Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
Abbildung 17: Zugänglichkeit und Müllsituation eines Marginalviertels an einer der „Bays“ im
Zentrum Freetowns (eigene Fotos)
Ein weiterer Großteil dieser lebt vor allem im Ostteil der Stadt (IntEx 4, IntMSE 14). Die Le-
bensumstände sind prekär (ABDULLAH 2002: 207, ZACK-WILLIAMS 2002: 297) und die MSEs
unterliegen daher den schwierigen Bedingungen, wie der schon dargestellten Reproduktion finan-
ziellen Mangels (IntKS 5, IntKS 15). Entsprechend anders sieht die Lage im Zentrum und im
Westen der Stadt aus, wie auch der einzige größere Privatunternehmer in der Abfallwirtschaft
Freetowns berichtet (IntEx 4), der von seinen Kunden über 60% im Westen der Stadt, knapp 40%
im Zentrum und keinen im Osten hat: „I can foresee that the situation, that operation in the east is
not good. I can’t use the vehicles in the east” (IntEx 4). Nicht nur deswegen sind MSEs der einzig
adäquate Ansatz in marginalisierten Gebieten. Der Vorteil der Gruppen im Zentrum Freetowns
liegt darin, dass dort vor allem viele größere Geschäfte angesielt sind, die im Gegensatz zu den
Privathaushalten in der Regel pünktlich bezahlen (IntMSE 7, IntMSE 12, IntMSE 13, IntKS 5,
IntKS 15). Die Gruppen im Westen schließlich profitieren davon, dass hier wirtschaftlich poten-
tere Bevölkerungsteile leben: Regierungsangestellte, Entwicklungshelfer, Hotels und Restaurants
versprechen sichereres Einkommen und leichtere Akquirierung von Neukunden (IntEx 4, IntKS
4, IntKS 5). Da es aber auch im Osten die Ziele erreichende Gruppen agieren, zeigt unter anderem
die Gruppe „Sober Women“ (PK 8) und eine reine Kausalitätsbeziehung Raum – Leistung greift
selbstredend zu kurz, da es Determinanten wie „Verankerung des MSE in der Bevölkerung“ und
„Organisation des MSE“ sind, die über Erfolg und Misserfolg bestimmen.
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