Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
die Legitimität dieses System können meines Erachtens die assets des Livelihood-Ansatzes heran-
gezogen werden.
6.1 Klin Salone - Neue nachhaltige Lebenswelten?
„I am happy, because I have never had so much money. I was just a casual labourer in the street.
Klin Salone created employment for me. God Bless them. I hope it will last long […] It is a great,
great help. […] My salary is 150.000 Leones. It is not enough. A bag of rice is 80 000 Leones.
The rent for a single room is 20 000 Leones. Then you have to eat and the transport. My wife
helps with selling domestic stuff” (IntMSE 15).
Nahezu alle Befragten gaben an, dass mit der Etablierung Klin Salones ihr Lebensstandard stieg.
Allerdings wird häufig davon ausgegangen, dass das Gehalt von 150 000 Le in den Monaten der
Vorfinanzierungsphase die Normalität darstellt. Jedoch ist festzustellen, dass mit Auslauf der An-
schubunterstützung auch die Einkommen deutlich niedriger wurden, da diese sich nun nach den
tatsächlich erzielten Einnahmen richten. Diese versprechen erst wieder anzusteigen, wenn der
institutionelle Wandel weiter vorangetrieben worden ist. Es kann also davon ausgegangen werden,
dass zunächst über wenige Monate relativ viel Finanzkapital zur Verfügung steht, ehe es dann mit
dem Ende der Vorfinanzierung deutlich absinkt, um dann in der Zukunft in Folge des institutio-
nellen Wandels bestenfalls kontinuierlich zu steigen. Dass gerade das Ende der Vorfinanzierung
eine Herausforderung für die Livelihood des Individuums und damit die Legitimität des gesamten
Systems darstellt, ist ein sehr interessanter Aspekt, konnte aber nicht Gegenstand der empirischen
Erhebungen werden, da diese kurz vor bzw. während eben jener Umbruchphase stattfanden.
Doch zunächst ist die Etablierung Klin Salone mit einer signifikanten Verbesserung der Liveli-
hood nahezu aller Beteiligten verbunden. Viele der Arbeiter der Jugendgruppen trugen vor der
Etablierung Klin Salones im besten Fall mit unregelmäßigen, unsicheren Beschäftigungen zur
Sicherung ihres Überlebens bei und so sind 150 000 Le in aller Regel mehr als sie jemals zuvor
verdient haben (IntMSE 3, IntMSE 4, IntMSE 6, IntMSE 7, IntMSE 8, IntMSE 9, IntMSE 10,
IntMSE 11, IntMSE 13, IntMSE 14, IntMSE 15, IntMSE 16, IntKS 2, IntKS 4, IntKS 8). Einige
konnten die Einnahmen sogar als Anschubfinanzierung für andere Geschäfte nutzen: „A lot of
people have resigend since the start of the program or have saved money and started another business“
(IntEx 2). Dennoch dürfte es vor allem die (zu erwartende) Regelmäßigkeit der Zahlung des Ge-
haltes sein, die entsprechend des Primates des Stabilitätsorientierung gegenüber der Einkom-
mensmaximierung (vgl. Kapitel V.5.2.1, S. 111), den entscheidenden Beitrag liefert. So berichtet
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