Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
nes 44 werden von der Regierung regulär bezahlt. Die GTZ unterstützt das FWMS mit Hilfe in
technischen und administrativen Belangen (GTZ 2007b: 2). Die monatliche Menge, die nun in
die Mülldeponien transportiert wird, beträgt 4 000 Tonne (IntEx 1), hat sich also nahezu verdop-
pelt. Sie zeigt aber auch mit Bezug auf die gesamte produzierte Müllmenge, dass noch erhebliches
Steigerungspotential vorhanden ist. Die Verbesserung der Umweltsituation ist aber bereits offen-
sichtlich. Der Müll ist (weitestgehend) aus dem Straßenbild verschwunden. Die Geruchsbelästi-
gung ging ebenso zurück wie die Population von Mücken und die damit verbundenen Krankhei-
ten (exemplarisch IntMSE 4, IntMSE 7, IntMSE 8, IntEx 1, IntKS 10, IntKS 11, IntKS 12).
2.6 Die Bedeutung der politisch-institutionellen Konfiguration
Obwohl die Weltbank den GTZ-Ansatz zur Rehabilitierung der Abfallwirtschaft Freetowns ak-
zeptiert hat und dieser auch umgesetzt wurde, ist das öffentliche FWMS nur als Wegbereiter der
nach Freigabe der Weltbankgelder geplanten privatisierten FWMC vorgesehen. Bisher hat aber
die Weltbank noch keine Mittel zur Verfügung gestellt, um diese Umwandlung auch durchzufüh-
ren, da sie noch die im August und September 2007 stattgefunden Wahlen abwarten wollte (In-
tEx 2). Die GTZ setzt im Sinne Klin Salones darauf, dass die nachfolgende FMWC die vorhande-
nen Strukturen des FWMS aufrechterhält, da sie sich als funktionsfähig und kosteneffizient her-
ausgestellt haben. Dabei identifiziert die GTZ mit der eingeschränkten Autonomie gegenüber
politischen Akteuren jedoch ein zentrales Problem der FWMC (GTZ 2006b: 11). Der Weltbank-
Ansatz sieht nämlich vor, dass ein Board of Directors etabliert wird (PRICEWATERHOUSECOO-
PERS/DHV 2006: 3), welches aus sechs von der Regierung und drei vom FCC entsandten Mit-
gliedern besteht. Es soll die Verantwortlichkeit im technischen und administrativen Bereich des
vormaligen FWMS übernehmen (GTZ 2007e: 3f.). Hier gehen die Privatisierungsvorstellungen
von Weltbank und GTZ auseinander (IntEx 2). Die GTZ befürchtet, dass mit dem Board of Di-
rectors ein System geschaffen wird, dass anfällig für politischen Einfluss ist. Dieses Leitungsgremi-
um sei ein verlängerter politischer Arm, da es in erster Linie mit parteinahen Vertretern besetzt
ist. Die Idee der Privatisierung als Reaktion auf Korruption und Unsicherheit durch politischen
Wandel würden ad absurdum geführt:
44 Diese entsprachen zum Zeitpunkt der Erhebungen in etwa 33 750 Euro.
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