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Kompakte Notebooks Kompakte Notebooks - Wuala

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Praxis | Musiksammlung de luxe: MP3-Tagging<br />

te Änderungen zu finden, die bis<br />

hin zu Korrekturen gegenüber<br />

dem gedruckten Booklet reichen.<br />

Da CDDB1 eine komfortable<br />

Feedback-Möglichkeit fehlt, um<br />

etwa Qualitätsmängel bestimmter<br />

Metatag-Sets zu melden, verschlimmert<br />

sich die Situation<br />

immer weiter. Die Gracenote-Datenbank<br />

wurde seit der Kommerzialisierung<br />

stark entrümpelt; bestehende<br />

Einträge lassen sich nur<br />

noch per E-Mail-Eingabe an den<br />

Support ändern. Dieser Ansatz<br />

hat allerdings auch den Nachteil,<br />

dass Fehler lange in der Datenbank<br />

herumhängen können,<br />

bevor sich ein Nutzer ein Herz<br />

fasst und eine Mail absendet.<br />

Gracenote füttert vor allem<br />

die CD-Identifizierungsfunktionen<br />

kommerzieller Anwendungen<br />

mit seinen Daten, darunter<br />

auch iTunes. Nach eigenen Angaben<br />

enthält die Datenbank derzeit<br />

über 7,6 Millionen CDs. Gracenote<br />

erfasst nur Textinformationen,<br />

keine Album-Cover. Teilweise<br />

wird der Datenbestand mit<br />

Hilfe der Musikindustrie gepflegt<br />

– zumindest stellt Gracenote ein<br />

„Content Partner Program“ bereit.<br />

Für klassische Musik arbeitet<br />

der Hersteller derzeit an einem<br />

abgewandelten Tagging-Konzept<br />

namens CMI (Classical Music<br />

Initiative). Es besteht im Wesentlichen<br />

darin, den Komponisten in<br />

die Titelangabe zu übernehmen.<br />

Im Juni 2008 übernahm Sony das<br />

Unternehmen.<br />

FreeDB und TrackType.org sind<br />

Abkömmlinge der ursprünglichen<br />

CDDB-Datenbank, die weiterhin<br />

deren Protokoll verwenden. Die<br />

FreeDB-Datenbank umfasst derzeit<br />

um die 2,6 Millionen Disc-IDs.<br />

FreeDB versucht dem CD-Wildwuchs<br />

durch einen Revisionszähler<br />

zu begegnen – mit durchwachsenen<br />

Ergebnissen. Bei einigen<br />

CDs haben sich „Edit Wars“<br />

entwickelt, wo bestehende Informationen<br />

immer wieder nach<br />

einem anderen Eingabekonzept<br />

überschrieben werden.<br />

Die Aktualisierung der Daten<br />

über CD-Extraktionsprogramme<br />

wie Exact Audio Copy ist dennoch<br />

komfortabel: Audio-CD einlegen,<br />

FreeDB-Datensatz herunterladen,<br />

bearbeiten, erneut hochladen.<br />

Änderungen sind meistens innerhalb<br />

24 Stunden online, oft auch<br />

schneller. FreeDB wurde 2006<br />

von Magix übernommen, wird<br />

aber unverändert quelloffen und<br />

kostenlos weiterbetrieben. Auch<br />

FreeDB verwaltet nur Textdaten,<br />

keine Album-Cover.<br />

Mehrere ID3-Helfer ziehen CD-<br />

Bilder stattdessen vom E-Commerce-Veteranen<br />

Amazon, mitunter<br />

auch Track-Listings. Amazon<br />

speichert seine Produktinformationen<br />

in mehreren unsynchronisierten<br />

Datenbanken –<br />

anders ist nicht zu erklären, wie<br />

stark die Angaben der internationalen<br />

Shops (ca, com, co.jp, co.uk,<br />

de, fr) mitunter auseinanderscheren.<br />

Bei internationalen Titeln ist<br />

die Datenbank von Amazon.com<br />

am besten gepflegt.<br />

Amazon bietet seinen Kunden<br />

Formulare zur Aktualisierung der<br />

Einträge. Mit der Umsetzung der<br />

auf diesem Weg vorgeschlagenen<br />

Änderungen lässt sich der Online-<br />

Shop aber derart viel Zeit, dass<br />

viele Kunden ihre Korrekturen<br />

und Ergänzungen lieber in Form<br />

von Produktbewertungen online<br />

stellen. Dies hat den Nachteil, dass<br />

die Abfragen der MP3-Tagger sie<br />

nicht erfassen. Meist klappt es<br />

zumindest mit dem Cover-Bild.<br />

Alternative Quellen<br />

Das CD-Verzeichnis Discogs war<br />

ursprünglich auf elektronische<br />

Musik spezialisiert, hat seine Datenbank<br />

aber mittlerweile um zusätzliche<br />

Genres erweitert. Discogs<br />

wird komplett von seinen Anwendern<br />

bestückt; Neuzugänge<br />

werden erst nach Prüfung durch<br />

ein Moderatoren-Team freigeschaltet.<br />

Zu den Vorteilen von<br />

Discogs gehören penibel genaue<br />

Track-Angaben und oft hochauflösende<br />

Cover-Bilder (600 x 600<br />

Pixel). Von Nachteil ist die behäbige<br />

Bearbeitung durch die ehrenamtlichen<br />

Moderatoren. Discogs<br />

dient primär zur Identifizierung<br />

unterschiedlicher Veröffentlichungen<br />

– daher führt fast jede<br />

Suche zu einer üppigen Auswahl<br />

an Releases, aus denen man die<br />

eigene CD herauspicken muss. Die<br />

CDs eines Sets behandelt Discogs<br />

in einem gemeinsamen Eintrag.<br />

Auch die All Music Guide<br />

(AMG) betreibt eine eigene CD-<br />

Datenbank, deren Zugang allerdings<br />

nicht kostenfrei ist. Somit<br />

wird er nur von wenigen MP3-<br />

Taggern genutzt. AMG ist eindeutig<br />

amerikophil: Bei einem<br />

mehrfach mit unterschiedlichem<br />

Track-Listing veröffentlichten<br />

Album gibt der CD-Erkennungsdienst<br />

der US-Fassung den Vorzug.<br />

Der prominenteste AMG-<br />

Kunde ist Microsoft mit dem<br />

Windows Media Player. AMG<br />

gehört seit 2007 dem Kopierschutzspezialisten<br />

Macrovision.<br />

Wie denn jetzt? FreeDB gibt für ein und dieselbe CD fünf unterschiedliche<br />

Tag-Sets zurück – hier gezeigt in der Ausgabeform<br />

von Exact Audio Copy.<br />

Die grundsätzlichen Metatags<br />

für jede MP3-Datei sind Titel,<br />

Interpret, Albenname und Track-<br />

Nummer. Diese Felder (Frames)<br />

unterstützte bereits die erste<br />

Version des ID3-Standards, doch<br />

reichen sie nur selten aus.<br />

Alben mit verschiedenen<br />

Interpreten stellen für viele MP3-<br />

Datenbanken ein Problem dar.<br />

Importiert man Sampler in Musikverwaltungsprogramme<br />

wie<br />

iTunes oder Windows Media<br />

Player (WMP), werden sie oft zu<br />

Singles zersprengt. Biegt man<br />

den Missstand bei iTunes wie auf<br />

Seiteˇ143 beschrieben wieder<br />

gerade, setzt Apple ein proprietäres<br />

Tag in den ID3-Block, das<br />

auch von iTunes genutzt wird.<br />

Dem Windows Media Player<br />

bringt der Album Art Fixer von<br />

AV Soft wieder Ordnung in die<br />

Sammlung. Album Art Fixer<br />

untersucht die Medienbibliothek<br />

auf Alben ohne CD-Cover sowie in<br />

Einzeltitel zerstückte Zusammenstellungen.<br />

In der Standardeinstellung<br />

skaliert der Fixer alle Bilder<br />

auf 200 x 200 Pixel herunter –<br />

bei aktuellen mobilen Playern mit<br />

hochauflösenden Displays nicht<br />

mehr ganz zeitgemäß. Er bietet<br />

die Option, die Skalierung abzuschalten,<br />

leider aber keine Auswahl<br />

anderer Zieldimensionen.<br />

Die Anweisung „Extras/Änderungen<br />

an Medieninformationen<br />

übernehmen“ im WMP aktualisiert<br />

die interne Datenbank.<br />

Grundsätzlich lassen sich<br />

Sampler mit jedem MP3-Tagger<br />

zusammenführen, der den TPE2-<br />

Frame von ID3v2 unterstützt.<br />

ID3-Editoren bezeichnen diesen<br />

Frame entweder als „Band“,<br />

„Album Artist“ oder „CD Artist“.<br />

Steht hier ein gemeinsamer<br />

Wert, interpretieren die meisten<br />

Katalogisierungsprogramme die<br />

Titel als Teil eines Ganzen.<br />

Es empfiehlt sich, für die gesamte<br />

Musiksammlung eine einheitliche<br />

Bezeichnung zu wählen.<br />

Sonst stehen im Künstlerverzeichnis<br />

der Sammlung später einige<br />

Zusammenstellungen unter<br />

„Various“, andere aber unter<br />

Mp3tag zeigt auch alle proprietären Metatags von iTunes an.<br />

c’t 2009, Heft 2<br />

©<br />

Copyright by Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG. Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Heise Zeitschriften Verlags.<br />

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