Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
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WARUM SICH UNTERNEHMEN MIT NACHHALTIGKEIT BESCHÄFTIGEN SOLLTEN Seite 15<br />
1.1.2. Wandel im Bereich der Wirtschaft und Industrie<br />
Dass sich Investitionen in das soziale und ökologische Umfeld eines<br />
Unternehmens durch Ersparnisse, weniger Reparaturkosten, weniger<br />
Klagen und Umfälle, höhere Kundenzufriedenheit und Mitarbeitermotivation<br />
sowie ein besseres Image mehr als amortisieren, haben schon viele<br />
Unternehmen bewiesen. Sustainability Management und Sustainability<br />
Communication gehen über den klassischen Umweltschutzansatz weit<br />
hinaus. Erfolgreiche Sustainability Performance trimmt das Unternehmen<br />
auf Zukunft. Damit gehört „Nachhaltigkeit“ wie hohe Mitarbeiterqualifikation<br />
oder positives Kundenimage notwendiger denn je zu den Gewinnfaktoren<br />
von Unternehmen. Kein Unternehmen sieht bei Investitionen<br />
nur die Kostenseite, sondern wägt den erwarteten Nutzen mit den<br />
zu leistenden Kosten ab. Ein gutes Image ist unbezahlbar. Nachhaltigkeitsmanagement<br />
bewegt oft unmittelbar keine etablierte betriebswirtschaftliche<br />
Kenngröße – es zahlt vor allem auf das Zukunfts- und Image-<br />
Konto des Unternehmens ein. Und das lässt langfristig - wie vielfach<br />
beobachtet wird - auch die Umsätze wachsen.<br />
Die Kosten des<br />
nachhaltigen Wirtschaftens,<br />
einschließlich<br />
seiner<br />
Kommunikation und<br />
die Erhöhung der<br />
Mitarbeiterqualifikation<br />
sind klare<br />
Investitionen in die<br />
Zukunft.<br />
Dieses Bewusstsein dringt nun auch in die Köpfe vieler Wirtschaftstreibender.<br />
Laut einer Umfrage der Abteilung Wirtschaft und Umwelt an der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien zum Thema „Österreichs Nachhaltigkeitsstrategie<br />
- ein Thema für Betriebe“ wurden 49 Betriebe im Zeitraum<br />
Nov. - Dez. 2002 aus den Bereichen Metallindustrie, Lebensmittelindustrie,<br />
Beratungsunternehmen und Tourismuswirtschaft befragt. Die befragten<br />
Unternehmen deklarierten folgende Themen von besonders hohem<br />
Interesse:<br />
F&E für Innovationen <strong>zur</strong> Nachhaltigkeit,<br />
Ökoeffizienz,<br />
neue (nachhaltige) Produkte und Dienstleistungen und<br />
Nachhaltigkeitskommunikation.<br />
Mit diesem Interesse finden sie sich im Einklang mit mehr als 500 österreichischen<br />
Unternehmen, die sich seit Beginn der neunziger Jahre mit<br />
Fragen des Umweltmanagements befassen (EMAS, ISO 14.000, PRE-<br />
PARE; Öko-Profit, etc.).<br />
1.1.3. Wandel im Bereich der Shareholder-Interessen<br />
Der internationale Kapitalmarkt wird immer sensibler für die „Politik“ der<br />
Unternehmen. Professionelle Anleger blicken immer mehr über kurzfristige<br />
Quartalsgewinne hinaus und honorieren das Engagement <strong>nachhaltiger</strong><br />
Unternehmensstrategien. In den USA liegt der Anteil ethischökologisch<br />
orientierter Fonds bereits bei zehn Prozent, in Deutschland<br />
sind es zwar erst zwei Prozent, dafür aber mit hohen Erwartungsraten.<br />
Dabei haben diese Fonds immer weniger mit klassischer Ökologie<br />
(Windkraft etc.) zu tun, sondern spiegeln die Branchenbreite der gesam-<br />
Sustainability-Werte<br />
gewinnen nicht nur<br />
gesellschaftlich,<br />
sondern auch aus<br />
der Sicht der Anleger<br />
immer größer an<br />
Bedeutung.<br />
SEKTORVISON<br />
KAPITEL 1: GRUNDLAGEN NACHHALTIGEN WIRTSCHAFTENS