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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Anmerkungen zu analytischen Zugängen zum Gegenstandsbereich<br />

III. Anmerkungen zu analytischen Zugängen zum Gegenstandsbereich<br />

1. Konzepte des Staatszerfalls – h<strong>in</strong>reichendes Analyse<strong>in</strong>strument?<br />

E<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong> Produzent und Verwalter <strong>von</strong> Institutionen ist <strong>der</strong> Staat. Dieser hat nach <strong>der</strong><br />

Verbannung aus <strong>der</strong> Diskussion im Zuge <strong>der</strong> Dom<strong>in</strong>anz <strong>der</strong> Liberalisierungsstrategien <strong>der</strong><br />

1980/90er Jahre wie<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> Debatten <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen und <strong>der</strong> Entwicklungspolitik<br />

gehalten. Die Allgegenwärtigkeit des Credos <strong>der</strong> Marktmechanismen und <strong>der</strong> damit e<strong>in</strong>hergehen-<br />

de m<strong>in</strong>imalistische Staat s<strong>in</strong>d passé (ZIAI 2004: 1095). „Der Staat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich än<strong>der</strong>nden Welt“<br />

(WELTBANK 1997) muss sich <strong>der</strong> Aufgabe stellen, wie<strong>der</strong> näher an den Bürgern zu se<strong>in</strong> und vor<br />

allem Institutionen aufbauen, die e<strong>in</strong>en leistungsfähigen öffentlichen Sektor begünstigen. Parallel<br />

zur Renaissance <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Potentiale des Staates rückt dieser auch auf unehrenhafte Art<br />

und Weise <strong>in</strong> den Fokus <strong>der</strong> (politikwissenschaftlichen) Betrachtung. Unzählige Indizes zur Klas-<br />

sifizierung und e<strong>in</strong>e breite begriffliche Bandbreite s<strong>in</strong>d Ausdruck <strong>der</strong> nicht gerade erstrebenswer-<br />

ten Prom<strong>in</strong>enz, die den wahlweise als fragil (DEBIEL 2006 und 2007, SCHNECKENER 2004 und<br />

2005), zerfallen(d) (TETZLAFF 2002) o<strong>der</strong> kollabiert (KRASNER 2005) betitelten Staaten zu Teil<br />

wird. Sie bewegen sich irgendwo <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kont<strong>in</strong>uum aus e<strong>in</strong>er apokalyptischen Trias zwischen<br />

Staatsversagen, Staatsverfall und Staatszerfall (ERDMANN 2003) und werden zum Problem <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>ternationalen Politik o<strong>der</strong> gar e<strong>in</strong> globales Sicherheitsrisiko (SCHNECKENER 2004 und 2005).<br />

Der Wegfall <strong>der</strong> Blockkonfrontation, während <strong>der</strong> Fehlentwicklungen <strong>in</strong> verbündeten Staaten<br />

noch h<strong>in</strong>genommen wurden, verlangte ebenso nach neuen Erklärungen für staatliche Leistungsde-<br />

fizite wie die Entwicklungen <strong>in</strong> Somalia, Ruanda, auf dem Balkan o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> Sierra Leone (vgl.<br />

Kapitel IV.1, S. 47). Nicht zuletzt die Verquickung <strong>von</strong> Terrorismus und fragiler Staatlichkeit <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> sicherheitspolitischen Debatte nach den Anschlägen des 11. September 2001 ließen den The-<br />

menkomplex schließlich zu e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> zentralen Themen <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Politik werden. Da<br />

Entwicklungspolitik schon immer Interessenpolitik war (NUSCHELER 2005: 432ff.), gilt es nun, so<br />

die Argumentationen im Diskurs, dem <strong>in</strong>ternationalen Terrorismus den Nährboden und Rück-<br />

zugsraum zu entziehen. E<strong>in</strong> Instrument dazu: die Entwicklungszusammenarbeit. So ist „Staatsver-<br />

sagen (…) zu e<strong>in</strong>em zentralen entwicklungspolitischen Thema des beg<strong>in</strong>nenden 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

geworden“ (DEBIEL 2007: 2). Trotz e<strong>in</strong>er großen Bandbreite wissenschaftlicher Behandlungen des<br />

Phänomens bef<strong>in</strong>det sich die Identifizierung und Ausformulierung strategischer Handlungsmög-<br />

lichkeiten noch <strong>in</strong> ihren Anfängen (ROEHDER 2004: 9f.). Zwar kann es nicht Ziel dieser Arbeit<br />

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