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Organisatorischer Zusammenschluss von Kleinunternehmen in der ...

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Theoretische Grundlagen: Die Neue Institutionenökonomik<br />

werden, ehe er dann auf theoretischer Ebene im Zuge <strong>der</strong> Verknüpfung mit <strong>der</strong> NIÖ um e<strong>in</strong>e<br />

strukturelle Betrachtungsweise erweitert werden.<br />

Der Susta<strong>in</strong>able Livelihoods Approach (vgl. auch DFID 1999) kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen Be-<br />

trachtung gewissermaßen als Reaktion auf die Kritik des Verwundbarkeitsansatzes, vor allem h<strong>in</strong>-<br />

sichtlich Operationalisierbarkeit und Messbarkeit <strong>von</strong> Vulnerabilität gedeutet werden (KRÜGER<br />

2003: 10f.). Er betrachtet den gesamten Verwundbarkeitskontext e<strong>in</strong>es Haushaltes und dessen<br />

Nachhaltigkeit im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> immateriellen und materiellen Vermögenswerte sowie<br />

<strong>der</strong> natürlichen Ressourcenbasis. Die Stress- und Schockabfe<strong>der</strong>ung basiert dabei auf e<strong>in</strong>em Le-<br />

benshaltungssystem, ausgestattet mit fünf Ressourcenbündeln: 1) Humankapital (Wissen, Fähig-<br />

keiten, Fertigkeiten, Gesundheit etc.) 2) Naturkapital (Land, Wasser, Böden, Biodiversität etc.)<br />

3) Sozialkapital (soziale Netzwerke, Status, Vertrauensverhältnisse etc.) 4) Sachkapital (Infra-<br />

struktur, Produktionsmittel, Wohnraum etc.) und 5) F<strong>in</strong>anzkapital (E<strong>in</strong>kommen, Ersparnisse,<br />

Kreditzugang etc.). Die Betrachtung dieser Ressourcen (auch assets o<strong>der</strong> Aktiva) ermöglicht e<strong>in</strong>e<br />

Analyse des Überlebenshandelns Verwundbarer und zeigt darüber h<strong>in</strong>aus Ansatzpunkte für ex-<br />

terne Interventionen auf (KRÜGER 2003: 11).<br />

Aber auch <strong>der</strong> Susta<strong>in</strong>able Livelihoods Approach bleibt wegen se<strong>in</strong>er Schwächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion.<br />

So s<strong>in</strong>d materielle und soziale Strukturen die zentralen Stützen <strong>der</strong> Lebensabsicherung. Drohen<br />

sie wegzubrechen setzt nach dem Modell die Krise e<strong>in</strong>. Diese Sichtweise f<strong>in</strong>det Entsprechung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Funktionalismus, kann jedoch nicht Beweggründe bzw. das Scheitern <strong>von</strong> Handlungsrati-<br />

onalitäten erklären, wie etwa die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen des <strong>in</strong>dividuellen Handelns (ebd.: 11f.).<br />

Die Livelihood-Konzeption ist ke<strong>in</strong> erklären<strong>der</strong> Ansatz, son<strong>der</strong>n eher e<strong>in</strong> Analyse<strong>in</strong>strument, das<br />

mit Erklärungen verknüpft werden muss (DÖRFLER/GRAEFE/MÜLLER-MAHN 2003: 13). Sonst<br />

bleibt er e<strong>in</strong> positivistischer Ansatz, im S<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> im Vorfeld def<strong>in</strong>ierten Bed<strong>in</strong>gungen (assets), <strong>der</strong><br />

dann auf dieser Basis e<strong>in</strong>en Befund liefert. Daher sollte man bei <strong>der</strong> empirischen Herangehenswei-<br />

se besser analysieren, „was wird gemacht“ bzw. „wo liegen die Probleme“ als „welche assets s<strong>in</strong>d<br />

vorhanden/nicht vorhanden“. Es ist zu betrachten, wie diese Aktiva mit bestimmten Strategien<br />

mobilisiert werden können. E<strong>in</strong>e implizierte Wahlfreiheit muss dabei aber nicht zwangsläufig<br />

vorhanden se<strong>in</strong>. Entscheidend wird also die Frage, „warum und wie <strong>der</strong> Zugang zu den assets funk-<br />

tioniert?“. Daher muss die Analyse <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Handlungsebene mit <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong><br />

gesellschaftlichen und makroökonomischen Strukturen verknüpft werden (DÖRF-<br />

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