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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft <strong>in</strong> Freetown - Potentiale und Grenzen Kl<strong>in</strong> Salones<br />

stitutionellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen den Geschäftsprozess zu optimieren und somit die Transakti-<br />

onskosten für die e<strong>in</strong>zelnen MSEs zu reduzieren (vgl. Kapitel II.2.4, S. 17).<br />

Trotz dieser Beiträge zum <strong>in</strong>stitutionellen Wandel und den Vorteilen <strong>der</strong> unternehmerischen<br />

Organisation s<strong>in</strong>d viele <strong>der</strong> Jugendgruppen mit Erfolglosigkeit konfrontiert (vgl. Kapitel V.6.2, S.<br />

124). Die Gründe dafür sollen nun dargelegt werden. Sie lassen sich zu e<strong>in</strong>em nicht unwesentli-<br />

chen Teil auf die spezielle <strong>in</strong>stitutionelle Konfigurationen <strong>in</strong> Sierra Leone bzw. Freetown zurück-<br />

führen.<br />

2. Politisch-<strong>in</strong>stitutioneller Rahmen <strong>der</strong> Abfallwirtschaft <strong>in</strong> Freetown<br />

2.1 Urban Governance: Zu lokalen Fähigkeiten im Zentralstaat<br />

E<strong>in</strong>e zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> (afrikanischen) Urbanität ist es, wirtschaftliches Wachstum zu<br />

ermöglichen. Die städtische Wirtschaft soll zur nationalen ökonomischen Entwicklung beitragen,<br />

e<strong>in</strong>en Arbeitsmarkt für die wachsende urbane Bevölkerung schaffen und Ressourcen für Service-<br />

leistungen und städtisches Management akquirieren (RAKODI 2002a: 310). Schwierigkeiten tre-<br />

ten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann auf, wenn nationale Autoritäten lokale Politik blockieren o<strong>der</strong> <strong>in</strong> die eige-<br />

ne Zuständigkeit überführen und als Instrument politischer Kontrolle missbrauchen. Getrieben<br />

vom Bestreben die Nation zu e<strong>in</strong>en, sich dabei aber gleichzeitig die Kontrolle <strong>der</strong> nationalen Res-<br />

sourcen zu sichern und sich selbst im Amt zu behaupten, erodierten so die Autonomien <strong>der</strong> Lo-<br />

kalregierungen zu Gunsten <strong>der</strong> herrschenden nationalen Parteien <strong>in</strong> den Hauptstädten <strong>in</strong> nicht<br />

wenigen afrikanischen Staaten. Die Budgets lokaler politischer Körperschaften g<strong>in</strong>gen vielfach,<br />

auch befeuert durch den entwicklungspolitischen Diskurs <strong>der</strong> 1960er Jahre und den dar<strong>in</strong> propa-<br />

gierten zentralisierten Planungssystemen <strong>in</strong> die Zuständigkeit <strong>der</strong> nationalen Regierung über<br />

(TULL 2004: 71). Sie verschwanden dabei aber wohl häufiger <strong>in</strong> dunklen Kanälen, als dass sie <strong>in</strong><br />

Form <strong>von</strong> Wohlfahrtsleistungen <strong>der</strong> Bevölkerung zu Gute kamen. Lokalpolitik wurde <strong>von</strong> den<br />

Machtklüngeln nicht selten als (potentielle) Gefahr für die eigene Position wahrgenommen, <strong>der</strong> es<br />

zu begegnen galt. E<strong>in</strong>e weitere Marg<strong>in</strong>alisierung mit dem Ergebnis e<strong>in</strong>er chronischen Schwäche<br />

<strong>der</strong> Lokalregierungen und e<strong>in</strong>e zunehmende Handlungsunfähigkeit <strong>in</strong> wirtschaftlichen Fragen<br />

und staatlichen Leistungen war die Folge (RAKODI 2002a: 313f., TULL 2004: 71).<br />

Derart kann auch die Entwicklung <strong>in</strong> Sierra Leone beschrieben werden, wo sich die politische<br />

Macht über e<strong>in</strong>en Großteil <strong>der</strong> postkolonialen Periode bei <strong>der</strong> Staatsregierung konzentrierte<br />

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