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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Anmerkungen zu analytischen Zugängen zum Gegenstandsbereich<br />

chend berücksichtigt, dass die Abwesenheit des Staates nicht mit <strong>in</strong>stitutioneller Leere gleichzu-<br />

setzen ist. Denn es s<strong>in</strong>d gerade die verbliebenen Institutionen jenseits des Staates, die häufig dessen<br />

Aufgaben übernehmen und <strong>der</strong>en Bedeutung und Potentiale nicht zu unterschätzen s<strong>in</strong>d. Trotz-<br />

dem bleiben Staatszerfallskonzepte bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

wichtig, dürfen aber eben nur als e<strong>in</strong> Teil gesellschaftlicher Organisationsweise gesehen werden.<br />

Bei allen Abgrenzungsschwierigkeiten sche<strong>in</strong>t fest zu stehen, dass durch die Klassifizierung prekä-<br />

rer Staatlichkeit e<strong>in</strong>e Qualität <strong>von</strong> Entwicklungshemmnis erreicht ist, das beson<strong>der</strong>er Betrachtung<br />

bedarf.<br />

1.2 Raum prekärer Staatlichkeit: Raum unsicherer <strong>in</strong>stitutioneller Konfigurationen?<br />

Wenn auch Abgrenzungsversuche <strong>von</strong> prekarisierten Staaten und „nur“ armen Län<strong>der</strong>n kontro-<br />

vers bleiben, so s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>ige Trends h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sozioökonomischen Situation<br />

<strong>in</strong>teressant. Sie beruhen auf me<strong>in</strong>er Grundannahme, dass die Kosten gesellschaftlicher Interaktion<br />

<strong>in</strong> diesen Fällen im Allgeme<strong>in</strong>en und <strong>in</strong> Sierra Leone im Beson<strong>der</strong>en auf Grund <strong>der</strong> spezifisch<br />

unsicheren <strong>in</strong>stitutionellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erhöht s<strong>in</strong>d.<br />

Das Department for International Development (DFID) setzt sich <strong>in</strong> „Why we need to work more<br />

effectively <strong>in</strong> fragile states“ (2005) mit <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Qualität <strong>von</strong> Entwicklungs<strong>in</strong>dikatoren und<br />

-zusammenarbeit <strong>in</strong> Fällen prekärer Staatlichkeit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. So weist die sozioökonomische<br />

Situation e<strong>in</strong>ige beson<strong>der</strong>e Merkmale auf (vgl. Abbildung 2, S. 34). Und auch die Zusammenar-<br />

beit gestaltete sich bisher nicht effektiv. Die britische Entwicklungsorganisation stellt fest, dass<br />

arme Bevölkerungsgruppen <strong>in</strong> prekarisierten Staaten durch dessen Unfähigkeit und fehlendem<br />

Handlungswillen Basisleistungen bereitzustellen, die Hauptopfer dieser Politik s<strong>in</strong>d (DFID 2005:<br />

3 und Vorwort). E<strong>in</strong>e Schätzung geht da<strong>von</strong> aus, dass zwar prekarisierte Staaten nur 14% <strong>der</strong><br />

Weltbevölkerung beheimaten, aber gleichzeitig fast e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Armen dieser Welt dort lebt<br />

und 41% aller Todesfälle unter K<strong>in</strong><strong>der</strong>n dort zu verzeichnen s<strong>in</strong>d. Die soziale Lage im Vergleich<br />

zu „normalen“ Entwicklungslän<strong>der</strong>n ist dramatisch (DFID 2005: 5 und 9f.).<br />

„Fragile states cannot or will not deliver what citizens need to live decent, secure lives. They cannot<br />

or will not tackle poverty. As such, they significantly reduce the likelihood of the world meet<strong>in</strong>g<br />

the Millennium Development Goals (MDGs) by 2015” (DFID 2005: 5).<br />

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