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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Theoretische Grundlagen: Die Neue Institutionenökonomik<br />

Erst <strong>in</strong> jüngerer Zeit werden Überlegungen zu <strong>in</strong>stitutionellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen wichtiger. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Verschiebung <strong>der</strong> Debatte wird die traditionelle Projektför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>der</strong> Instituti-<br />

onenför<strong>der</strong>ung abgelöst und mit ihr die Fokussierung auf die asset-creation, auf <strong>der</strong> das klassische<br />

Projekt mit se<strong>in</strong>er Vorstellung e<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>earen Beziehung zwischen För<strong>der</strong>maßnahme und Ergebnis<br />

beruhte (KOCHENDÖRFER-LUCIUS/VAN DE SAND 2000: o. S., RAUCH 2004: 194ff.). Der Artikel<br />

„Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße stellen. Institutionenför<strong>der</strong>ung statt Projektförde-<br />

rung“ <strong>von</strong> KOCHENDÖRFER-LUCIUS/VAN DE SAND <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitschrift „Entwicklung und Zusam-<br />

menarbeit“ aus dem Jahr 2000 markiert den Zeitpunkt des endgültigen Angriffs <strong>der</strong> Institutio-<br />

nenthematik auf den Ma<strong>in</strong>stream <strong>der</strong> Entwicklungspolitik. „Nicht Ressourcentransfer muss im<br />

Mittelpunkt [<strong>der</strong>] Aktivitäten stehen, son<strong>der</strong>n Hilfe zur Verän<strong>der</strong>ung entwicklungsbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Institutionen“ (ebd., MÜLLER-BÖKER 2001: 2f.). Das entwicklungspolitische Instrument des Insti-<br />

tution-Build<strong>in</strong>g war geboren. Auch die Weltbank erkennt <strong>in</strong> zunehmendem Maße die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Bereits 1996 stellte die Bretton-Woods-Organisation<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie 14 fest, dass Konflikte zwischen gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen<br />

bedeutsam s<strong>in</strong>d und dass die Gründe für die Entwicklungsprobleme Afrikas <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Parallelität <strong>von</strong> gesetzten „mo<strong>der</strong>nen“ und gewachsenen „traditionellen“ Regelwerken zu f<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d (MUMMERT 1998: 39). Die Institutionenthematik war zunehmend bedeuten<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

Weltentwicklungsberichten vertreten (WELTBANK 1997, 2000 UND 2001), ehe sie schließlich<br />

2002 unter dem Titel „Institutionen für Märkte schaffen“ (WELTBANK 2002) zum zentralen<br />

Thema wurden, unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> zentralen Bedeutung <strong>von</strong> Integration<br />

<strong>in</strong>formeller und formeller Institutionen für Entwicklungsprozesse (ebd. 211ff.). Die Thematik<br />

verschwand auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge nicht aus <strong>der</strong> Diskussion (WELTBANK 2003 und 2006), so dass auch<br />

RAUCH feststellt: „Das Motto: ‚Get the Institutions Right’ hat das allzu reduktionistische neoklassi-<br />

sche Motto ‚Get the Prices Right’ ergänzt o<strong>der</strong> gar ersetzt“ (2001: 13).<br />

Die Marktorientierung des neoliberalen Wash<strong>in</strong>gton Consensus blieb aber laut ZIAI (2004: 1096f.,<br />

HYDEN 2004: 692), entgegen <strong>der</strong> aufgeführten Verlautbarungen, dom<strong>in</strong>ant <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weltbankpoli-<br />

tik verankert. So s<strong>in</strong>d die „Poverty Reduction Strategy Papers“ (PRSP), welche die Grundlage <strong>der</strong><br />

14 Dia, Mamadou (1996): Africa’s Management <strong>in</strong> the 1990s and Beyond. Reconcil<strong>in</strong>g Indigenous and Transplanted<br />

Institutions. Wash<strong>in</strong>gton.<br />

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