Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

Empirische Ergebnisse: Abfallwirtschaft in Freetown - Potentiale und Grenzen Klin Salones
Maße erfolgen (IntMSE 15, IntKS 12). Neben den Problemen, die sich so für die MSEs bei der
Akquirierung von Kunden ergeben, hat die Idee des Wohlfahrtstaates in Kombination mit der
mangelnden Leistungsfähigkeit der Verwaltung (IntEx 2) auch Auswirkungen auf die Legitimität
des Staates (IntAbo 1, IntAbo 3, IntAbo 5, IntAbo 7, IntAbo 8, IntAbo 10, IntAbo 11, IntAbo
12, IntAbo 13, IntMSE 3, IntMSE 4, IntMSE 5, IntMSE 7). Auf Grund der zahlreichen Unzu-
länglichkeiten (Korruption, fehlende Finanzen etc.) ist das Ansehen der öffentlichen Hand nicht
das Beste, worunter auch die MSEs zu leiden haben (IntEx 1, IntAbo 3, IntAbo 6, IntAbo 7).
Daher ist die Sensibilisierung umso wichtiger, worauf der Administration Officer Klin Salones
hinweist:
„There are problems of presenting it to the people and problems getting the nation recognizing the
system. People never paid for waste management. Sensitization is necessary. We have done it for
the past six months: radio, rallies, workshops […] I believe it is a matter of time. It takes time before
the idea is moving“(IntKS 12).
Gerade dadurch entstehen aber (Transaktions-) Kosten, da vor dem Hintergrund der Idee des
Wohlfahrtsstaates immense Mittel aufgewendet werden müssen, um Tauschhandlungen (Service-
leistung gegen Gebühr) im Bereich der Abfallwirtschaft zu initiieren. Die Persistenz der Idee des
Wohlfahrtsstaates kann zwar vor dem Hintergrund schleppender Verbesserungen im Nachgang
des Krieges bei gleichzeitig neu geschöpfter Hoffnung auf Verbesserung der Lebensumstände,
einerseits den Staat delegitimieren und die Transaktionskosten der MSEs respektive Klin Salones
erhöhen. Auf der anderen Seite kann aber auch die Übernahme der eigentlich öffentlichen Aufga-
be durch Klin Salone von der Bevölkerung honoriert werden und somit legitimitätssteigernde
Wirkung haben.
5.1.2 Motivation der Kunden und Wahrnehmung Klin Salones
Entsprechend der dualen Zielsetzung Klin Salones, Schaffung von Arbeitsplätzen auf der einen
und Verbesserung der Müllsituation auf der anderen Seite, verhält sich auch die Wahrnehmung in
der Bevölkerung. Diese sieht die Organisation durch beide Zwecke legitimiert. Dabei wird ange-
geben, dass eine große Mehrheit von bis zu 90% der Bewohner Freetowns Klin Salone kennen
würde (IntAbo 1, IntKS 3). Eine durchaus realistische Zahl, sind doch in nahezu jedem Stadtteil
Jugendgruppen tätig und prägen mit ihren Handkarren das Straßenbild.
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