Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
von den MSEs erbracht werden. Daher war auch die Rehabilitierung der öffentlichen Müllentsor-
gung in den Fokus der deutschen EZ gerückt (IntEx 2, GTZ 2007b: 1, GTZ 2006b: 5).
In dieser Hinsicht standen sich jedoch die Ansätze zweier Akteure der Entwicklungszusammenar-
beit gegenüber: Die Weltbankkonzeption auf der einen und der Ansatz der GTZ auf der anderen
Seite.
Die Weltbank bot der sierra-leonischen Regierung im Mai 2004 im Rahmen des Guma Valley
Water Projects ihre Unterstützung für die Rehabilitierung der städtischen Abfallwirtschaft Free-
towns an. Im Zuge des Dezentralisierungsprozesses dieses Politikbereichs (vgl. Kapitel V.2.1,
S. 76) erfolgten ab Januar 2005 dann die Verhandlungen zwischen der Weltbank und dem FCC
(GTZ 2007e: 1). Die Rehabilitierung und Privatisierung der Abfallwirtschaft Freetowns sollte
durch die Bereitstellung von 2,5 Millionen US-Dollar erreicht werden, wurde aber dadurch blo-
ckiert, dass sich die Weltbank und die sierra-leonischen Autoritäten aus erwähnten Gründen
nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten (GTZ 2007b: 1, vgl. Kapitel V.2.3, S. 80).
In den Jahren 2005 und 2006 wurde trotzdem seitens der Weltbank ein Projektplan entwickelt,
der die Rehabilitierung und die nachhaltige Funktionsweise der Abfallwirtschaft Freetowns durch
die Schaffung eines Privatunternehmens (Freetown Waste Management Company, FWMC) lösen
will. Diese soll die Aktivitäten des privaten Sektors koordinieren. Demnach soll Freetown in fünf
bis sechs Zonen unterteilt werden, in denen jeweils Subunternehmer die Zuständigkeiten für die
Abfallwirtschaft übernehmen. In der Folge soll sich ein Markt mit Konkurrenzmechanismen her-
ausbilden (PRICEWATERHOUSECOOPERS/DHV 2006: 10f.). Die Privatunternehmer sollen dabei
die Gebühren für die Müllbeseitigung selbst direkt von den Kunden einfordern, um sich und die
FWMC zu finanzieren. Dazu merken die Weltbankberater von PRICEWATERHOUSECOOP-
ERS/DHV (2006: 17) an, dass in low income countries die Gebühren- und Steuererhebung eine
schwierige Sache sei, vor allem in low income areas und es daher attraktiv wäre, „to hand over this
risk to the private sector, assuming/expecting that they will solve this problem, or take over this risk”
(PRICEWATERHOUSECOOPERS/DHV 2006: 17). Das Ergebnis sollen bessere, effektivere und
billigere Serviceleistungen sein (ebd.: 5).
Jedoch hat dieses Konzept aus Sicht der GTZ (2006b: 9f.) etliche Unzulänglichkeiten: So wird an
dem Vorschlag kritisiert, dass ein derartiges Privatunternehmen nur in den „bessere“ Stadtteilen
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