Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÃIN
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WARUM SICH UNTERNEHMEN MIT NACHHALTIGKEIT BESCHÄFTIGEN SOLLTEN Seite 19<br />
1.1.7. Wandel im Bereich regionaler Konzepte<br />
Unter dem Titel "Nachhaltige <strong>Entwicklung</strong> von Regionalwirtschaften",<br />
schreibt Dietmar Kanatschnig: Nachhaltige <strong>Entwicklung</strong> bedeutet nicht<br />
Verzicht und Einschränkung. Vielmehr geht es darum, die <strong>Entwicklung</strong><br />
von Gesellschaft und Wirtschaft so zu gestalten, dass auf Dauer eine<br />
größtmögliche Lebensqualität erreicht und gesichert werden kann. Lebensqualität<br />
ist direkt von der Gestaltung des Lebensraumes der Menschen<br />
abhängig. Dieser Lebensraum ist in aller Regel die Region, in der<br />
ein Mensch die so genannten Daseinsgrundbedürfnisse (Wohnen,<br />
Arbeiten, Ernährung, Konsum, Freizeit, Bildung und Mobilität)<br />
wahrnimmt. Ansätze <strong>zur</strong> dauerhaften Sicherung der Lebensqualität<br />
müssen daher einen starken regionalen Bezug aufweisen.<br />
Lokale Agenda 21<br />
Weltweit führen derzeit ca. 6.400 Gemeinden (davon 5.300 in Europa)<br />
eine Lokale Agenda 21 (LA21) durch. Die LA 21 ist ein Versuch, auf<br />
lokaler Ebene das Konzept der Nachhaltigen <strong>Entwicklung</strong><br />
in die Tat umzusetzen. In den skandinavischen<br />
Ländern finden nahezu flächendeckend in<br />
Städten, Gemeinden und Regionen Agendaprozesse<br />
statt. Auch in Großbritannien ist eine sehr hohe<br />
Beteiligung festzustellen, nicht nur in den Städten<br />
sondern auch in den Grafschaften und Bezirken.<br />
Deutschland und Österreich zeichnet aus, dass der Trend <strong>zur</strong> LA21 zunächst<br />
von einzelnen Städten und Gemeinden ausgeht und in weiterer<br />
Folge oft erst regionale Prozesse entstehen. Gegenwärtig erfolgt eine<br />
inhaltliche Ausweitung der LA21-Aktivitäten in Österreich durch Integration<br />
des Regionalwirtschafts- und Beschäftigungsaspektes.<br />
Ein österreichisches Modellprojekt: der Regionalcluster Hartberg<br />
Die bisherigen Cluster in der Wirtschaft waren vor allem sektoral ausgerichtet.<br />
Beispiele sind etwa der Holzcluster oder der Automobilcluster. Im<br />
Bezirk Hartberg wird österreichweit erstmals versucht, einen<br />
Regionalcluster aufzubauen. Es geht dabei darum, die unterschiedlichen<br />
Wirtschaftsbereiche, die in einer Region vertreten<br />
sind, von der Landwirtschaft über Gewerbe,<br />
Industrie bis Tourismus und sonstige Dienstleister,<br />
so untereinander zu vernetzten, dass erstens die<br />
Regionalwirtschaft (Arbeitsplätze, Wirtschaft,<br />
Bildung) gesichert, und zweitens die Chance einer<br />
Nachhaltigen <strong>Entwicklung</strong> (zum Beispiel Nutzung<br />
regional verfügbarer nachwachsender Rohstoffe)<br />
gezielt verwirklicht werden können. Nach einer Zukunftskonferenz, an<br />
der überwiegend Wirtschaftstreibende, aber auch KonsumentInnen teil-<br />
SEKTORVISON<br />
KAPITEL 1: GRUNDLAGEN NACHHALTIGEN WIRTSCHAFTENS