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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Theoretische Grundlagen: Die Neue Institutionenökonomik<br />

wurden die wissenschaftlichen Fachdiskussionen seit den 1990er Jahren über soziologische, poli-<br />

tikwissenschaftliche und (<strong>in</strong>stitutionen-) ökonomische Diszipl<strong>in</strong>grenzen h<strong>in</strong>weg vor allem über<br />

Wertesysteme, Herrschaftsstrukturen und an<strong>der</strong>e <strong>in</strong>stitutionelle Voraussetzungen und <strong>der</strong>en<br />

Bedeutung für Entwicklung diskutiert (JAKOBEIT 2004: 90). Auch HYDEN sieht die Beantwor-<br />

tung se<strong>in</strong>er Frage „Why Africa f<strong>in</strong>ds it so hard to develop“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Kultur<br />

und <strong>der</strong> <strong>in</strong>formellen Institutionen (2004: 692). Dafür ist e<strong>in</strong>e detaillierte empirische Regionalfor-<br />

schung die unbed<strong>in</strong>gte Voraussetzung (SCHOLZ 1986: 295). Die geographische Fokussierung ent-<br />

wicklungsrelevanter Fragestellungen auf Basis <strong>in</strong>stitutionenzentrierter Ansätze erhält ihre Legiti-<br />

mität.<br />

Die entwicklungsgeographische Heranziehung <strong>der</strong> NIÖ geht nun da<strong>von</strong> aus, dass es unzulängliche<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>seitige Regelungen gibt, die zur Destabilisierung <strong>der</strong> Rahmenstrukturen menschlicher<br />

Interaktion führen können, mit <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Erosion <strong>der</strong> Lebensabsicherung. Existenzgefährdun-<br />

gen s<strong>in</strong>d somit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dom<strong>in</strong>anz bestimmter Institutionen begründet, die die Gleichwertigkeit<br />

<strong>von</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen beschränken bzw. verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n (KRÜGER 2003: 12). Normatives Ziel muss<br />

nach MÜLLER-BÖKER (2001: 2) daher die Lösung gesellschaftlicher Disparitäten und Konflikte<br />

se<strong>in</strong> und zwar durch Schaffung und För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>stitutioneller Regelungen, um den Individuen<br />

gerechten und nachhaltigen Zugang zu Ressourcen zu ermöglichen. Es geht also nicht mehr vor-<br />

rangig um die bloße Vermehrung <strong>der</strong> Ressourcen (availibility), son<strong>der</strong>n um Zugangsrechte im<br />

S<strong>in</strong>ne des Entitlement-Ansatzes (SEN 1981). Institutionen s<strong>in</strong>d so <strong>der</strong> Filter zwischen dem E<strong>in</strong>zel-<br />

nen und dem Kapitalbestand (NORTH 1988: 207). In <strong>der</strong> orig<strong>in</strong>ären NIÖ s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

wirtschaftliche Leistung und <strong>der</strong> Zugang zu F<strong>in</strong>anzkapital geme<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong>e holistische Entwick-<br />

lungsforschung kann im Zuge <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> NIÖ h<strong>in</strong>gegen auf an<strong>der</strong>e gesellschaftliche<br />

Bereiche erweitert werden und auf diese Weise Entwicklung und (Nicht-) Aktivierbarkeit <strong>von</strong><br />

Sozial-, Human, Natur- und Sachkapital erklären.<br />

Dabei lassen sich unter Bezugnahme und Modifikation 13 <strong>der</strong> Erkenntnisse NORTHS (1992) drei<br />

Grundmuster <strong>in</strong>stitutioneller Konfigurationen identifizieren, welche die gesellschaftliche und<br />

13 North geht immer <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er vorhandenen Kontroll<strong>in</strong>stanz aus, die Verstöße gegen die Regeln sanktioniert. Außerdem<br />

impliziert er gleiche Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen und gleiche Regelwerke nach denen gespielt wird. Im Entwicklungskontext<br />

s<strong>in</strong>d diese Prämissen aber oftmals nicht gegeben (KRÜGER 2003: 12).<br />

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