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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Theoretische Grundlagen: Die Neue Institutionenökonomik<br />

Unsicherheiten umgehen (VOIGT 2002: 30). Hauptzweck <strong>der</strong> Institutionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />

ist die Schaffung e<strong>in</strong>er stabilen, dabei aber nicht notwendigerweise effizienten Ordnung 7 (NORTH<br />

1992: 6). Sie verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n Unsicherheiten menschlicher Interaktion und schaffen so e<strong>in</strong>en höheren<br />

Konfidenzgrad <strong>der</strong> Realisation bestimmter Handlungsmöglichkeiten (PRIDDAT 2005: 28ff.). Da<br />

<strong>der</strong>artige Ordnungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl <strong>von</strong> Fällen nicht auf verschriftlichten Regelwerken beru-<br />

hen, muss e<strong>in</strong>e weitere Differenzierung vorgenommen werden.<br />

2.2 Formelle und <strong>in</strong>formelle Institutionen<br />

„S<strong>in</strong>d Institutionen formgebunden o<strong>der</strong> formlos? Sie können das e<strong>in</strong>e wie das an<strong>der</strong>e se<strong>in</strong>, […]<br />

formgebundene Beschränkungen – wie vom Menschen erdachte Regeln – als auch formlose Beschränkungen<br />

– wie Gepflogenheiten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Verhaltenskodex“ (NORTH 1992: 4).<br />

Formgebundene (formelle) Institutionen umfassen dabei politische, rechtliche und wirtschaftli-<br />

che Regeln und Verträge (NORTH 1992: 56). Diese e<strong>in</strong>seitige Betrachtung <strong>von</strong> verschriftlichten<br />

Regelwerken würde aber zu kurz greifen, so dass e<strong>in</strong>e irreführende Vorstellung des Zusammen-<br />

hangs zwischen Regelwerk und Leistungen <strong>der</strong> entsprechenden Gesellschaft die Folge wäre (ebd.:<br />

64). In <strong>der</strong> sozialen Interaktion zeigt sich vielmehr e<strong>in</strong>e Ordnung, die ebenso auf Verhaltenskodi-<br />

zes, Sitten, Gebräuchen und Konventionen beruht (ebd.: 43). Im e<strong>in</strong>zelnen Tauschvorgang bei<br />

dem hierarchisch angeordnete formelle Regeln (Verfassungsnormen, Gesetze, Verordnungen<br />

usw.) subjektive Rechte bestimmen, komplettieren diese <strong>in</strong>formellen Institutionen den Hand-<br />

lungsrahmen. An<strong>der</strong>nfalls würde wegen <strong>der</strong> Kostspieligkeit <strong>der</strong> Messung e<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> Verträge<br />

unvollständig bleiben. Aus diesem Grund spielen auch formlose Beschränkungen e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle, etwa e<strong>in</strong> guter Ruf, allgeme<strong>in</strong> akzeptierte Verhaltensregeln o<strong>der</strong> Konventionen (ebd.: 74).<br />

Dass diese <strong>in</strong>formellen Institutionen für sich genommen wichtig s<strong>in</strong>d, zeigt NORTH daran, dass<br />

dieselben formgebundenen Regeln bzw. Verfassungen <strong>in</strong> verschiedenen Gesellschaften zu unter-<br />

7 Das Stabilitätsargument bei gleichzeitiger Negierung e<strong>in</strong>er ubiquitären Effizienzfunktion f<strong>in</strong>det sehr gut Anschluss <strong>in</strong><br />

ELWERTs „Command State“ (2001) und TROTHAs „Basislegitimitäten“ (1995), die beide die Institution „überlegene<br />

Staatsgewalt“ (Recht <strong>der</strong> Autorität bzw. <strong>der</strong> Gewalt) als Grundlage e<strong>in</strong>er stabilen (Staats-) Ordnung sehen. Zwar wird<br />

bei ihnen das Effizienzkriterium nicht explizit erwähnt, es dürfte aber auf Grundlage empirischer Erfahrungen (Zimbabwe,<br />

Nordkorea etc.) deutlich werden, dass e<strong>in</strong>er auf Gewalt basierenden Ordnung hohe Kosten immanent s<strong>in</strong>d<br />

(etwa fehlen<strong>der</strong> Anreiz zur wirtschaftlichen Tätigkeit) und somit e<strong>in</strong>e Ordnung zwar stabil und verlässlich, aber (wirtschaftlich)<br />

kaum effizient se<strong>in</strong> kann.<br />

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