Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

3. Die innere Wirklichkeit von Organisationen 38
Abbildung 9: Systemische Grundsätze. Eigene Darstellung nach Sparrer, Varga von
Kibéd (2008) S. 39-54
VARGA VON KIBED und SPARRER haben den Ordnungsrahmen aus dem
Familiensystem erweitert und zu einem allgemeinen systemischen Modell von
Grundsätzen entwickelt, welches für beliebige soziale Systeme nützlich ist. Der
Rahmen, den die Grundsätze bieten, ermöglicht der Organisationsberatung
bisher „nicht fassbares“ Verhalten von Systemteilnehmern nachvollziehbar zu
machen. Verschiedene Ansätze, wie das neue St. Galler Management
Management-Modell (vgl. Kapitel 3.2.1), beleuchten zwar implizite
Handlungsvoraussetzungen wie die Kultur, wollen diese aber letztlich
„managen“. 166 Die systemischen Grundsätze nach SPARRER und VARGA VON
KIBED, zielen nicht darauf ab zu „managen“, sondern sie bieten einen Rahmen
zur Umsetzung und dienen dazu, Nützliches (z.B. Anerkennung, Würdigung) zu
vermehren. 167
Kritische Stimmen aus der Praxis werfen den systemischen
Ordnungsmomenten vor, dass sie der Komplexität von Organisationen nicht
gerecht werden. GROTH kritisiert: „wenn am Ende hauptsächlich Alter,
Zugehörigkeit und Wichtigkeit der Person als Indizien für eine gute Ordnung
genommen werden, ist es zweifelhaft, ob dies der Komplexität einer
166 Vgl. Pacher (2006) S. 126
167 Sparrer, Varga von Kibéd in Daimler, Sparrer, Varga von Kibéd (2003) S. 198