Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International
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Plenum 2<br />
Plenum 2<br />
Sustainability certifi cates in practice<br />
Fashionable trend or value added by precast elements?<br />
Plenum 2<br />
Nachhaltigkeitszertifi kate in der Praxis<br />
Mode oder Mehrwert durch Betonbauteile?<br />
Autoren<br />
Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander<br />
Graubner, TU Darmstadt<br />
graubner@<br />
massivbau.tu-darmstadt.de<br />
Geb. 1957; 1977–1982 Studium<br />
des Bauingenieurwesens an der<br />
TU München; 1988 Promotion;<br />
1997 Ernennung zum Universitätsprofessor<br />
für Massivbau<br />
an der TU Darmstadt; 2001<br />
Partner im Ingenieurbüro KHP,<br />
Frankfurt; seit 2003 in mehrerenSachverständigenausschüssen<br />
des DIBt als Gutachter<br />
tätig; Mitglied verschiedener<br />
nationaler und internationaler<br />
Normungsgremien auf<br />
dem Gebiet des Beton- und<br />
Mauerwerksbaus und des<br />
Nachhaltigen Bauens; Auditor<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Nachhaltiges Bauen e.V.; seit<br />
2009 Gründungsgesellschafter<br />
Life Cycle Engineering Experts<br />
GmbH (LCEE), Darmstadt.<br />
Over the past few years, the signifi cance of the natural environment<br />
for the construction industry has been increasing<br />
steadily. Due to increasingly scarce resources, this<br />
parameter is becoming more and more relevant in economic<br />
terms, and thus infl uences decision making. Systems<br />
for the sustainability certifi cation of structures take<br />
this trend into account [1]. They enable the comparable<br />
measurement and evaluation of the environmental, economic<br />
and socio-cultural performance of a building or<br />
structure. In the German market, the German “Sustainable<br />
Construction” quality label has become a benchmark.<br />
In this contribution, the individual criteria of this label are<br />
analyzed with a particular focus on precast elements in<br />
order to identify opportunities and risks of this construction<br />
method as part of a sustainability certifi cation procedure.<br />
In this context, the “Grundsätze zum Nachhaltigen<br />
Bauen mit Beton” (GrunaBau; Guiding Principles for Sustainable<br />
<strong>Concrete</strong> Construction) make an important contribution<br />
to designing and building sustainable concrete<br />
structures. These principles summarize the results of the<br />
joint DAfStb/BMBF research project on “Building Sustainably<br />
with <strong>Concrete</strong>”.<br />
Beyond the favorable environmental characteristics of<br />
precast elements, which have been identifi ed in the course<br />
of the research mentioned above, life cycle costs have a<br />
particularly signifi cant infl uence on the sustainability of a<br />
structure. The share of concrete elements in life cycle cost<br />
strongly depends on the construction method chosen. For<br />
instance, this share may range from only a few percent to<br />
a quarter of the total construction cost in the case of an<br />
offi ce building (Fig. 2). <strong>Precast</strong> elements off er cost benefi<br />
ts due to their high degree of standardization and industrial<br />
production. During their use, precast elements incur<br />
only low maintenance costs as a result of their high durability<br />
and resistance. This is a signifi cant advantage compared<br />
to materials that require maintenance and repair at<br />
regular intervals. However, it should be noted that the im-<br />
Environmental quality<br />
Ökologis che Qualität<br />
Economic quality<br />
Ökonomische Qualität<br />
Socio-cultural and<br />
functional quality<br />
Soziokulturelle und<br />
funktionale Qualität<br />
22,5% 22,5%<br />
22,5%<br />
Technical Quality / Technische Qualität<br />
Process quality / Prozessqualität<br />
Site quality / Standortqualität<br />
22,5%<br />
10 %<br />
Fig. 1 Main criteria of the German “Sustainable Construction”<br />
quality label.<br />
Abb. 1 Hauptkriterien des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB).<br />
| Proceedings 54 th BetonTage<br />
Die Bedeutung der natürlichen Umwelt für die Bauwirtschaft<br />
hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />
Durch die zunehmende Ressourcenverknappung<br />
entwickelt sie sich zu einem ökonomisch<br />
bedeutsamen und somit entscheidungsrelevanten Parameter.<br />
Systeme zur Nachhaltigkeitszertifi zierung von<br />
Bauwerken tragen dieser Entwicklung Rechnung [1]. Sie<br />
ermöglichen die vergleichbare Messung und Bewertung<br />
der ökologischen, ökonomischen wie auch soziokulturellen<br />
Leistung eines Bauwerkes. Auf dem deutschen<br />
Markt hat sich das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) (Abb. 1) etabliert, dessen Einzelkriterien<br />
nachfolgend einer auf Betonbauteile fokussierenden Analyse<br />
unterzogen werden, um Chancen und Risiken der<br />
Bauweise im Rahmen einer Nachhaltigkeitszertifi zierung<br />
zu identifi zieren. Einen wichtigen Beitrag zur Planung<br />
und Realisierung nachhaltiger Betonbauwerke liefern in<br />
diesem Kontext die „Grundsätze zum Nachhaltigen<br />
Bauen mit Beton“ (GrunaBau), welche die Ergebnisse des<br />
DAfStb-/BMBF-Verbundforschungsvorhabens „Nachhaltig<br />
Bauen mit Beton“ zusammenfassen.<br />
Neben den positiven ökologischen Eigenschaften von<br />
Betonfertigteilen, welche im Rahmen des genannten Forschungsprojektes<br />
herausgearbeitet wurden, beeinfl ussen<br />
insbesondere die Lebenszykluskosten die Nachhaltigkeit<br />
eines Bauwerks. Der Anteil der Betonbauteile an den Lebenszykluskosten<br />
hängt hierbei stark von der gewählten<br />
Bauweise ab. Für ein Bürogebäude kann er zwischen wenigen<br />
Prozent und einem Viertel der Herstellungskosten<br />
liegen (Abb. 2). Betonbauteile weisen aufgrund der hohen<br />
Standardisierung und der industriellen Fertigung Kostenvorteile<br />
auf. Während der Nutzungsphase sind Betonbauteile<br />
aufgrund ihrer großen Dauerhaftigkeit und der<br />
hohen Widerstandsfähigkeit durch geringe Instandhaltungskosten<br />
gekennzeichnet. Hier zeigt sich ein deutlicher<br />
Vorteil gegenüber Werkstoff en, die eine regelmäßige<br />
Wartung und Pfl ege benötigen. Zu beachten ist<br />
jedoch, dass die Bedeutung der Instandhaltungskosten<br />
innerhalb der Lebenszykluskosten signifi kant von dem<br />
gewählten Abstand zwischen Diskontierungssatz und<br />
Preissteigerungsrate determiniert wird.<br />
Mit der Fähigkeit, den Raumkomfort beeinfl ussende,<br />
thermisch wirksame Systeme zu integrieren, tragen Betonbauteile<br />
zu einer hohen soziokulturellen Akzeptanz<br />
von Gebäuden bei. Weiterhin zeichnen sie sich durch ihre<br />
natürliche Eigenschaft aus, keine Emissionen in die<br />
Raumluft abzugeben und damit die Raumluftbedingung<br />
nicht negativ zu beeinfl ussen. Für die Funktionalität und<br />
die langfristige Verwendbarkeit eines Gebäudes sind Umnutzbarkeit<br />
und Flexibilität der Räumlichkeiten von großer<br />
Bedeutung. Diese Eigenschaften können Betonbauwerke<br />
erfüllen, wenn schon in der Planung adäquate<br />
Voraussetzungen geschaff en werden. Hierzu zählt insbe-<br />
<strong>BFT</strong> 02/2010