Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
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ERFOLGSFAKTOREN FÜR DIE SEKTORVISION Seite 89<br />
wicklung über die Produkt(ions)- und Dienstleistungssektoren bis hin<br />
<strong>zur</strong> Steuer-, Wirtschafts-, Konsum- und Verkehrspolitik notwendig<br />
2.) Fehlte bisher in weiten Kreisen der Unternehmer - und auch der<br />
Politiker - der Impuls, aus diesen Leitgedanken auch konkrete und<br />
umsetzbare Ziele und Maßnahmen für Betriebe, Betriebsgruppen<br />
bzw. ganze Industriesektoren abzuleiten.<br />
4.2.4. Gesetzliche Richtlinien, Förderungen<br />
Zwar können Umweltprogramme und nationale und regionale Leitbilder<br />
Impulse bewirken, die bestehenden gesetzlichen Richtlinien stellen aber<br />
wesentlich wirkungsvollere Rahmenbedingungen für das konkrete,<br />
nachhaltige bzw. nicht-nachhaltige Handeln der Akteure dar. Leitbilder<br />
können das Nachhaltigkeitsbewusstsein beeinflussen, denn die Alltagshandlungen<br />
werden stark von der aktuellen Gesetzeslage bestimmt. Aus<br />
diesem Grund ist in der Vorbereitung und Gestaltung der Rahmenbedingungen<br />
die Analyse des gegenwärtigen bzw. kommenden rechtlichen<br />
Umfeldes, mit dem das Netzwerk zu rechnen hat, sehr wichtig.<br />
Gesetzliche Richtlinien für eine positive Gestaltung von Netzwerken sind<br />
nach Ansicht der Verfasser in ausreichendem Maße vorhanden. Das<br />
Problem besteht darin, dass gesetzliche und steuerliche Rahmenbedingungen<br />
– auf Bundes- und Landesebene – oft kontraproduktiv im Sinne<br />
einer nachhaltigen Wirtschaft wirken. Nachhaltig wirtschaften fordert z.<br />
B. eine dienstleistungsorientierte Wirtschaft im Gegensatz zu einer auf<br />
den Verkauf von Produkten hin ausgerichteten.<br />
Im Folgenden sind einige Beispiele genannt, die eine nachhaltige Wirtschaft<br />
nicht begünstigen bzw. ihr sogar teilweise widersprechen. Bei der<br />
Netzwerksbildung sind alle beteiligten Akteure - (Regional-) Politiker,<br />
Unternehmer, Financiers und Kunden - aufgefordert, diese Rahmenbedingungen<br />
im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern:<br />
‣Die Arbeitskraft ist <strong>zur</strong>zeit so teuer wie noch nie zuvor, auch deshalb,<br />
weil Steuern und Abgaben die reinen Lohnkosten vervielfachen, E-<br />
nergiekosten aber so niedrig sind, dass sie kaum einen Anreiz für<br />
Sparmaßnahmen bieten.<br />
‣Die Förderung der Transportwirtschaft - auch und besonders über<br />
Landesgrenzen hinweg - wiederum führt das Prinzip einer regionalen<br />
Wirtschaftsweise ad absurdum.<br />
‣Energie und nicht erneuerbare Rohstoffe könnten (wenn man die<br />
Klimaauswirkungen ernst nehmen möchte), durch Steuern deutlich<br />
verteuert werden.<br />
SEKTORVISION<br />
KAPITEL 4: DIE SEKTORVISION