Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4. Die Organisationsaufstellung – Wirklichkeit ins Bild bringen 58<br />
Auch SCHLÖTTER führte im Rahmen seiner Dissertation eine empirische Studie<br />
durch. Er untersuchte die Semantik <strong>von</strong> systemischen Aufstellungen mit fast<br />
4000 Einzelversuchen und 250 Personen. Die hohe wissenschaftliche Relevanz<br />
der Forschungsleistung <strong>von</strong> SCHLÖTTER drückt SIMON in einem Kommentar zur<br />
Studie folgendermaßen aus: „Der Autor hat ein Versuchsdesign entwickelt, das<br />
den Anspruch erhebt, sich in seiner Härte an naturwissenschaftlichen<br />
Standards messen lassen zu können.“ 257<br />
SCHLÖTTER belegt in seiner Studie, 258 dass Systemaufstellungen „kein<br />
Zufallsprodukt“ sind. Er untersuchte, dass die Wahrnehmung der Stellvertreter<br />
einer gewissen Semantik folgt, die mit einer Sprache zu vergleichen ist. Die<br />
Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass Wahrnehmungsäußerungen der<br />
Stellvertreter mit denen des Klienten mit hoher Signifikanz überstimmen.<br />
SCHLÖTTER betont allerdings, dass diese nicht zwangsläufig übereinstimmen<br />
müssen. Einzelne Äußerungen im Aufstellungsprozess können <strong>als</strong> etwas<br />
tatsächlich „Gesagtes“ definiert werden (vgl. 2.2.1). Ob die Äußerungen<br />
allerdings mit der Wahrheit korrespondieren, das kann höchstens im und für<br />
einen Einzelfall verifiziert werden. Letztlich kann nur der „Urheber“ selbst, d.h.<br />
der Klient, der sein Anliegen aufstellt, <strong>als</strong> maßgebliche Wahrheitsinstanz gelten.<br />
Nur der Klient kann bestenfalls entscheiden welches Wissen er annimmt und<br />
welches er <strong>als</strong> unzutreffend ablehnt. 259<br />
Um die etymologische Wortherkunft des Begriffs Wahrheit (Wahrheit = „richtige<br />
Erkenntnis“) an dieser Stelle abschließend anzuführen, bedeutet dies, nur der<br />
Klient kann entscheiden, welche Wahrheit bzw. „richtige Erkenntnis“ er für sich<br />
selbst <strong>als</strong> stimmig erachtet.<br />
In Kapitel 2.2.3 wurde der Konstruktivismus allgemein auf Organisationen<br />
bezogen. Im folgenden Abschnitt soll die Bedeutung des Konstruktivismus<br />
speziell für die Organisationsaufstellung dargelegt werden.<br />
257 Simon zur Forschungsarbeit <strong>von</strong> Schlötter http://www.p-schloetter.de<br />
258 Film zur Studie: http://www.p-schloetter.de<br />
259 Vgl. Schlötter (2005) S. 197 ff.