Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
„If we would leave the money to some guys of the groups, they will eat it. We have an interest in
the system going on […]” (IntKS 2, auch IntKS 6).
Dass auch an dieser Stelle viele der Mitglieder nur den Diskurs der Entwicklungszusammenarbeit
nachbeten kann nicht ausgeschlossen werden, so zumindest lässt sich die Aussage „GTZ likes to
have a proper record“ auch interpretieren (IntKS 6).
Tritt ein Probleme innerhalb des MSE auf, sind es zunächst die Monitore, welche die betroffenen
Jugendgruppen besuchen und versuchen das Problem zu lösen (IntKS 8, IntKS 14, PK 2, PK 7).
Sollte es weiter bestehen, wird es an höhere Instanzen (Finance Officer, Administration Officer
etc.) überwiesen (IntKS 8). Dabei werden dann durchaus Strafen verhängt, so dass Einzelne schon
aus der Organisation ausgeschlossen wurden und die Polizei verständigt wurde (IntKS 2, IntKS
4). Was HARDERS/SCHAUBER (1999: 172) für soziale Netzwerke in Ghana feststellen, gilt meines
Erachtens aber auch für die Problemlösungsmechanismen in Klin Salone. Konflikte sollten durch
Aushandlung gelöst werden, erst bei Scheitern ein Ausschluss bzw. Überweisung an offizielle
(staatliche) Stellen erfolgen. Ein Rauswurf ist sowohl für die betroffene Person als auch für das
Netzwerk unvorteilhaft, denn die darin verbleibenden Mitglieder könnten Nachteile entstehen
und die Ausgeschlossenen dürfen als diskreditierte Personen nicht mehr auf die Hilfe der Ge-
meinschaft hoffen. Hier wandert Klin Salone auf schmalem Grat, denn sollten zu viele Regelver-
stöße auf Grund zu laxer Sanktionsmechanismen auftreten untergraben sie das System und er-
möglichen eine Verschiebung des institutionellen Rahmens in den Randzonen. Auf der anderen
Seite sollte beachtet werden, dass Klin Salone für einen Großteil der Jugendlichen die einzige
Chance ist und dass ein Ausschluss verheerende persönliche Folgen haben könnte, so dass andere
Lösungen vorzuziehen sind.
Die Monitore sind also das Instrument, dessen Kosten als geringer erachtet werden als jene, wel-
che durch ihre Aktivität reduzieren werden können. Im Sinne der Theorie sollen sie die durch
informelle Institutionen entstehenden Transaktionskosten reduzieren, dienen also auch, analog
der Organisation Klin Salone, dem institutionellen Wandel. Doch auch die Instanz der Monitore
handelt im Rahmen von Institutionen, wie sollte es anders sein. So musste bereits ein Monitor
ausgetauscht werden, mit einem weiteren gibt es ernsthafte Probleme (IntKS 1, IntKS 4, PK 1).
104