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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft <strong>in</strong> Freetown - Potentiale und Grenzen Kl<strong>in</strong> Salones<br />

5. Determ<strong>in</strong>anten sozialer Dilemmata<br />

Nachdem das FWMS, zum<strong>in</strong>dest als Übergangslösung, rehabilitiert wurde, stellt sich daran an-<br />

schließend die Frage, wie das zwar unter E<strong>in</strong>beziehungen <strong>der</strong> Zivilgesellschaft (vgl. Kapitel V.3,<br />

S. 89), aber dennoch zu gewissem Teil „<strong>von</strong> oben“ implementierte System <strong>der</strong> Abfallbeseitigung<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft angenommen wird.<br />

Der entscheidende Faktor bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensgenerierung <strong>der</strong> MSEs konstituiert sich aus dem<br />

<strong>in</strong>dividuellen und gesamtgesellschaftlichen Umgang mit Müll, dessen Än<strong>der</strong>ung SOOD, neben <strong>der</strong><br />

Rehabilitierung <strong>der</strong> öffentlichen Hand, als Voraussetzung für das Funktionieren <strong>der</strong> Abfallwirt-<br />

schaft Freetowns sieht (2004: 8 und 53). Und auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Urbanitäten Afrikas ist fehlende<br />

Unterstützung seitens <strong>der</strong> Bevölkerung die Ursache f<strong>in</strong>anzieller Schwierigkeiten <strong>der</strong> MSEs, die es<br />

so nicht schaffen ausreichend Kunden zu akquirieren bzw. wenn diese Hürde überwunden ist,<br />

sich Problemen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zahlungsmoral gegenüber sehen (MULLER ET. AL 2002: 249).<br />

Die theoretische Erklärung kann durch das soziale Dilemma erfolgen (vgl. Kapitel III.2.3, S. 42).<br />

Im S<strong>in</strong>ne des Schwarzfahrerproblems lässt sich feststellen, dass Individuen versuchen, die Teil-<br />

nahme an e<strong>in</strong>er Gruppe (hier dem zahlenden Kundenkreis Kl<strong>in</strong> Salones) zu meiden, dabei aber<br />

<strong>von</strong> den Vorteilen (<strong>in</strong>sgesamt saubereres Wohnumfeld) profitieren. Je mehr Personen aber nach<br />

dieser Handlungsrationalität agieren, desto unwahrsche<strong>in</strong>licher wird <strong>der</strong> Erfolg Kl<strong>in</strong> Salones und<br />

e<strong>in</strong>e Verschlechterung <strong>der</strong> Umweltsituation ist die Folge. Individuell rationales Verhalten führt<br />

also nicht zu e<strong>in</strong>em gesamtgesellschaftlich besseren Ergebnis. Im Folgenden müssen daher die<br />

Ursachen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Handlungsrationalitäten untersucht werden, da sie die Determ<strong>in</strong>an-<br />

ten s<strong>in</strong>d, die dazu führen, dass Individuen eben nicht am gesamtgesellschaftlichen Vorteil <strong>in</strong>teres-<br />

siert s<strong>in</strong>d bzw. se<strong>in</strong> können und <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Folge sich e<strong>in</strong> soziales Dilemma im Bereich <strong>der</strong> Abfall-<br />

wirtschaft e<strong>in</strong>stellt.<br />

5.1 Schaffung e<strong>in</strong>er neuen Institution: Potentiale und H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse Kl<strong>in</strong> Salones<br />

Das Verhalten bei <strong>der</strong> Müllentsorgung, wie offenes Verbrennen o<strong>der</strong> <strong>in</strong>adäquate Ablagerung, ist<br />

für SOOD (2004: 8 und 24) e<strong>in</strong> Indikator für mangelnde Sensibilität und e<strong>in</strong>geschränktes Prob-<br />

lembewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung bei <strong>der</strong> Behandlung des Abfalls. Dieser „erlernte“ Umgang mit<br />

Müll kann nicht <strong>von</strong> heute auf morgen geän<strong>der</strong>t werden (IntEX 2, IntKS 15). An<strong>der</strong>e Stimmen<br />

sprechen sogar <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er „I don’t care-attitude“ <strong>in</strong> Folge <strong>der</strong>er je<strong>der</strong> se<strong>in</strong>en Müll dort ablagert, wo<br />

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