Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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4. Die Organisationsaufstellung – Wirklichkeit ins Bild bringen 52<br />
Aufstellungsleiters ist, auch wenn er wiederkehrende Muster erkennt, „ein<br />
tastendes Probehandeln im Dunkeln“, da jedes System und natürlich auch jeder<br />
Aufstellungsleiter verschieden ist. 226<br />
Lösungsbild<br />
Die Stellungsarbeit wird beendet, wenn der Klient hinsichtlich seines Anliegens<br />
über genügend „erhellende“ Informationen verfügt, bzw. eine neue Perspektive<br />
für seine Situation bekommt. Dabei ist es wichtig, einen guten Zeitpunkt für die<br />
Beendigung der Prozessarbeit zu finden, um die Aufstellung nicht zu<br />
„zerfasern“. Für den Klienten besteht gegen Ende der Aufstellung die<br />
Möglichkeit, sich selbst ins Lösungsbild zu stellen, d.h. der Stellvertreter wird<br />
abgelöst und der Aufstellende steht an dessen Position. Manchmal ist es für<br />
den Klienten allerdings zu viel, den eigenen Platz einzunehmen, weil sehr tief<br />
gearbeitet wurde und die Lösungsschritte noch nicht selbst vollzogen werden<br />
können. Dann genügt es, die Situation <strong>von</strong> außen mitzubekommen. Dem<br />
Aufstellungsleiter kommt in dieser Phase eine besondere Rolle zu, da er intuitiv<br />
und unter Berücksichtigung des bereits erarbeiteten abwägen muss, was<br />
sinnvoll für den Klienten ist. 227<br />
Zum Schluss der Aufstellungsarbeit legen die Stellvertreter ihre repräsentierten<br />
Rollen wieder ab. In der Praxis spricht man bei diesem Vorgang vom<br />
„Entrollen“, welcher auf verschiedene Art und Weisen ausgeführt werden kann.<br />
Der Stellvertreter kann z.B. an die frische Luft gehen, sich bewusst aktiv<br />
bewegen oder die Rolle - im wahrsten Sinne des Wortes - <strong>von</strong> sich<br />
abzustreifen. ERB empfiehlt, sich nach der Aufstellungsarbeit bei den<br />
Stellvertretern zu bedanken mit den Worten: „und die Repräsentanten entrollen<br />
sich wieder gut und gehen ins eigene Leben zurück.“ 228<br />
Abschluss und Transfer<br />
In der Literatur wird der Abschluss und der Transfer des Lösungsbildes in den<br />
Organisationsalltag wenig thematisiert und es herrscht keine einheitliche<br />
Meinung, ob und in welcher Form Nachbesprechungen statt finden sollen. 229 Je<br />
226 Vgl. Weber (2000) S. 50 f.<br />
227 Vgl. Weber (2000) S. 59 f., Vgl. Erb (2001) S. 41<br />
228 Vgl. Erb (2001) S. 42 f., Gminder (2005) S. 28<br />
229 Vgl. Gminder (2005) S. 28