Konzept
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DOMEA®-Organisationskonzept 2.1 36<br />
ständigkeit des Sach- und Bearbeitungszusammenhangs nicht gewährleistet<br />
ist.<br />
Die Nachteile der Behandlung papierbasierter Eingänge werden faktisch<br />
„mitgenommen“ und die Vorteile der elektronischen Eingangsbearbeitung<br />
können nicht wirksam werden, sondern führen zu zusätzlichen Aufwänden.<br />
Die Posteingangsstelle ist für den Empfang und die Weiterleitung von<br />
Papiereingängen, in Einzelfällen auch von elektronischen Eingängen zuständig.<br />
Der Bearbeiter empfängt elektronische Eingänge und speichert<br />
diese in privaten E-Mailverzeichnissen und/oder Gruppenablagen auf<br />
File-Servern. Die Mitarbeiter der Posteingangsstelle sowie der Registratur<br />
haben darauf i. d. R. keinen Zugriff, keine Kenntnis über deren Existenz<br />
und sind auf eine explizite Weiterleitung durch den Bearbeiter angewiesen.<br />
Im Ergebnis befinden sich die elektronischen Eingänge separat<br />
von den Papiereingängen/Papiervorgängen, d. h. sie werden ausschließlich<br />
durch den Bearbeiter geführt, während sich die Papiervorgänge<br />
-sofern über eine Weiterleitung keine dezentrale Papierablage<br />
beim zuständigen Sachbearbeiter erfolgt- in der Verantwortung der Registratur<br />
befinden.<br />
Ein weiterer Aspekt ist, dass insbesondere bei Antragsverfahren Eingangsdaten<br />
in Fachverfahren erfasst werden müssen. In nachgeordneten<br />
Bereichen von Bund und Ländern sowie bei Kommunen werden eine<br />
Vielzahl von elektronischen Fachverfahren genutzt. In der Regel werden<br />
die Daten der Eingänge für jedes Fachverfahren einzeln erfasst und die<br />
Eingänge zusätzlich in einer oder sogar mehreren Papierakten vorgehalten.<br />
Bei elektronischen Eingängen per E-Mail sowie bei nicht integrierten<br />
Web-Anwendungen ist die Verfahrensweise oft analog, da meist<br />
keine einheitliche Schnittstelle zur medienbruchfreien Verarbeitung der<br />
Daten existiert.<br />
Um das ordnungsgemäße Führen einer Akte oder eines Vorgangs 12) zu<br />
ermöglichen, sind demzufolge umfangreiche Abstimmungen zwischen<br />
Posteingangsstelle, Registratur und Bearbeiter notwendig, was in der<br />
Praxis faktisch nicht leistbar ist. Damit sinkt das Vertrauen in die Konsistenz<br />
von Papier-Akten und -Vorgängen, aber auch elektronischen Ablagen,<br />
da niemals sicher ist, ob in der jeweiligen Ablage wirklich alle vorgangsrelevanten<br />
Eingänge enthalten sind. Daher werden die entsprechenden<br />
Dokumente aus „Sicherheitsgründen“ in verschiedenen Ablagen/Verfahren<br />
bewusst redundant gespeichert und abgelegt, so in<br />
Papiereingänge und<br />
elektronische Eingänge<br />
werden getrennt<br />
vorgehalten<br />
Fehlende Schnittstelle<br />
zu Fachverfahren<br />
Redundante Ablagesysteme<br />
12)<br />
Der Stand einer Sache muss jederzeit auch für Dritte ersichtlich sein.