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Spiele | Geschicklichkeits-Action, Adventure<br />
Schnell und schön<br />
Prince of Persia<br />
Vertrieb<br />
Betriebssystem<br />
Hardwareanf.<br />
Kopierschutz<br />
Multiplayer<br />
spielbar ohne Administratorrechte<br />
Sprache<br />
Deutsch<br />
Grafik +<br />
Sound ++<br />
Langzeitspaß +<br />
techn. Aspekte ±<br />
USK-Einstufung ab 12<br />
Preis<br />
45 e<br />
Ubisoft, www.ubisoft.de<br />
Windows XP, Vista<br />
2200-MHz-PC Mehrkern-<br />
System, 2 GByte RAM,<br />
512-MByte-Grafik<br />
Tagés<br />
nicht vorgesehen<br />
ja<br />
Müssen Thronfolger körperlich fit<br />
sein? Reale Erben von Königreichen<br />
hätten wohl schlechte Karten,<br />
wenn sie sich mit dem Spielhelden<br />
der Prince of Persia-Serie<br />
vergleichen müssten. So unterschiedlich<br />
der Held dort auch<br />
jedes Mal erschien, er war immer<br />
ein wahrer Meister der Akrobatik.<br />
1989 machte der Erstling sich<br />
noch unter der Regie des legendären<br />
Softwarehauses Brøderbund<br />
daran, einen mit Fallen gespickten<br />
Palast zu durchqueren.<br />
Ein Nachfolgeabenteuer erschien<br />
1993, ein weiteres 1999. 2003<br />
hauchte Ubisoft dem Prinzen mit<br />
der „Sands of Time“-Trilogie<br />
neues Leben ein und verlieh ihm<br />
die Fähigkeit, die Zeit zu manipulieren.<br />
Das neue Spiel, das wie das<br />
allererste keinen Zusatztitel trägt,<br />
lässt als Nachfolger des vielgestaltigen<br />
Aristokraten einen eher<br />
windigen Abenteurer antreten,<br />
der den Titel „Prinz“ nur noch als<br />
Spitznamen nutzt. Blaues Blut<br />
fließt in seinen Adern jedenfalls<br />
nicht.<br />
Der frische Start macht sich vor<br />
allem visuell bemerkbar: Das Entwicklungsteam<br />
in Montreal hat<br />
den neuen Prinzen mit feinster<br />
Cel-Shading-Grafik umgesetzt.<br />
Die gesamte Welt wirkt, als wäre<br />
sie einem Comic der französischen<br />
Schule entsprungen. Der<br />
neue Stil unterstreicht die fantastischen<br />
Elemente zusätzlich.<br />
Vom Spielkonzept her ist die<br />
Serie sich treu geblieben. Mit<br />
perfektem Timing gilt es, Hindernisse<br />
zu umlaufen, Wände zu erklimmen,<br />
sich im Kampf mit dem<br />
Säbel zu behaupten und andere<br />
schweißtreibende Leistungen zu<br />
erbringen. Zeitmanipulationen<br />
sind nicht mehr möglich. Um<br />
dem Spieler dennoch an schwierigen<br />
Stellen das ständige<br />
Sterben und Neuladen des<br />
Spielstands zu ersparen,<br />
haben die Entwickler<br />
sich etwas einfallen<br />
lassen: Prinzessin Elika,<br />
die neue Begleiterin<br />
des Helden, verfügt<br />
über außergewöhnliche<br />
Kräfte und kann kurzzeitig<br />
sogar fliegen, um den Prinzen<br />
zu retten.<br />
Diese Besonderheit lässt das<br />
Spiel einfacher erscheinen, als es<br />
tatsächlich ist: Man kann ja jede<br />
Situation immer wieder probieren.<br />
Die einzelnen Spielabschnitte<br />
sind erheblich<br />
kleiner als bei den älteren<br />
Titeln. Das sorgt für<br />
schnelle Erfolgserlebnisse.<br />
Da es über 20 Abschnitte<br />
gibt, ist der Spaß<br />
dennoch nicht zu früh vorbei.<br />
(Nico Nowarra/psz)<br />
Ernüchternder Sinnesrausch<br />
Sie war Schönheitstänzerin und<br />
wurde 1917 wegen Spionage für<br />
den deutschen Geheimdienst<br />
hingerichtet: Das bewegte<br />
Leben der Niederländerin Margaretha<br />
Geertruida Zelle, Künstlername<br />
Mata Hari, würde<br />
genug Stoff für eine ganze Reihe<br />
von Computerspielen hergeben.<br />
Mata Hari<br />
Vertrieb<br />
dtp Entertainment,<br />
www.dtp-ag.de<br />
Betriebssystem Windows XP, Vista<br />
Hardwareanf. 2000-MHz-PC oder Mehrkern-<br />
System, 1 GByte RAM,<br />
256-MByte-Grafik<br />
Kopierschutz keiner<br />
Multiplayer nicht vorgesehen<br />
spielbar ohne Ad- ja<br />
ministratorrechte<br />
Sprache<br />
Deutsch<br />
Grafik ±<br />
Sound -<br />
Langzeitspaß ±<br />
techn. Aspekte ±<br />
USK-Einstufung ohne Altersbeschränkung<br />
Preis<br />
40 e<br />
++ˇsehr gut +ˇgut ±ˇzufriedenstellend<br />
-ˇschlecht --ˇsehrˇschlecht<br />
Nun hat das in Hannover ansässige<br />
Entwicklerstudio Cranberry<br />
Production eine sehr freie Interpretation<br />
ihrer Geschichte zu<br />
einem Adventure mit prachtvoller<br />
Kulisse verarbeitet.<br />
Bis heute ist ungeklärt, ob<br />
Mata Hari historisch gesehen tatsächlich<br />
eine clevere Agentin<br />
oder nur das naive Opfer einer<br />
politischen Intrige war. Im Spiel<br />
erscheint sie als perfekte Agentin,<br />
die vorwiegend aus wirtschaftlicher<br />
Not heraus beginnt,<br />
Geheimnisse zu verraten. In der<br />
Umbruchszeit vor dem Ersten<br />
Weltkrieg begeistert sie mit ihrer<br />
gewagten Tanzkunst ganz<br />
Paris; die Männer liegen ihr<br />
zu Füßen. Für die selbstbewusste<br />
Dame ist es ein<br />
Leichtes, an sensible militärische<br />
Informationen<br />
heranzukommen.<br />
Anders als bei vielen<br />
aktuellen Adventures<br />
geht es hier nicht darum,<br />
Gegenstände aufzusammeln<br />
und miteinander<br />
zu kombinieren. Stattdessen<br />
führt man viele Gespräche.<br />
Die Themen, die die Heldin<br />
dabei aufschnappt, werden<br />
ebenso wie Objekte, die sie<br />
bei sich trägt, als Symbole dargestellt.<br />
Wenn sie mit jemandem<br />
über etwas reden soll,<br />
zieht der Spieler das betreffende<br />
Symbol auf den<br />
gewünschten Gesprächspartner.<br />
Als zusätzliche Herausforderung<br />
sind ins Programm<br />
einige Minispielchen<br />
eingebettet. So muss<br />
man etwa bei Tanzvorführungen<br />
Noten genau<br />
dann mit der Maus berühren,<br />
wenn sie einen bestimmten<br />
Punkt auf dem Bildschirm passieren.<br />
Leider steigt der Schwierigkeitsgrad<br />
dieser Minispiele allzu<br />
rasant an, was den Spaß mindert.<br />
Auch die lieblose Vertonung fällt<br />
unangenehm auf – die Sprecher<br />
wirken an vielen Stellen geradezu<br />
gelangweilt und verschenken<br />
damit die ansonsten gut eingefangene<br />
Atmosphäre. Das hat die<br />
legendäre Wer-weiß-ob-wirklich-<br />
Spionin nicht verdient.<br />
(Nico Nowarra/psz)<br />
190 c’t 2009, Heft 2<br />
©<br />
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