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Concrete Plant + Precast Technology Betonwerk ... - BFT International

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130<br />

Panel 8<br />

Damage case:<br />

Industrial fl oor – defects in design and execution?<br />

Schadensfall:<br />

Industrieboden – Fehler in Konstruktion und Bauausführung?<br />

Autor<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald Sipple,<br />

Wenzenbach<br />

ib-prof.sipple@t-online.de<br />

Geb. 1943; 1962–1968 Studium<br />

des Bauingenieurwesens<br />

an der Universität Stuttgart;<br />

1968–1969 Konstruktionsbüro<br />

Wayss & Freytag, München;<br />

1969–1974 wissenschaftl.<br />

Assistent am an der Universität<br />

Stuttgart; 1973 Promotion und<br />

dort wissenschaftl. Mitarbeiter;<br />

1974–1977 Senior Lecturer<br />

und Leiter des Labors für Baustoff<br />

kunde und Massivbau an<br />

der Universität Dar es Salaam,<br />

Tansania; 1977–1980 Bauleiter<br />

bei Ph. Holzmann; ab 1979<br />

Oberbauleiter; 1980–1985 Vertretung<br />

des DBV und Gebietsleitung<br />

für Bayern der Güteüberwachung<br />

Beton BII-Baustellen;<br />

1986–1988 Leiter der<br />

Bauberatung der E. Schwenk,<br />

Ulm; 1988–2006 Professor an<br />

der Hochschule Regensburg;<br />

ö.b.u.v. Sachverständiger.<br />

As part of a contractor’s proposal, a construction company<br />

off ers a monolithic foundation slab consisting of C30/37<br />

concrete in a design thickness of 25 cm for an industrial<br />

building with a footprint of approx. 700 m² to be enclosed<br />

and heated during subsequent use. The surface must be<br />

smoothed with a power trowel and include a hard aggregate<br />

layer, which is not specifi ed further. During use, the<br />

fl oor is subject to heavy traffi c as a result of operating medium-weight<br />

forklifts with a total weight of up to 7 to and<br />

elastomer tires.<br />

Damage pattern, complaints<br />

The foundation slab was accepted free of defects. The<br />

owner states that fi rst narrow cracks occurred in the slab<br />

only a few weeks after acceptance, and widened subsequently.<br />

According to his statement, these cracks had continued<br />

to increase in length and width from this point in<br />

time.<br />

On the occasion of a site inspection at a concrete age<br />

of approx. two years, a marked cracking pattern was observed<br />

that included largely elongated but generally irregular<br />

cracks (Fig. 1). On the surface, crack widths of up<br />

to about 0.8 mm were documented. These cracks take a V<br />

shape in the core sample and reach depths of up to approx.<br />

25 cm (Fig. 2). It is striking that a high amount of cracking<br />

exists in the “front” area of the building whereas the<br />

“back” area shows only a few cracks (Fig. 1).<br />

In addition, scratch marks resulting from operational<br />

activities indicate to the owner that the hard aggregate<br />

layer “is extremely thin and has only a minor eff ect”,<br />

which he complains about as another material defect.<br />

Causes of damage – crack formation<br />

The structural investigation reveals further defects: a<br />

missing sheet layer between the base and the surface<br />

Fig. 1 Cracking pattern of the foundation slab at a concrete age of<br />

approx. two years.<br />

Abb. 1 Rissbild der Bodenplatte im Betonalter von ca. zwei Jahren.<br />

| Proceedings 54 th BetonTage<br />

Eine Bauunternehmung bietet im Rahmen eines Sondervorschlags<br />

für eine in der späteren Nutzung geschlossene<br />

und temperierte Industriehalle von ca. 700 m² Grundfl<br />

äche eine monolithische Bodenplatte der Solldicke d =<br />

25 cm, C30/37, an. Die Oberfl äche ist fl ügelgeglättet, mit<br />

– nicht näher spezifi zierter – Hartstoff schicht auszuführen.<br />

Die Nutzung erfolgt durch intensiven Staplerbetrieb<br />

mit mittelschweren Staplern mit bis ca. 7 t Gesamtgewicht<br />

und Elastomer-Bereifung.<br />

Schadensbild, Mängelrügen<br />

Die Bodenplatte wurde mängelfrei abgenommen. Der<br />

Bauherr trägt vor, dass sich bereits einige Wochen nach<br />

Abnahme erste schmale und dann im Laufe der Zeit breite<br />

Risse in der Bodenplatte gebildet hätten, die sich seitdem<br />

verlängern und verbreitern würden.<br />

Beim Ortstermin im Betonalter von ca. zwei Jahren<br />

liegt eine ausgeprägte Rissbildung in Form weitgehend<br />

gestreckter, jedoch insgesamt unregelmäßig verlaufender<br />

Risse vor (Abb. 1). Die Rissbreiten reichen oberseitig bis<br />

ca. 0,8 mm. Am Bohrkern erscheinen diese V-förmig und<br />

erreichen Risstiefen bis ca. 25 cm (Abb. 2). Auff ällig ist,<br />

dass im „vorderen“ Hallenbereich starke Rissbildung vorhanden<br />

ist, im „hinteren“ Hallenbereich dagegen nur wenige<br />

Risse vorliegen (Abb. 1).<br />

An Kratzspuren aus dem Betrieb erkennt der Bauherr<br />

zudem, dass die Hartstoff schicht „extrem dünn und wenig<br />

wirksam“ sei, was er als weiteren wesentlichen Mangel<br />

rügt.<br />

Schadensursachen – Rissbildungen<br />

Die Bauwerksprüfung zeigt weitere Mängel auf: Fehlen<br />

der Folienlage zwischen Trag- und Deckschicht der Bodenplatte<br />

und Fehlen von Abstellungen bzw. Raumfugen<br />

zu den aufgehenden Bauteilen. Die fehlende Folienlage<br />

bewirkt eine Erhöhung der Zwangspannungen aus Hydratationswärme<br />

und Trocknungsschwinden des Betons<br />

und ist damit rissfördernd.<br />

Wegen der Schnittführung der nachträglich geschnittenen<br />

Scheinfugen auf sämtliche Stützen sind die fehlenden<br />

Abstellungen nachrangig, der Zwang wird hierdurch<br />

wenig erhöht.<br />

Hauptschadensursache ist die wesentlich zu geringe<br />

Schneidtiefe der Scheinfugen von ca. 5 cm bei einer Bodenplatten-Ist-Dicke<br />

von i.M. d ≈ 29 cm. Die Schneidtiefe<br />

müsste d/3 ≈10 cm betragen. Die Bodenplatte ist im Wesentlichen<br />

so gerissen als sei sie nicht geschnitten worden.<br />

Weiter ursächlich sind die hohen Luft- und Frischbetontemperaturen<br />

am Betoniertag und danach. Dies führt<br />

zur erheblichen Erhöhung der Selbsterwärmung aus<br />

Hydratationswärme des Betons mit Normalzement. Entsprechend<br />

hoch ist die Temperaturgradiente bei nachfolgender,<br />

insbesondere nächtlicher Abkühlung. Die<br />

Rissbildungen wurden bereits im jungen Betonalter an-<br />

<strong>BFT</strong> 02/2010

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