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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Abschließende Anmerkungen<br />

sistenz <strong>von</strong> Trickle-Down-Ansätzen. Aber auch die <strong>von</strong> <strong>der</strong> GTZ respektive Kl<strong>in</strong> Salone betriebe-<br />

ne „Entwicklung <strong>von</strong> unten“ erreicht nicht die absolut Ärmsten. Am Beispiel <strong>der</strong> sozialen Netz-<br />

werke wurde gezeigt, dass e<strong>in</strong>e auf dem Solidarpr<strong>in</strong>zip basierende <strong>in</strong>formelle Unterstützung <strong>der</strong><br />

<strong>von</strong> den unmittelbaren Maßnahmen <strong>der</strong> EZ Ausgeschlossenen erfolgt. Diese Anpassungen <strong>in</strong><br />

Form <strong>in</strong>formellen Mechanismen müssten identifiziert und bei weiteren Maßnahmen berücksich-<br />

tigt werden.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionenzentrierten Herangehensweise an die Fragestellung zeigte sich aber noch<br />

e<strong>in</strong>e weitere Schwäche. Zwar konnten die relevanten, E<strong>in</strong>fluss übenden Regelwerke identifiziert<br />

werden, allerd<strong>in</strong>gs war es nicht möglich den spezifischen E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er konkreten Institution auf<br />

den Gesamtkontext und auf die an<strong>der</strong>en Regelwerke h<strong>in</strong>reichend zu quantifizieren. So kann zwar<br />

festgestellt werden, dass Institutionen E<strong>in</strong>fluss nehmen, nicht aber <strong>in</strong> welchem Maße zum Beispiel<br />

soziale Netzwerke Transaktionskosten erhöhen und welche Rückwirkungen sich auf an<strong>der</strong>e<br />

Komponenten des Systems aus <strong>der</strong> zunehmenden Misswirtschaft ergeben, mit <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um ver-<br />

sucht wird diese Kosten auszugleichen. E<strong>in</strong> komplexes System konstituiert sich:<br />

„Derartige System können nicht alle<strong>in</strong> durch die Beschreibung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Elemente verstanden<br />

werden. Von Bedeutung s<strong>in</strong>d die iterierte und rückgekoppelte Interaktion zwischen den Elementen<br />

und die Konsequenzen, die aus diesen Interaktionen für das gesamte System resultieren.<br />

[…] Damit aber verlangt die Theorie, um die Wirklichkeit zutreffend beschreiben zu können,<br />

e<strong>in</strong>e Messgenauigkeit, die nur <strong>in</strong> konstruierten Welten wie <strong>der</strong> Informatik, pr<strong>in</strong>zipiell aber<br />

nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> physikalischen o<strong>der</strong> gar <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Wirklichkeit erreicht werden kann.“ (RAT-<br />

TER 2006: 112f.)<br />

Transaktionskosten müssten quantitativ operationalisiert werden, was schlicht unmöglich ist.<br />

North bleibt nicht umsonst auf <strong>der</strong> Makroebene verhaftet. Da Transaktionskosten darüber h<strong>in</strong>aus<br />

ja nicht nur <strong>in</strong> monetärer, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> allen erdenkliche Formen auftreten, kann auch die NIÖ für<br />

sozialgeographische Kontexte allenfalls qualitative Aussagen treffen. Die Auswirkungen <strong>von</strong> wei-<br />

teren E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> das System bleiben so mit e<strong>in</strong>er Restunsicherheit behaftet, die mit e<strong>in</strong>er quali-<br />

tativen Betrachtungsweise <strong>von</strong> Institutionen aber reduziert werden kann und muss.<br />

Auch <strong>in</strong> wissenschaftstheoretischer H<strong>in</strong>sicht wird <strong>der</strong> Mehrwert <strong>der</strong> NIÖ <strong>in</strong> <strong>der</strong> geographischen<br />

Entwicklungsforschung erkennbar. Der Rückzug <strong>in</strong> „Theorien mittlerer Reichweite“ führt nach<br />

DÖRFLER/GRAEFE/MÜLLER-MAHN (2003) zu e<strong>in</strong>er Perspektivverengung und <strong>der</strong> Ausklamme-<br />

rung e<strong>in</strong>es wesentlichen Teils <strong>der</strong> Wirklichkeit. Sie for<strong>der</strong>n daher e<strong>in</strong>e epistemologische Umkeh-<br />

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