07.12.2012 Aufrufe

Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rahmen<strong>in</strong>formationen zu Sierra Leone: Prekarisierung und Rehabilitierung e<strong>in</strong>es Staates<br />

Auslöser <strong>von</strong> Land-Stadt-Wan<strong>der</strong>ung waren schon lange vor dem Krieg zu verzeichnen. Die Zu-<br />

wan<strong>der</strong>er stießen aber <strong>in</strong> Freetown auf kaum vorhanden Arbeitsplätze und weitere Marg<strong>in</strong>alisie-<br />

rung (ALIE 2006: 20). Beson<strong>der</strong>s im Ostteil <strong>der</strong> Stadt (vgl. Abbildung 6, S. 55) ist die Lage prekär,<br />

da dort 25% <strong>der</strong> „guten“ Häuser während <strong>der</strong> Rebellenbesatzung <strong>von</strong> Freetown im Januar 1999<br />

zerstört wurden und dieser Teil immer noch als erste Anlaufstelle <strong>der</strong> Migranten gilt:<br />

„The densely populated East End and its rough life contrast sharply with the sparsely populated<br />

central or West End and its posh hilltop suburbs of Wilberforce, Juba Hill, and Hill Station”<br />

(ABDULLAH 2002: 207).<br />

Als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Hauptursachen des Krieges wird vor allem die Perspektivlosigkeit <strong>der</strong> jugendlichen<br />

Bevölkerung ausgemacht, die sich jedoch kaum verän<strong>der</strong>t hat. So liegt die Jugendarbeitslosigkeit<br />

bei fast 80%, da die Rehabilitierungs- und Re<strong>in</strong>tegrationsbemühungen <strong>der</strong> Geber und <strong>der</strong> Regie-<br />

rung wenig zur Lösung des Problems <strong>der</strong> Marg<strong>in</strong>alisierung beigetragen und kaum Arbeitsmög-<br />

lichkeiten für Jugendliche geschaffen haben (HANLON 2005: 461ff., ICG 2007: i und 8). E<strong>in</strong> Ex-<br />

perte <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit formulierte es so: „What we are offer<strong>in</strong>g them at the mo-<br />

ment is re<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong>to poverty” (<strong>in</strong> GIENANTH/HANSEN 2006: 10). För<strong>der</strong>ung und Empower-<br />

ment Jugendlicher ist aber e<strong>in</strong> zentraler Punkt <strong>der</strong> Rehabilitierungsmaßnahmen und die Voraus-<br />

setzung für e<strong>in</strong>en nachhaltigen Frieden, denn die Jugend dürfte <strong>der</strong>zeit das größte Risikopotential<br />

des Landes darstellen. Viele <strong>der</strong> ehemaligen K<strong>in</strong><strong>der</strong>soldaten leben <strong>in</strong> Freetown ohne Arbeit <strong>in</strong> den<br />

marg<strong>in</strong>alisierten Vierteln. Aber auch diejenigen, welche nicht als K<strong>in</strong><strong>der</strong>soldaten missbraucht<br />

wurden, s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> den Folgen Krieges geprägt. Sie haben oftmals ke<strong>in</strong>e Grund- und Ausbildung,<br />

s<strong>in</strong>d verwaist und entwurzelt. Daher ist e<strong>in</strong>e bedeutende Herausfor<strong>der</strong>ung, die „Krise <strong>der</strong> Jugend“<br />

zu beenden, vor allem die hohe Arbeitslosenrate, da zwei Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung unter 30 Jahre<br />

alt s<strong>in</strong>d (GIENANTH/HANSEN 2006: 11, RUDNER 2005: 18).<br />

3. Ausgewählte, relevante Aspekte zur Entwicklungszusammenarbeit<br />

3.1 Allgeme<strong>in</strong>e Informationen zur EZ mit Sierra Leone<br />

Sowohl die kurzfristige Friedenskonsolidierung als auch die mittelfristige Entwicklung Sierra Le-<br />

ones ist abhängig <strong>von</strong> externer Unterstützung (HIRSCH 2001: 16f.). Dabei war Sierra Leone bis<br />

vor kurzem noch ke<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s beachteter Empfänger <strong>von</strong> <strong>in</strong>ternationaler Unterstützung (SAN-<br />

DY 2003: 325). Lag die öffentliche Entwicklungshilfe pro Kopf 1998 bei 22$, sank sie für 1999,<br />

sicherlich auch als Folge des RUF-E<strong>in</strong>marsches <strong>in</strong> Freetown, auf 15$, ehe sie dann mit 36$ für das<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!