frameraten darzustellen. Doch auch sie zählen noch zur 3D-Einstiegsklasse – wer Mittelklasse-Performance möchte, greift zum LG Electronics P300 (siehe Kasten). Intels WLAN-Modul 5100 hat nur zwei Antennen und liefert daher unter schwierigen Bedingungen eine schlechtere Übertragungsrate als das 5300 oder auch das Broadcom-Modul im Apple MacBook. Die Wahl zwischen mehreren WLAN-Modulen bietet nur Dell. Bis auf das Panasonic CF-F8 haben alle <strong>Notebooks</strong> einen digitalen Displayausgang am Gerät oder an der Docking-Station. Per 7,6 8,4 2,05 1,8 2,35 2,22 1,65 2,16 1,37 2,05 1,4 2,3 2,2 1,9 1,8 1,5 1,6 1,5 c’t 2009, Heft 2 © Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags. 111
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