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Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

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132<br />

Panel 8<br />

Legal evaluation<br />

Damage case: Industrial fl oor – defects in design and execution?<br />

Legal provisions on liability for material defects<br />

Law governing contracts for work pursuant to BGB (German<br />

Civil Code) or VOB/B (German Construction Contract<br />

Procedures)<br />

The legal provisions on the liability for material defects<br />

are governed by the law pertaining to contracts for work.<br />

The particular characteristic of this case is that the poor<br />

contractual performance was based on a contractor’s proposal<br />

put forward by the construction company. The contractor<br />

thus assumes the duty to ensure an appropriate<br />

design and fl awless execution. Design and execution must<br />

be free of defects. Usually, the contractor merely owes the<br />

execution part on the basis of plans and any other documents<br />

provided by the client. Because of its duty to perform,<br />

the contractor must review the suitability of these<br />

documents for the work or service agreed upon from a<br />

technical point of view within the bounds of what can be<br />

reasonably expected from such an expert. If a contractor<br />

submits an alternative proposal, it takes over planning<br />

and design tasks with respect to this proposal and also<br />

guarantees the correctness of the design work on which<br />

the proposal is based.<br />

The outcome owed by a contractor that submits an alternative<br />

proposal that is actually realized is the physical<br />

execution of the project free of defects. If defects occur<br />

due to inappropriate design work, this cause is within the<br />

scope of the contractor’s responsibilities nonetheless. Any<br />

party that takes over both design and execution may not<br />

refer to a technically inappropriate design as a defense.<br />

a) Defectiveness of the work<br />

The work completed is defective. The foundation slab is<br />

neither suitable for the purpose contractually agreed upon<br />

nor for ordinary use. The massive cracking pattern restricts<br />

its suitability for forklift traffi c; the durability and<br />

longevity of the work is severely limited. Another defect is<br />

the missing hard aggregate layer.<br />

b) Attribution of the defect<br />

The defect becomes apparent in the contractor’s work and<br />

is to be attributed to the contractor since the defect was<br />

caused by design and execution fl aws. The slab base is not<br />

separated from the surface course by a sheet layer, which<br />

promotes cracking. The false joints have not been cut<br />

deeply enough. The contractor is also liable for the conditions<br />

and circumstances that promoted cracking on the<br />

day of concrete placement and thereafter because, during<br />

work execution, the contractor must always consider any<br />

conditions or circumstances that adversely aff ect the fi tness<br />

for purpose of its work. If temperature levels and<br />

other site conditions are inappropriate to carry out the<br />

work, work must be discontinued or the client be notifi ed<br />

of any objections or concerns.<br />

c) Remedial work and price reduction<br />

A typical remedial work is the re-cutting of the false joints.<br />

If the crack-bridging OS (Oberfl ächenschutz; surface protection)<br />

13 coating is applied only at a concrete age of ap-<br />

| Proceedings 54 th BetonTage<br />

Rechtliche Bewertung<br />

Schadensfall: Industrieboden – Fehler in Konstruktion und Bauausführung?<br />

Autor<br />

Prof. Dr. jur. Gerd Motzke,<br />

Vorsitzender Richter a.D.<br />

Oberlandesgericht München,<br />

Mering<br />

gerd.motzke@t-online.de<br />

1961–1965 Studium der<br />

Rechtswissenschaften in<br />

München, Berlin und Würzburg;<br />

Richter, Staatsanwalt,<br />

Regierungsdirektor im Hochschuldienst,<br />

Staatsanwalt als<br />

Gruppenleiter, Richter am<br />

OLG; 1997–2006 Vorsitzender<br />

Richter am OLG München,<br />

Bausenat in Augsburg;<br />

seit 1990 Honorarprofessor.<br />

Sachmangelhaftungsregeln<br />

Werkvertragsrecht nach BGB oder VOB/B<br />

Die Sachmangelhaftungsregeln bestimmen sich nach<br />

dem Werkvertragsrecht. Die Besonderheit besteht darin,<br />

dass der mangelhaften Leistung ein Sondervorschlag des<br />

Unternehmers zugrunde liegt. Der Unternehmer übernimmt<br />

damit die Einstandspfl icht für richtige Planung<br />

und einwandfreie Ausführung. Planung und Ausführung<br />

müssen frei von Mängeln sein. Gewöhnlich schuldet ein<br />

Unternehmer lediglich die Ausführung auf der Grundlage<br />

ihm seitens des Auftraggebers zur Verfügung gestellter<br />

Unterlagen. Deren Tauglichkeit für die beauftragte<br />

Leistung hat der Unternehmer wegen der ihn treff enden<br />

Erfolgsverpfl ichtung in fachmännischer Hinsicht unter<br />

Beachtung dessen, was von einem Fachmann zumutbar<br />

erwartet werden kann, zu prüfen. Unterbreitet ein Unternehmer<br />

einen Sondervorschlag, übernimmt er insoweit<br />

Planungsaufgaben und steht für die Richtigkeit auch der<br />

diesem Sondervorschlag zugrunde liegenden Planungsleistungen<br />

ein.<br />

Der von einem Unternehmer, der einen Sondervorschlag<br />

unterbreitet, nach dem auch gebaut wird, geschuldete<br />

Erfolg besteht in der mangelfreien körperlichen Bauleistung.<br />

Treten Mängel auf, die auf unzulängliche<br />

Planungsleistungen zurückgehen, liegt die Ursache dennoch<br />

im Verantwortungsbereich des Unternehmers. Wer<br />

plant und ausführt, kann sich nicht entlastend auf technisch<br />

falsche Planung berufen.<br />

a) Mangelhaftigkeit des Werks<br />

Das Werk ist mangelbehaftet. Die Bodenplatte ist für die<br />

vertraglich vorausgesetzte wie auch die gewöhnliche Verwendung<br />

nicht geeignet. Das massive Rissbild schränkt<br />

die Tauglichkeit für den Staplerverkehr ein; die Dauerhaftigkeit<br />

und Langlebigkeit der Werkleistung sind massiv<br />

eingeschränkt. Als Mangel stellt sich auch die fehlende<br />

Hartstoff schicht dar.<br />

b) Zurechnung des Mangels<br />

Der Mangel zeigt sich am Werk des Unternehmers und<br />

ist diesem auch zuzurechnen. Denn ursächlich sind Planungs-<br />

und Ausführungsfehler. Die Tragschicht ist nicht<br />

durch eine Folie von der Deckschicht getrennt, so dass im<br />

Ergebnis die Rissbildung gefördert wird. Die Scheinfugen<br />

sind nicht ausreichend tief ausgebildet. Zu Lasten des<br />

Unternehmers gehen auch die rissbildenden Umstände<br />

am Betoniertag und danach. Denn ein Unternehmer hat<br />

alle die Tauglichkeit seiner Werkleistung negativ beeinfl<br />

ussenden Umstände bei der Ausführung der Leistung<br />

zu beachten. Sind die Temperatur- und sonstigen Verhältnisse<br />

auf der Baustelle für die Ausführung der Leistung<br />

ungeeignet, ist die Ausführung einzustellen oder dem<br />

Bauherrn gegenüber sind Bedenken anzumelden.<br />

c) Mängelbeseitigungsmaßnahmen und Minderung<br />

Als typische Nachbesserungsmaßnahme erweist sich das<br />

Nachschneiden der Scheinfugen. Wenn die rissüberbrückende<br />

Beschichtung OS 13 erst im Betonalter von ca.<br />

<strong>BFT</strong> 02/2010

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