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Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

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Panel 8<br />

On-site acceptance of precast elements<br />

Ability or duty to identify deviations?<br />

Fertigteilannahme auf der Baustelle<br />

Abweichung erkennen können oder erkennen können müssen?<br />

Autor<br />

Dr.-Ing, Jürgen Krell,<br />

krell-consult, Hilden<br />

info@krell-consult.de<br />

Nach je elf Jahren in der<br />

Zementindustrie (VDZ) und<br />

Betonindustrie (Readymix,<br />

heute Cemex) seit über acht<br />

Jahren eigenes Ingenieurbüro,<br />

gleichzeitig weiterhin in<br />

nationalen und internationalen<br />

Gremien tätig; ö.b.u.v. Sachverständiger.<br />

In many cases, employees to whom the acceptance of precast<br />

elements was assigned are not familiar with the procedures<br />

to be followed when accepting precast elements<br />

on the construction site and the nature of the potential<br />

legal implications if no complaint is lodged in relation to<br />

any “obvious defect”. Section 377 HGB (Handelsgesetzbuch;<br />

German Commercial Code) states: “If the purchase<br />

constitutes a trading transaction for both parties, the buyer<br />

must examine the product immediately after delivery<br />

by the seller, as far as reasonably practicable in the ordinary<br />

course of business. If any defect is detected, the seller<br />

must be informed thereof immediately.”<br />

If a product is accepted that can be clearly classed as<br />

“obviously defective”, any claims that may otherwise be<br />

lodged with regard to this obvious defect may become null<br />

and void. For this reason, it is crucial to provide recommendations<br />

based on day-to-day construction practice on<br />

what to pay special attention to and what to do if a defect is<br />

identifi ed.<br />

The issue of what duties to monitor and examine exist<br />

is not provided for in a clear manner. The situation may<br />

diff er depending on the specifi c contract entered into and<br />

on the previous experience gained in the relationship between<br />

supplier and customer. Any defect that can be identifi<br />

ed quickly and easily, in some cases on the basis of a<br />

mere look at the product, must usually be complained<br />

about immediately as an “obvious defect”. In addition, the<br />

party accepting the product is under the obligation to mitigate<br />

damage, which means that a defective product may<br />

not necessarily be installed.<br />

Cases frequently encountered in practice will be cited<br />

to shed more light on what to do, referring to dimensional<br />

deviations (elements that are too large by a clear margin)<br />

and the quality of surfaces (unsightly edges or architectural<br />

concrete class 3).<br />

Fig. 1 Rust stains, an “obvious defect” in architectural concrete<br />

class 3.<br />

Abb. 1 Rostfl ecke, bei SB3 „erkennbarer Mangel“.<br />

| Proceedings 54 th BetonTage<br />

Die Frage, was bei der Annahme von Fertigteilen auf der<br />

Baustelle zu erfolgen hat und welche rechtliche Konsequenz<br />

bei Nichtrügen eines „off ensichtlichen Mangels“<br />

erwachsen kann, ist häufi g den mit der Abnahme der Fertigteile<br />

beauftragten Personen nicht ganz geläufi g. Im<br />

HGB § 377 heißt es: „Ist der Kauf für beide Teile ein Handelsgeschäft,<br />

so hat der Käufer die Ware unverzüglich<br />

nach der Ablieferung durch den Verkäufer, soweit dies<br />

nach ordnungsmäßigem Geschäftsgange tunlich ist, zu<br />

untersuchen und, wenn sich ein Mangel zeigt, dem Verkäufer<br />

unverzüglich Anzeige zu machen.“<br />

Bei Annahme einer erkennbar „off ensichtlich mangelhaften“<br />

Ware kann man seine Ansprüche hinsichtlich<br />

dieses erkennbaren Mangels völlig verlieren. Daher ist es<br />

wesentlich, eine technische baupraktische Empfehlung<br />

zu geben, auf was zu achten ist und was im Falle eines<br />

Erkennens zu tun ist.<br />

Die Frage, welche Kontroll- und Untersuchungspfl<br />

icht besteht, ist nicht eindeutig geregelt. Sie kann vom<br />

jeweiligen Vertrag und von bisherigen Erfahrungen im<br />

Lieferanten/Kunden-Verhältnis unterschiedlich sein.<br />

Einfach und ohne großen Aufwand, ggf. sogar durch einfaches<br />

Hinsehen, erkennbare Mängel sind üblicherweise<br />

als „off ensichtliche Mängel“ sofort zu rügen. Auch besteht<br />

eine Verpfl ichtung zur Schadensminimierung, also<br />

ggf. darf ein mangelhaftes Teil nicht ohne Weiteres verbaut<br />

werden.<br />

An häufi gen Praxisfällen soll anhand von Maßabweichung<br />

(deutlich zu große Teile) und anhand von Oberfl ächenqualitäten<br />

(unschöne Kanten oder Sichtbetonklasse<br />

SB3) beleuchtet werden, was zu tun ist.<br />

Für Maßabweichungen gibt der Referent einen pragmatischen<br />

Vorschlag für Wände:<br />

» Anzeichnen der Breite der Fertigteile auf Aufstellfl<br />

äche,<br />

» damit sind Breitenabweichungen bei Montage sofort<br />

feststellbar,<br />

» zudem bei erstem Teil Nachmessen der Höhe,<br />

» dann weitere Höhen aus Vergleich mit bereits stehendem<br />

Teil unmittelbar erkennbar.<br />

Somit wären Maßabweichungen allerspätestens bei der<br />

Montage „erkennbar“. Bei schlechten Erfahrungen mit<br />

der Maßhaltigkeit der Teile des Lieferanten kann sogar<br />

ein sofortiges Nachmessen angezeigt sein.<br />

<strong>BFT</strong> 02/2010

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