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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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Anhang 97<br />

Anhang 1: Phänomenologie<br />

Was bedeutet Phänomenologie?<br />

Unter Phänomenologie versteht man oberflächlich betrachtet die „Lehre der<br />

Erscheinungen“, deren Untersuchungsgegenstand die Welt bzw. Gegenstände und<br />

Bewusstseinsinhalte sind. Die Phänomenologie ist bestrebt, die soziale Wirklichkeit mit<br />

ihren Strukturen und Eigenschaften ohne Vorurteile und subjektive Einschätzungen<br />

aus Vergangenheitswerten zu sehen, um zu den Dingen an sich vordringen zu<br />

können. 327<br />

Im Hinblick auf die Aufstellungsarbeit ergeben sich verschiedene phänomenologische<br />

Aspekte, die im Folgenden dargestellt werden.<br />

Phänomenologische Aspekte in Systemaufstellungen<br />

Das Vorgehen <strong>von</strong> Aufstellungen soll immer dem „Prinzip der Urteilsenthaltsamkeit“<br />

entsprechen, bei dem keine absoluten und wertenden Urteile gefällt werden. 328<br />

Wahrnehmungen und mögliche Lösungen aus Organisationsaufstellungen sollen<br />

anders ausgedrückt, vorurteilsfrei und wertneutral <strong>als</strong> Phänomene eingeordnet werden,<br />

die sich nicht anhand einer festen Theorie erklären lassen. 329 WEBER beschreibt den<br />

Ansatz des phänomenologischen Wahrnehmens mit den Worten:<br />

Wenn ich mich möglichst unvoreingenommen hinschauend einlasse und<br />

den Blick weite und <strong>von</strong> meinen Vorurteilen und Unterstellungen Abstand<br />

nehme, kann ich leichter Unerwartetes wahrnehmen und hafte weniger an<br />

meinen vorgefassten Hypothesen. 330<br />

In der Praxis bedeutet dies, Ordnungsvorstellungen und Muster fallen zu lassen wenn<br />

der Kontext es nötig macht, um der intuitiven Wahrnehmung Vorrang zu geben. 331<br />

Die Gemeinsamkeit <strong>von</strong> Phänomenologie und Konstruktivismus<br />

In der Aufstellungsarbeit gibt es zwei verschiedene Ansätze, den „konstruktivistischen“<br />

und den „phänomenologischen“. Die Phänomenologen erweitern das<br />

konstruktivistische Wirklichkeitsverständnis, „um ein größeres Ganzes“, welches<br />

sozusagen vorgefunden wird. Der Fokus einer phänomenologischen Sichtweise liegt<br />

auf der Wahrnehmung „was ist“, während für die konstruktivistische Wahrnehmung<br />

327 Vgl. Lamnek (2005) S. 48-50<br />

328 Vgl. Sparrer (2001) S. 78<br />

329 Vgl. Gminder (2005) S. 58<br />

330 Weber (2005) S. 137<br />

331 Vgl. Essen (2001) S. 106

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