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Sektorvision - Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger ... - ÖIN

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Seite 142<br />

METHODENKOFFER<br />

ce <strong>zur</strong> Auffindung innovativer, gesellschaftlich mitgetragener Lösungsansätze.<br />

Von Seiten der Wirtschaft wurden bis dato die Ansprüche aller Stakeholder<br />

– mit Ausnahme der Eigentümer (Shareholder) und Kunden - zu<br />

wenig berücksichtigt. Eine Legitimation durch kritische Stakeholder fehlt<br />

also in den meisten Fällen. Für den Erfolg eines Veränderungsprozesses<br />

nach den Kriterien der Nachhaltigkeit, ist aber eine Stakeholder-<br />

Legitimität zwingend erforderlich. Bestehende Verfahren der Rückkopplung<br />

verfolgen aber primär nicht das Ziel, ein an (allen) Stakeholdern<br />

orientiertes Ergebnis zu generieren, sondern fokussieren zumeist auf<br />

wenige, zentrale Akteure.<br />

Wichtige internationale Multi-Stakeholderinitiativen <strong>zur</strong> unternehmensbezogenen<br />

Nachhaltigkeit wie z.B. die Global Reporting Initiative empfehlen<br />

den Einbezug von Stakeholdern. Bei der gegebenen Vielfalt von<br />

gesellschaftlichen Situationen und Themen, denen sie gegenüberstehen,<br />

sollten Organisationen Stakeholderkonsultationen nutzen, um sicherzustellen,<br />

dass die gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Handlungen,<br />

so vollständig wie möglich transparent, nachvollziehbar und legitimiert<br />

sind.<br />

Stakeholderdialoge werden in vielen Zusammenhängen und verschiedenen<br />

Intensitäten praktiziert. Die Potentiale dieses kraftvollen Instruments<br />

sollten gezielt in einem strategischen Stakeholderdialog gebündelt<br />

werden: d.h. in einem effizienten Verfahren, um die gesellschaftliche<br />

Verantwortung eines Unternehmens(netzwerks) oder einer Branche im<br />

Stakeholderdialog zu bestimmen und zu quantifizieren. Da dies eine<br />

unverzichtbare und verlässliche Basis für die zukunftsfähige Ausrichtung<br />

nachhaltigen Wirtschaftens ist, muss bezüglich der Ausgestaltung des<br />

Stakeholderprozesses noch massive Pionierarbeit geleistet werden. Hier<br />

bedarf es fortschrittlicher und aufgeschlossener Unternehmen, die mutig<br />

und verantwortungsvoll genug sind, um mit entsprechenden Pilotprojekten<br />

„Nachhaltigkeitsführerschaft“ anzustreben.<br />

Stakeholder-Legitimität<br />

Unter dem Begriff Stakeholder-Legitimität soll die „Sicherstellung der<br />

Akzeptanz unternehmerischen Handelns bei Schlüsselanspruchgruppen“<br />

(Schaltegger und Dyllick, 2002) verstanden werden. Der Ausdruck<br />

Legitimität beschreibt in diesem Zusammenhang dabei nicht primär, ob<br />

sich ein Verfahren an bestehenden Gesetzen, Richtlinien oder Rahmenbedingungen<br />

orientiert. Ein durch Stakeholder legitimierter Ansatz verfolgt<br />

das Ziel, die Ansprüche und Bedürfnisse der entscheidenden Anspruchsgruppen<br />

einer Unternehmung zu ermitteln, um daraus Forderungen<br />

an die Unternehmensführung abzuleiten. Da diese Forderungen in<br />

Übereinstimmung mit den Erwartungen der Stakeholder stehen, werden<br />

LEITFADEN ZUR ENTWICKLUNG NACHHALTIGER UNTERNEHMENSLEITBILDER UND -STRATEGIEN

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