Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 114<br />
METHODENKOFFER<br />
cher Feinde von Schädlingen bzw. die Anlage großer Monokulturen lassen<br />
schnell die Auswirkungen bei einem Verlust der Vielfalt erkennen.<br />
Gesellschaftlich betrachtet, kann Vielfalt z. B. mit Individualität gleichgesetzt<br />
werden. So sollte z.B. die Gestaltung des Arbeitsplatzes vielseitig<br />
und auf einen Ausbau der Lebensqualität, denn Arbeitszeit ist auch Lebenszeit<br />
ausgerichtet sein. Eine vielfältig ausgerichtete Wirtschaftsstruktur<br />
wiederum schafft Stabilität im Wettbewerb, macht eine Region importunabhängiger<br />
und sichert Arbeitsplätze vor Ort.<br />
Orientor 2: Natürlichkeit / Sicherheit<br />
Diese beiden Werte sind unmittelbar miteinander verbunden - je natürlicher<br />
oder naturbelassener ein System ist, umso stabiler und sicherer ist<br />
es. Ein natürlich funktionierendes Ökosystem kann sich selbst regenerieren.<br />
Für den Menschen bedeuten diese Werte, bei Eingriffen in die<br />
Natur möglichst <strong>zur</strong>ückhaltend zu sein. Man spricht in diesem Fall vom<br />
"Prinzip der möglichst geringen Eingriffstiefe". Sicherheit spiegelt sich<br />
auch in einer möglichst importunabhängigen Nahrungsmittel- und Energieversorgung<br />
sowie in der Gesundheits- und Gefahrenvorsorge wider.<br />
Orientor 3: Dematerialisierung (Einsparung von Rohstoffen und<br />
Energie)<br />
Der heutige Verbrauch an Rohstoffen und Energie ist auf Dauer viel zu<br />
groß. Nachhaltige <strong>Entwicklung</strong> würde bedeuten, eine hohe Lebensqualität<br />
mit nur mehr ca. einem Zehntel der bisher benötigten Rohstoffe und<br />
Energien zu erreichen - ein Ziel, das auch in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
(2002) neuerlich formuliert wurde. Es gibt zwei Wege, dieses<br />
Ziel zu verfolgen:<br />
1. Effizienz<br />
Der eine Weg in Richtung Rohstoff- und Energieeinsparung führt über<br />
die Leistungsfähigkeit (Effizienz). Hier stellt sich die Frage, wie auf wirkungsvollstem<br />
und sparsamstem Wege Rohstoffe und Energien (wieder-<br />
)eingesetzt werden, ohne dabei den Nutzen der Produkte und<br />
Dienstleistungen zu beeinträchtigen. Verwirklicht wird dieser Ansatz<br />
beispielsweise durch die Förderung der Kreislaufwirtschaft und durch<br />
eine Nutzung nachwachsender Rohstoffe. In Wirtschaftskreisen wird<br />
diesbezüglich auch oft von „Ökoeffizienz“ gesprochen.<br />
2. Suffizienz<br />
Der andere Weg führt über die Genügsamkeit, der Suffizienz, und beschäftigt<br />
sich mit der Frage, welche Güter verzichtbar sind bzw. durch<br />
andere Werte ersetzt werden können. Ein Beispiel für nachhaltiges Freizeitverhalten,<br />
das diesem Ansatz gerecht wird, wäre etwa das Einschränken<br />
von Fernreisen. Im wirtschaftlichen Zusammenhang gehen<br />
LEITFADEN ZUR ENTWICKLUNG NACHHALTIGER UNTERNEHMENSLEITBILDER UND -STRATEGIEN