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Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala

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Praxis | Software-RAIDs unter Linux<br />

Zunächst stellen Sie durch<br />

Aufruf von e2fsck -y /dev/sda1 sicher,<br />

dass sich das Dateisystem in<br />

einem konsistenten Zustand befindet.<br />

Anschließend bestimmen<br />

Sie die exakte Größe des Dateisystems:<br />

tune2fs -l /dev/sda1 | grep "Block count"<br />

Block count: 4885768<br />

Die Ausgabe erfolgt in Blöcken<br />

zu je 4 KByte, der üblichen Blockgröße<br />

von Ext3-Dateisystemen.<br />

Der Superblock benötigt 128<br />

KByte am Ende der Partition, Sie<br />

müssen das Dateisystem daher<br />

um 32 Blöcke verkleinern. Das<br />

erledigt der folgende Befehl:<br />

resize2fs -p /dev/sda1 4885736<br />

Die neue Größe des Dateisystems<br />

in Blöcken ist der letzte Parameter.<br />

Ist resize2fs mit seiner<br />

Arbeit fertig, gibt es am Ende der<br />

Partition Platz für den RAID-<br />

Superblock. Nun starten Sie fdisk<br />

und ändern den Partitionstyp<br />

von 0x83 auf 0xfd, sodass die<br />

Partition auch für den RAID-Treiber<br />

entsprechend kenntlich gemacht<br />

ist, und setzen anschließend<br />

das RAID-1 zunächst mit<br />

nur einer Partition auf:<br />

mdadm --create /dev/md0 --level=1 —<br />

--raid-devices=2 /dev/sda1 missing<br />

Die Partitionsbezeichnung /dev/<br />

sda1 aus dem Beispiel müssen<br />

Sie selbstverständlich durch den<br />

Gerätenamen Ihrer Partition ersetzen.<br />

Das Programm erkennt,<br />

dass auf /dev/sda1 noch ein Dateisystem<br />

gespeichert ist, und<br />

fragt zur Sicherheit, ob Sie die<br />

Partition trotzdem in ein RAID<br />

umwandeln wollen. Da Sie bereits<br />

Platz für den Superblock geschaffen<br />

haben, können Sie dies<br />

bestätigen. Zur Sicherheit empfiehlt<br />

es sich anschließend,<br />

/dev/md0 einzubinden und<br />

nachzusehen, ob die Daten tatsächlich<br />

noch vorhanden sind.<br />

Für den ursprünglich für eine<br />

einzelne Festplatte installierten<br />

Bootloader hat sich im Prinzip<br />

nichts geändert – die Dateien befinden<br />

sich noch an der gleichen<br />

Stelle auf der Festplatte wie<br />

zuvor. Allerdings installieren die<br />

meisten Linux-Distributionen den<br />

Bootloader im MBR der Festplatte.<br />

Dieser jedoch gehört nicht zur<br />

RAID-Partition und wird später<br />

somit auch nicht auf die zweite<br />

Festplatte gespiegelt. Damit<br />

bootet der Rechner nicht mehr,<br />

falls die erste Festplatte ausfallen<br />

sollte. In der vorherigen Ausgabe<br />

von c’t finden Sie eine Anleitung,<br />

Bevor Partitionen aus dem Software-RAID entfernt werden<br />

können, müssen sie als fehlerhaft markiert werden.<br />

wie Sie den Bootloader Grub im<br />

Bootsektor der Partition installieren<br />

und den MBR mittels Testdisk<br />

so ändern, dass zukünftig der<br />

Bootloader aus dem Bootsektor<br />

gestartet wird.<br />

Nun ist es an der Zeit, mittels<br />

fdisk auf der neuen Festplatte<br />

eine gleich große oder geringfügig<br />

größere Partition anzulegen<br />

und auch ihr den Partitionstyp<br />

0xfd zuzuweisen. Im nächsten<br />

Beispiel lautet ihr Gerätename<br />

/dev/sdb1. Anschließend fügen<br />

Sie die neue RAID-Partition dem<br />

bereits laufenden, aber noch unvollständigen<br />

RAID-1 hinzu:<br />

mdadm /dev/md0 --add /dev/sdb1<br />

Durch das nachträgliche Hinzufügen<br />

der zweiten RAID-Partition<br />

stellen Sie sicher, dass die Daten<br />

von der bereits gefüllten Partition<br />

auf die neue, noch unbenutzte<br />

Partition kopiert werden.<br />

Gibt man gleich beide RAID-Partitionen<br />

beim Aufbau des RAID<br />

an, genügt eine einfache Verwechslung,<br />

um die wertvollen<br />

Daten mit dem Inhalt der leeren<br />

Partition zu überschreiben.<br />

Aufgelöst<br />

Der umgekehrte Weg, ein RAID-1<br />

wieder aufzulösen und nur noch<br />

eine der beiden Festplatten zu<br />

benutzen, etwa weil man die<br />

Festplatte in einem anderen<br />

Rechner benötigt, ist ähnlich einfach.<br />

Dabei gibt es zwei Varianten:<br />

Man entfernt einfach nur die<br />

zweite Partition aus dem RAID-<br />

Verbund und benutzt in Zukunft<br />

ein unvollständiges RAID-1, oder<br />

aber man entfernt das RAID vollständig.<br />

Ist das RAID-System bereits in<br />

Betrieb, was Sie mittels mdadm<br />

--detail /dev/md0 herausfinden,<br />

müssen Sie zunächst die zweite<br />

RAID-1-Partition aus dem Verbund<br />

herauslösen. Dazu markieren<br />

Sie die Partition zunächst als<br />

fehlerhaft und entfernen sie<br />

dann. Ist der RAID-Verbund hingegen<br />

nicht aktiv, sind diese Befehle<br />

überflüssig. Der letzte Befehl<br />

sorgt jedoch dafür, dass der<br />

RAID-Superblock am Ende der<br />

Partition wieder gelöscht wird.<br />

Das ist wichtig, damit die Partition<br />

nicht im nächsten Rechner<br />

wieder als RAID-Laufwerk erkannt<br />

wird.<br />

mdadm /dev/md0 --fail /dev/sdb1<br />

mdadm /dev/md0 --remove /dev/sdb1<br />

mdadm --zero-superblock /dev/sdb1<br />

Haben Sie die zweite Festplatte<br />

ausgebaut, können Sie das unvollständige<br />

RAID problemlos<br />

weiterbetreiben und später mit<br />

wenigen Handgriffen wieder mit<br />

einer neuen Festplatte vervollständigen.<br />

Wollen Sie das RAID<br />

jedoch insgesamt auflösen, müssen<br />

Sie auch den Superblock der<br />

ersten RAID-Partition löschen.<br />

Ist das RAID aktiv, müssen Sie<br />

es dazu zunächst abschalten.<br />

Anschließend entfernen Sie wie<br />

im vorherigen Beispiel schon gezeigt<br />

den Superblock:<br />

mdadm --stop /dev/md0<br />

mdadm --zero-superblock /dev/sda1<br />

Nun sollten Sie mittels fdisk noch<br />

den Partitionstyp von 0xfd auf<br />

0x83 ändern. Sie können dann<br />

noch das Dateisystem bis zur Partitionsgröße<br />

vergrößern, womit<br />

Sie allerdings nur die 128 KByte<br />

des Superblocks hinzugewinnen:<br />

resize2fs -p /dev/sda1<br />

Geht es darum, eine vorhandene<br />

Linux-Installation auf ein RAID-5<br />

umzustellen, ist dies wiederum<br />

über ein Rettungssystem wie<br />

Knoppix möglich – allerdings<br />

aufwendiger: Grub kann mit<br />

einem RAID-5 nichts anfangen,<br />

weshalb Sie eine Boot-Partition<br />

c’t 2009, Heft 2<br />

169<br />

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