Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
schaft tätig sind, als gesellschaftliche Außenseiter wahrgenommen und diskriminiert (ROUSE
2004: 7). Dies galt für die Arbeiter von Klin Salone nur zu Beginn der Tätigkeiten (IntKS 10). Sie
werden nun, ob ihres Beitrages zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger Freetowns
geschätzt (vgl. Kapitel V.5.1.2, S. 107). Darüber hinaus gilt eine Arbeitsstelle bei der Organisation
in einem Staat mit kaum formalen Beschäftigungsmöglichkeiten durchaus als prestigeerhöhend
und die gesellschaftliche bzw. familiäre Wertschätzung und Akzeptanz steigt (IntMSE 3, IntMSE
6, IntMSE 8, IntKS 3, IntKS 4):
„I feel good to be part of Klin Salone, because I was doing my business and decide to join Klin Salone
as a national development thing. People praise me, give me respect. I don’t feel any kind of
difficulties to the people. They see that we are doing a good job” (IntMSE 8).
Darüber hinaus schafft die Integration in einer Gemeinschaft nicht nur Sozialkapital, das bei kri-
senhaften Entwicklungen Handlungsmöglichkeiten eröffnet, sondern auch ein gewisses Zugehö-
rigkeitsgefühl (IntMSE 6, IntKS 1, IntKS 3, IntKS 6, IntKS 11):
„The main advantage is that I now engage myself. I am not sitting in the community […] discussing
and making idle talks. Early in the morning I know that I have somewhere to go” (IntKS 6).
Diese Aspekte haben ebenso wie die Arbeitsstelle an sich Rückwirkungen auf das persönliche
Wohlbefinden (IntMSE 14, IntMSE 16, IntKS 6), das durchaus, wenn auch kaum empirisch veri-
fizierbare Rückwirkungen auf die Abfederungskapazität beim Umgang mit Krisen und schwieri-
gen Lebensbedingungen hat.
6.2 Leistungen der MSEs
In der Door-to-Door-Komponente von Klin Salone sind gegenwärtig 252 Personen beschäftigt,
inklusive aller MSEs und Monitore (IntKS 15). Der Erfolg der MSEs, das wurde deutlich, ist maß-
geblich durch die dargestellten institutionellen Konfigurationen bestimmt, die sich alles andere als
positiv auf die Tätigkeiten der MSEs auswirken. In vielen Fällen ist anzunehmen, dass die einzel-
nen Arbeiter nach Ablauf der Vorfinanzierungsphase nicht die vormalige von 150 000 Le verdie-
nen werden. Vielmehr ist festzustellen, dass ein nicht unbeachtlicher Teil dieser MSEs es nicht
schafft dieses angestrebte Einkommen (das ja ohnehin als zu niedrig wahrgenommen wird, vgl.
Kapitel V.6.1, S. 122) zu erwirtschaften, geschweige denn einen 5%igen Beitrag zur Finanzierung
der Organisation Klin Salone zu leisten. Die Zielvorgabe ist die Erwirtschaftung eines Gesamtbe-
trages von 1,5 Millionen Le im Monat, wovon 900 000 Le als Gehalt für die Gruppenmitglieder
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