07.12.2012 Aufrufe

Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Theoretische Grundlagen: Die Neue Institutionenökonomik<br />

LER/GRAEFE/MÜLLER-MAHN 2003). An dieser Stelle rücken Institutionen <strong>in</strong> den Fokus <strong>der</strong> geo-<br />

graphischen Entwicklungsforschung und die Herangehensweise <strong>der</strong> NIÖ wird zum geeigneten<br />

Analyse<strong>in</strong>strument.<br />

3.2 NIÖ und unsichere <strong>in</strong>stitutionelle Konfigurationen<br />

Dabei ist die Befassung mit <strong>der</strong> Institutionenthematik nicht neu, im Gegenteil, viele geographi-<br />

sche Arbeiten 12 , nicht nur im Rahmen <strong>der</strong> geographischen Entwicklungsforschung, haben sich<br />

implizit und explizit mit Institutionen beschäftigt (MÜLLER-BÖKER 2001: 2). Für entwicklungsre-<br />

levante Fragestellungen wird nun ausgehend vom Livelihood-Ansatz die NIÖ aufgegriffen und <strong>in</strong><br />

Konzepte zur Erklärung sozialer Vulnerabilität <strong>in</strong>tegriert. Individuelles Handeln und Überlebens-<br />

sicherung werden nicht mehr nur durch die Anwesenheit <strong>von</strong> Ressourcen bzw. Aktiva begründet,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong> System kollektiver Regeln e<strong>in</strong>gebunden, welches aus formellen und <strong>in</strong>formellen<br />

Bestimmungen besteht, soziales Handeln bestimmt und damit e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle für politische,<br />

soziokulturelle und ökonomische Entwicklung spielt (KRÜGER 2003: 12). Es geht nicht mehr nur<br />

darum, den Wert und die Produktivität <strong>der</strong> assets zu berücksichtigen, son<strong>der</strong>n um die Optionen,<br />

E<strong>in</strong>schränkungen und Kosten, denen Menschen gegenüber stehen, die diese Aktiva verwenden<br />

wollen (Morrison et al. 2008: o. S.). Doch ist dies ke<strong>in</strong>e neue Erkenntnis, obwohl e<strong>in</strong>e Verdich-<br />

tung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Debatte erst <strong>in</strong> jüngster Zeit stattgefunden hat. Bereits <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Auf-<br />

satz „Informelle Institutionen versus Entwicklung. Plädoyer für detaillierte empirische Regional-<br />

forschung als Grundlage entwicklungsstrategischer Überlegungen und projektbezogener Maß-<br />

nahmen“ <strong>von</strong> 1986 weist SCHOLZ darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong>formelle Institutionen e<strong>in</strong> wesentliches Ele-<br />

ment <strong>der</strong> jeweiligen Gesellschaften und Ökonomien darstellen und dass <strong>der</strong>en Bedeutung als Re-<br />

gelwerk im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umgang nicht hoch genug zu veranschlagen ist<br />

(285ff., auch SCHOLZ 2004: 164). Diese Institutionen müssen, da sie nicht e<strong>in</strong>fach beseitigt o<strong>der</strong><br />

ignoriert werden können, beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung und Behandlung erfahren. Und durchaus<br />

12 Vergleiche etwa die Beiträge im Themenheft <strong>der</strong> Geographica Helvetica (Jg. 56. 2001/Heft 1), die sich auf Grundlage<br />

<strong>der</strong> Neuen Institutionenökonomik mit unterschiedlichen Fragen h<strong>in</strong>sichtlich Dezentralisierungsprozessen, Landkonflikten<br />

sowie Naturschutz und Entwicklung beschäftigen; LINDER (1999) legt se<strong>in</strong>er Dissertation „Räume und<br />

Regeln unternehmerischen Handelns. Industrieentwicklung <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a aus <strong>in</strong>stitutionenorientierter Perspektive.“ die<br />

Arbeiten North’ zu Grunde: „Wenn die <strong>in</strong>stitutionelle Konfiguration e<strong>in</strong>er Gesellschaft für die Leistung <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

entscheidend verantwortlich ist, dann liegt es nahe, Entwicklungsprobleme auf diese Konfiguration zurückzuführen“<br />

(LINDNER 1999: 22).<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!