Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
White Man’s Bay
Syke Street
Abbildung 19: Kartenausschnitt Freetown Central. Insbesondere die nicht bebauten Bereiche an den
Zuflüssen zu den „Bays“ sind mittlerweile Siedlungsgebiete (verändert nach DACO/SLIS 2007b).
Darüber hinaus ist die Reichweite auch innerhalb der einzelnen Gebiete beschränkt. Etliche Räu-
me wie die Squattersiedlungen an der Susan’s Bay, der Kroobay oder auch der White Man’s Bay
sind selbst mit den flexiblen Handkarren kaum oder gar nicht zugänglich (IntEx 1, vgl. Abbildung
17, S. 118 und Abbildung 19, S. 120). Die so ohnehin schon infrastrukturell benachteiligten Ge-
biete, die in der Regel von besonders marginalisierten Gruppen bewohnt sind, werden somit wei-
ter ausgeschlossen (IntKS 13). Exemplarisch zeigt sich diese Binnendifferenzierung in einem Ge-
biet der Jugendgruppe KAFOGO im Westteil Freetowns. Alle ihrer Kunden bewohnen die „bes-
seren“ (Stein-) Häusern im Bereich der Syke Street in Ascension Town (vgl. Abbildung 19, S.
120). In den Marginalsiedlungen unmittelbar an der White Man’s Bay haben sie hingegen keine
Kunden, was nicht nur daran liegt, dass diese prinzipiell weniger finanzielle Mittel zur Verfügung
haben und nicht gewillt wären Gebühren für Müllentsorgung zu bezahlen. Vielmehr ist es das
Bestreben der MSEs, sicherlich auch vor dem Hintergrund der mangelnden Kapazitäten (Müllbe-
hälter etc.), zunächst die wohlhabenden Teile der Bevölkerung zu gewinnen, wie eben jene der im
Bereich der Syke Street wohnhaften, mehr Sicherheit garantierenden Anwohner (IntAbo 4, IntA-
bo 7). Dem individuellen Nutzenkalkül folgend ist es natürlich verständlich, dass die MSEs derart
handeln. Trotzdem droht auch hier die Gefahr auf, dass die Gewinnfunktion der Kleinunterneh-
men bestimmte Räume gänzlich ausschließt.
Kroo Bay
Susan’s Bay
W
N
S
120
0 250 500 750m
O