Einkommensteuer-Richtlinien - Bundesrat
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Drucksache 713/05 138<br />
Hauptbetrieben erzeugte Rohstoffe be- oder verarbeitet werden,<br />
oder nur Erzeugnisse gewonnen werden, die ausschließlich in diesen<br />
Betrieben verwendet werden. 4 Nebenbetriebe sind auch Substanzbetriebe<br />
(Abbauland i. S. d. § 43 BewG), z. B. Sandgruben, Kiesgruben,<br />
Torfstiche, wenn die gewonnene Substanz überwiegend im eigenen<br />
land- und forstwirtschaftlichen Betrieb verwendet wird. 5 Der Absatz<br />
von Eigenerzeugnissen über einen eigenständigen Einzel- oder Großhandelsbetrieb<br />
(Absatz 6), die Ausführung von Dienstleistungen (Absätze<br />
7, 9 und 10) und die Ausführung von besonderen Leistungen (Abs. 8)<br />
sind kein Nebenbetrieb.<br />
Unmittelbare Verwertung organischer Abfälle<br />
(4) 1 Sofern die Entsorgung organischer Abfälle (z. B. Klärschlamm) im<br />
selbst bewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Betrieb nicht im<br />
Rahmen eines Nebenbetriebs i. S. d. Absatzes 3 geschieht, ist sie nur<br />
dann der Land- und Forstwirtschaft zuzurechnen, wenn dabei die in Absatz<br />
1 Satz 1 genannten Voraussetzungen im Vordergrund stehen. 2 Das<br />
Einsammeln, Abfahren und Sortieren organischer Abfälle, das mit der<br />
Ausbringung auf Flächen oder der Verfütterung an Tierbestände des<br />
selbst bewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Betriebs in unmittelbarem<br />
sachlichem Zusammenhang steht, ist land- und forstwirtschaftliche<br />
Tätigkeit. 3 Andernfalls gelten Absätze 9 und 10.<br />
Zukauf fremder Erzeugnisse<br />
(5) 1 Fremde Erzeugnisse sind nicht solche Erzeugnisse, die im Rahmen<br />
des Erzeugungsprozesses im eigenen Betrieb verwendet werden<br />
(z. B. Saatgut, Jungpflanzen oder Jungtiere). 2 Als fremde Erzeugnisse<br />
gelten solche für die Weiterveräußerung zugekauften betriebstypischen<br />
Erzeugnisse, die nicht im eigenen Betrieb im Wege des Erzeugungsprozesses<br />
bearbeitet werden, und die nach der Verkehrsauffassung noch als<br />
land- und forstwirtschaftliche Produkte zu qualifizieren sind. 3 Dazu gehören<br />
auch Handelswaren zur Vervollständigung einer für die Art des Erzeugungsbetriebs<br />
üblichen Produktpalette, wie z. B. Töpfe und Erden in<br />
einer Gärtnerei, sofern der Einkaufswert dieser Handelswaren 10 % des<br />
Gesamtumsatzes nicht übersteigt. 4 Beträgt der Zukauf fremder Erzeugnisse<br />
im Sinne der Sätze 2 und 3, aus Vereinfachungsgründen gemessen<br />
an deren Einkaufswert, insgesamt bis zu 30 % des Umsatzes, ist grundsätzlich<br />
ein Betrieb der Land- und Forstwirtschaft anzuerkennen. 5 Die<br />
vorstehende Vereinfachungsregelung findet nur Anwendung, wenn der<br />
Umsatzanteil, der auf die Veräußerung der Fremderzeugnisse entfällt,<br />
nicht erkennbar überwiegt.<br />
Handelsgeschäft<br />
(6) 1 Werden selbstgewonnene land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse<br />
– ohne Be- und Verarbeitung in einem Nebenbetrieb – über ein<br />
eigenständiges Handelsgeschäft, z. B. Einzelhandelsbetrieb, Ladengeschäft,<br />
Großhandelsbetrieb, abgesetzt, ist zu prüfen, ob Erzeugerbetrieb