Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
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WOZU EIN LEITBILD SEITE 27<br />
unterstützt den heute wirklich notwendigen Übergang von der Fixierung<br />
auf die Reparatur gegenwärtiger Probleme hin zu einer zukunftsbezogenen<br />
Nachhaltigkeit. Mit diesem Übergang ist auch ein Wechsel vom<br />
Denken in Problemen und Schwächen hin zum Denken in Möglichkeiten<br />
und Lösungen verbunden.<br />
2.2. Die Funktionen des Leitbildes<br />
Ein Leitbild beschreibt einen gewünschten, zukünftigen Zustand. Es beinhaltet<br />
in der Regel visionäre Elemente. Darüber hinaus werden in Leitbildern<br />
auch Werte beschrieben, nach welchen die Entscheidungen und<br />
die Handlungen in der Umsetzung der Maßnahmen <strong>zur</strong> Erreichung des<br />
im Leitbild beschriebenen Zustandes ausgerichtet sind. Somit wird das<br />
Leitbild <strong>zur</strong> Oberprämisse der Entscheidungen und des Handelns aller<br />
Akteure einer Gemeinde oder einer Region. Diese Ausrichtung und Orientierung<br />
am Leitbild beschleunigt den <strong>Entwicklung</strong>sprozess bzw. erhöht<br />
die Chance den gewünschten Zustand zu erreichen.<br />
Vision:<br />
lat. visio:<br />
Schau, Gesicht,<br />
Erscheinung.<br />
visionär:<br />
im Geiste geschaut,<br />
traumhaft,<br />
seherisch<br />
Zeithorizont, Nutzen und Funktion eines Leitbildes<br />
Ein Leitbild dient als Zielbestimmung - wo möchte ein Unternehmen / ein<br />
Sektor / eine Branche in den nächsten 15 bis 30 Jahren stehen. Somit<br />
geht es in einem Leitbild darum, einen idealisierten Zielzustand zu definieren.<br />
Leitbilder beschreiben „ganz allgemein einen gewünschten zukünftigen<br />
Zustand, den eine Organisation, ein Unternehmen oder eine<br />
Gemeinde zu erreichen versucht“ (vgl. Staehle, 7. Aufl., S 414). Somit<br />
hat das Leitbild, sofern es entsprechend erarbeitet wurde, mehrere Nutzen<br />
bzw. Funktionen.<br />
Der Zeithorizont des Leitbildes beträgt im Idealfall 15 bis 30 Jahre. Diese<br />
Zeitspanne sollte nicht kürzer sein, weil sonst das entworfene Bild der<br />
Zukunft noch zu sehr von der Gegenwart geprägt ist. Sie sollte aber<br />
auch nicht länger sein, um den Handlungsdruck auf die Gegenwart nicht<br />
abzuschwächen. Der Zeitaspekt des Leitbildes ist auch eng verknüpft<br />
mit dem Perspektivenwechsel von der Auswirkungs- <strong>zur</strong> Ursachenebene:<br />
In der bisher praktizierten Problemorientierung werden die in der<br />
Gegenwart erkannten Probleme zu lösen versucht, d. h. Ansatzpunkte<br />
für Lösungsfindungsprozesse sind stets nur die Symptome bzw. Auswirkungen<br />
von mehr oder weniger weit in der Vergangenheit <strong>zur</strong>ückliegenden<br />
Ursachen. Die Leitbildorientierung stellt eine völlig andere Verfahrensweise<br />
dar: Der entworfene gewünschte Zukunftszustand ist zugleich<br />
ein Summenbild über die Auswirkungen jener Handlungen, die in der<br />
Gegenwart gesetzt werden müssen. Die Gegenwart wird also aufgewertet<br />
zum aktiven Gestaltungszeitraum, da sie als Ursachenbereich für den<br />
Der Zeithorizont des<br />
Leitbildes beträgt 15<br />
bis 30 Jahre. Er<br />
sollte nicht kürzer<br />
sein, denn sonst ist<br />
das Zukunftsbild zu<br />
sehr von der Gegenwart<br />
geprägt,<br />
aber auch nicht länger,<br />
um den Handlungsdruck<br />
nicht<br />
abzuschwächen.<br />
Der Zeitaspekt ist<br />
eng verknüpft mit<br />
dem Perspektivenwechsel<br />
von der<br />
Auswirkungs- <strong>zur</strong><br />
Ursachenebene. Die<br />
Gegenwart wird so<br />
zum aktiven Gestaltungszeitraum<br />
aufgewertet,<br />
um einen<br />
gewünschten Leitbildzustand<br />
in der<br />
Zukunft auch tatsächlich<br />
erreichen<br />
zu können.<br />
SEKTORVISION<br />
KAPITEL 2: LEITBILD UND STRATEGISCHE PLANUNG