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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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Anhang 117<br />

Y: Sehen sie dann keine Probleme, wenn man die Systemgrundsätze sozusagen <strong>als</strong><br />

„übergeordnete Wahrheiten“ betitelt?<br />

A: Es bewahrheitet sich sehr oft, dass eben diese „übergeordneten Wahrheiten“<br />

tatsächlich auch zutreffen. Die werden eher bestätigt in Aufstellungen. Und da wo es<br />

sich anders zeigt, ist es interessant hinzuschauen, was wurde übersehen, was wurde<br />

vergessen, oder gibt es Aspekte die relevant sind, die bisher überhaupt noch nicht<br />

aufgedeckt sind. Gibt es z.B. ein Geheimnis in einem System, wird z.B. tot<br />

geschwiegen, dass es mal durch Fahrlässigkeit einen tödlichen Unfall gab, oder gibt es<br />

eine Schuldfrage über die niemand spricht? Das sind Tabuthemen auch in Systemen,<br />

da kann die Aufstellung eben dazu führen, dass man nachfragt: was fehlt hier noch?<br />

Y: Ok. Ein Thema das ich auch gerne noch ansprechen möchte, ist die Durchführung<br />

<strong>von</strong> Aufstellungen innerhalb <strong>von</strong> Organisationen, <strong>als</strong>o direkt mit den<br />

Systemteilnehmern. Ich habe auch ein Zitat <strong>von</strong> Peter Schlötter, der sagt: „Nirgendwo<br />

kann man die Eigendynamik besser erfahren <strong>als</strong> im System selbst.“ Claude Rosselet<br />

hat diese Arbeit stark vorangetrieben und Gunthard Weber hat die „Management<br />

Constellations“ sogar <strong>als</strong> einen Meilenstein in der Weiterentwicklung der<br />

Organisationsaufstellung beschrieben. Wie ist da ihre Auffassung wenn man innerhalb<br />

<strong>von</strong> Organisationen arbeitet, <strong>als</strong>o mit den Systemteilnehmern?<br />

A: Es gibt die klassische Form wie sie Hellinger entwickelt hat und die auch weit<br />

praktikziert wird. Das bedeutet, mit wildfremden Leuten, die die Person nicht kennen.<br />

Y: Also in öffentlichen Seminaren meinen sie?<br />

A: Offene Seminare, oder ich nehme einfach Stellvertreter mit zum Unternehmen, die<br />

mit dem Unternehmen nichts zutun haben. Weil die a) keine Informationen haben – sie<br />

können nicht ins Denken gehen – das ist der eine Vorteil, <strong>als</strong>o sie können sich nicht<br />

ausdenken, was müsste der jetzt hier empfinden und sich machen auch keine Politik.<br />

Wenn ein Mitarbeiter etwas in der Aufstellung sagt und der Chef steht neben dran,<br />

überlegt er immer, wie muss ich das formulieren, dass ich gut vor meinem Chef da<br />

stehe. Die Unmittelbarkeit dieser repräsentierenden Wahrnehmung des Stellvertreters,<br />

ist mit den Leuten des Unternehmens, nicht gegeben. Das ist das erste große<br />

Handicap.<br />

Von daher kann man im Unternehmen mehrere Settings erfahren. Ich erkläre es mal<br />

der Reihe nach: Also, was immer funktioniert in einem Unternehmen, ist eine<br />

Skulpturaufstellung. Das läuft praktisch so ab, dass ich die Leute bitte, sich einen Platz<br />

im Raum zu suchen. Die Personen vertreten sich selbst und suchen sich ihren Platz.<br />

Da sie in der Regel diese Prinzipien nicht kennen, folgen sie ihrer Intuition und dann<br />

kann man aus diesem aufgestellten Bild, das sich zeigt, schon sehr, sehr viel ableiten<br />

über die Dynamik die tatsächlich abläuft. Also ich könnte jetzt dutzendweise<br />

Geschichten erzählen. In einem Buch <strong>von</strong> mir habe ich das Beispiel beschrieben <strong>von</strong><br />

den zwei Brüdern.<br />

Y: Ja, das kenne ich, ich habe es daheim gelesen.<br />

A: Es ist das Beispiel, <strong>von</strong> den zwei Brüdern, die im Betrieb „Familie“ gespielt haben.<br />

Der große Bruder vor dem jüngeren. Im Betrieb war es aber umgedreht. Der Jüngere

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