Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
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PHASE 1: ABGRENZEN UND POSITIONIEREN Seite 63<br />
Positionierung<br />
Um für und mit der Branche eine optimale <strong>Sektorvision</strong> entwickeln zu<br />
können wird eine stufenweise Vorgehensweise vorgeschlagen, in der im<br />
ersten Schritt eine analytische, problemorientierte Positionierung des<br />
Sektors durchgeführt wird. Aus dieser eher vergangenheitsorientierten<br />
Sicht werden die Stärken und Schwächen, die Kultur, Identität und Wurzeln,<br />
die Politik, den Sinn und Zweck des Netzwerk / der Branche über<br />
fragen erarbeitet wie:<br />
Wer sind wir (eigentlich)<br />
Was machen wir (eigentlich)<br />
Sind unsere Produkte und Dienstleistungen noch zeitgemäß<br />
<br />
Wo liegen unsere Stärken / Schwächen / größten Herausforderungen<br />
und Chancen<br />
Eine kurzgefasste Stärken-Schwächen-Analyse soll am besten durch die<br />
Mitglieder des Arbeitskreises zu ihrem jeweiligen Themenbereich erfolgen.<br />
Im Unterschied <strong>zur</strong> bisherigen Unternehmenspraxis, wo meist mit<br />
einer aufwendigen Fragebogenaktion die ohnehin schon bekannten<br />
Schwächen (und kaum die Stärken) der Gruppe ermittelt werden, wird<br />
hier empfohlen, mit der Analyse vor allem die möglichen Stärken hervorzuheben<br />
(siehe dazu auch Methodenkoffer, Kapitel 5). Durch den gezielten<br />
Ausbau von Stärken soll zu mehr <strong>Entwicklung</strong>smöglichkeiten der<br />
Unternehmen beigetragen werden.<br />
Die Positionierung bildet das Fundament für die kommenden Schritte in<br />
eine aktive Gestaltung und Schaffung der Zukunft. Kernelemente einer<br />
Positionierung von Unternehmen sind unter anderem: Problemmodellierung,<br />
Zielgrößenbestimmung, Netzwerk aus Zielgrößen, Einflussfaktoren<br />
und Beziehungsintensitäten, zweidimensionale Matrix <strong>zur</strong> Systemanalyse<br />
nach der Sensitivitätsanalyse und Papiercomputermethode von F.<br />
Vester.<br />
Die Auswahl professioneller Moderatoren und die Bildung gegenseitigen<br />
Vertrauens unter den Akteuren ist von wesentlichem Vorteil für das Phasenmodell<br />
gegenüber „wild“ gewachsenen Agglomeraten, denen aufgrund<br />
ihrer „Zufälligkeit“ oft eine langfristige und strategische Ausrichtung<br />
fehlt.<br />
Sofortmaßnahmen<br />
Leicht realisierbare Sofortmaßnahmen sind wichtig, um durch die ersten<br />
Umsetzungserfolge die Motivation der beteiligten Akteure erhalten bzw.<br />
steigern zu können. Solche Sofortmaßnahmen müssen daher ganz kurzfristig<br />
(innerhalb von längstens vier bis sechs Monaten) die erwarteten<br />
positiven Wirkungen entfalten. Diese Sofortmaßnahmen dürfen nicht<br />
verwechselt werden mit der Realisierung von Maßnahmen und Projekten<br />
des langfristig orientierten <strong>Sektorvision</strong>s-Maßnahmenplanes, denn<br />
SEKTORVISION<br />
KAPITEL 4: DIE SEKTORVISION