02.11.2012 Aufrufe

Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

188<br />

Panel 12<br />

Sanitary systems of the future – from disposal to recovery<br />

The concept<br />

Sanitärsysteme der Zukunft – Von der Entsorgung zur Nutzung<br />

Das Konzept<br />

Autorin<br />

Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz,<br />

Universität Stuttgart<br />

heidrun.steinmetz@<br />

iswa.uni-stuttgart.de<br />

1981–1989 Studium der<br />

Biologie an der Universität<br />

Kaiserslautern, Abschluss als<br />

Diplom-Biologin; 1996 Promotion:<br />

Dr.-Ing.; 1990–1996<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kaiserslautern; 1997–2000<br />

Verfahrenstechnische Leiterin<br />

für die Bereiche Abwasser-<br />

Umwelt- und Biotechnik der NL<br />

Süd/Südwest der<br />

Fa. Farmatic Anlagenbau,<br />

Frankenthal; 2000–2002 Leiterin<br />

der Abteilung Wasserwesen<br />

und Umweltverfahrenstechnik<br />

der WPW Ingenieure, Saarbrücken;<br />

2003–2006 Geschäftsführerin<br />

des Zentrums für Innovative<br />

Abwassertechnologien<br />

an der Technischen Universität<br />

Kaiserslautern; seit 2007 Professorin<br />

und Inhaberin des<br />

Lehrstuhls Siedlungswasserwirtschaft<br />

und Wasserrecycling<br />

am Institut für Siedlungswasserbau,<br />

Wassergüte- und<br />

Abfallwirtschaft der Universität<br />

Stuttgart; Mitgliedschaft und<br />

Mitarbeit in Deutsche Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, <strong>International</strong><br />

Water Association,<br />

Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft<br />

und Kulturbau, Deutsche Gesellschaft<br />

für Limnologie.<br />

The waste water disposal systems currently being used in<br />

Germany create a mix of the waste water fl ows generated<br />

in households and, in some cases, additional effl uent<br />

from industry and business, and rainwater. They include<br />

a central sewer discharge and a central treatment plant.<br />

Such systems are designed to quickly transport the waste<br />

water away from housing areas and to treat it in such a<br />

way that an eff ective water pollution control is ensured.<br />

The treatment process consumes energy and generates<br />

sludge as a residual material that needs to be disposed of.<br />

Although these systems largely achieve the primary objectives<br />

of preventing sewage-borne diseases and considerably<br />

reducing the discharge of oxygen-depleting substances<br />

and nutrients to rivers and lakes, the water purifi ed in a<br />

treatment plant has a signifi cantly lower quality than the<br />

fresh water used (potable water quality) – despite the investment<br />

of considerable amounts and the supply of signifi<br />

cant amounts of energy. This is important especially<br />

because large amounts of potable water are used merely<br />

for the transport of the waste water constituents or for<br />

other purposes that would not require such a high water<br />

quality (Fig. 1).<br />

These conventional systems have proven their worth<br />

for almost a century. They have been repeatedly optimized<br />

“in themselves” if and when required (for example, to<br />

eliminate nutrients) by increasing reactor volumes, retrofi<br />

tting additional treatment steps, measuring and control<br />

systems etc.) without questioning the underlying approach.<br />

Novel sanitary systems are fundamentally diff erent.<br />

They rely on the principle of separation of waste water<br />

fl ows at the point of generation (i.e. already in the households)<br />

and are based on the approach to utilize the resources<br />

contained in the waste water (water, nutrients,<br />

energy) as far as possible.<br />

In Germany, initial experience with such new systems<br />

has been gained from pilot projects. These are small-scale<br />

Service water/Brauchwasser 15%<br />

Small business<br />

Kleingewerbe 11 l<br />

27%<br />

Flushing water<br />

Toilettenspülung 34 l<br />

9%<br />

Flushing water/Spülwasser 27%<br />

House cleaning, car wash,<br />

gardening 8 l<br />

Raumreinigung,<br />

Autopflege, Garten 8 l<br />

6%<br />

12%<br />

4%<br />

6%<br />

Laundry<br />

Wäsche waschen 15 l<br />

Potable water/Trinkwasser 4%<br />

Food, beverages<br />

Essen, Trinken 5 l<br />

36%<br />

Body care<br />

Körperpflege 46 l<br />

Dishes<br />

Geschirr spülen 8 l<br />

Domestic water/Pflegewasser 54%<br />

Fig. 1 Average water consumption per capita per day for<br />

individual water grades.<br />

Abb. 1 Durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Einwohner und<br />

Tag nach Qualitätsstufen.<br />

| Proceedings 54 th BetonTage<br />

Die derzeit in Deutschland üblichen Systeme zur Abwasserentsorgung<br />

basieren auf der Mischung der im Haushalt<br />

anfallenden Abwasserteilströme und ggf. weiterer<br />

Abwasserströme aus Gewerbe und Industrie sowie Niederschlagswasser,<br />

einer zentralen Ableitung in der Kanalisation<br />

sowie einer zentralen Kläranlage. Ziel dieses<br />

Systems ist es, Abwasser aus Siedlungsgebieten zügig zu<br />

entsorgen und so zu reinigen, dass der Schutz der Gewässer<br />

gewährleistet ist. Bei der Reinigung wird Energie verbraucht,<br />

und es fällt u. a. Klärschlamm als Reststoff an,<br />

der entsorgt werden muss. Zwar werden mit diesen Systemen<br />

die vorrangigen Zielsetzungen, abwasserbürtige<br />

Krankheiten zu vermeiden und den Eintrag von Zehr-<br />

und Nährstoff en in die Gewässer erheblich zu reduzieren,<br />

weitgehend erreicht, dennoch ist, trotz erheblicher Anstrengungen<br />

an Finanzmitteln und Energie, das in einer<br />

Kläranlage gereinigte Wasser von deutlich schlechterer<br />

Qualität als das eingesetzte Frischwasser (Trinkwasserqualität).<br />

Dies ist insbesondere deshalb bedeutsam, weil<br />

große Mengen Trinkwasser nur zum Transport der Abwasserinhaltsstoff<br />

e oder für Zwecke verwendet werden,<br />

für die eine solch hohe Wasserqualität nicht erforderlich<br />

wäre (Abb. 1).<br />

Dieses konventionelle System hat sich seit nahezu<br />

einem Jahrhundert bewährt und wurde immer wieder bei<br />

entsprechendem Bedarf (z. B. Notwendigkeit der Elimination<br />

der Nährstoff e) ‚in sich‘ optimiert (durch Ausbau<br />

der Reaktorvolumina, Nachrüstungen mit weiteren Verfahrensstufen,<br />

Mess- und Regeltechnik, etc.), ohne den<br />

grundsätzlichen Ansatz zu hinterfragen.<br />

Neuartige Sanitärsysteme (NASS) unterscheiden sich<br />

hiervon grundlegend. Sie basieren auf dem Prinzip der<br />

Trennung der Abwasserteilströme am Anfallsort (bereits<br />

innerhalb der Haushalte) und verfolgen den Ansatz, die<br />

im Abwasser enthaltenen Ressourcen (Wasser, Nährstoffe,<br />

Energie) möglichst weitgehend zu nutzen.<br />

Erste Erfahrungen mit NASS liegen in Deutschland<br />

aus Pilotprojekten vor. Dabei handelt es sich um kleinere<br />

Einheiten von meist maximal bis zu mehreren hundert<br />

Einwohnern (EW). Entsprechend werden NASS überwiegend<br />

als dezentrale Systemlösungen diskutiert. Dennoch<br />

sollten NASS nicht auf den dezentralen Ansatz reduziert<br />

werden, da insbesondere in Ländern ohne vorhandene<br />

Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen und in Städten mit<br />

starker Bevölkerungszunahme und Neubaugebieten<br />

NASS auch als zentrale Systeme umgesetzt werden<br />

könnten.<br />

Aufgrund des Prinzips der Stoff stromtrennung bereits<br />

auf Haushaltsebene ist die Implementierung NASS<br />

eng an die technische Gebäudeausrüstung gekoppelt. Je<br />

nach gewähltem Konzept sind zumindest doppelte Leitungsführungen<br />

für die Wasserversorgung (Trinkwasser,<br />

Brauchwasser) und die Abwasserentsorgung (Grauwasser<br />

und Schwarzwasser) vorzusehen. Alternativ können<br />

auch Vakuumsysteme (Wassereinsparung) oder eine wei-<br />

<strong>BFT</strong> 02/2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!