Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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3. Die innere Wirklichkeit <strong>von</strong> Organisationen 29<br />
2.1.3). 130 Diese Auffassung widerspricht neurobiologischen Aussagen, da alles<br />
vom Menschen Gesagte <strong>von</strong> der individuellen Wahrnehmung und den<br />
Bedingungen menschlichen Denkens beeinflusst wird (vgl. ROTH Kapitel 2.2.1).<br />
Auch in der Literatur stößt die „Abwesenheit des Subjekts“ auf vehemente<br />
Kritik, wie beispielsweise <strong>von</strong> NEUBERGER: „Das Subjekt, vorm<strong>als</strong> der Inbegriff<br />
für Intuitionen, Gefühl, Emotionen, emotionale Intelligenz verliert seine<br />
organisationale Bedeutung.“ 131 Wie man in der systemischen Beratung <strong>von</strong><br />
Organisationen mit diesem Problem umgeht, ist nicht gelöst. Beruft man sich<br />
auf eine Autorität (wie z.B. LUHMANN), so verzichtet man automatisch auf<br />
Konzeptionen anderer, die die eigene Perspektive anregen und erweitern<br />
könnten. 132 In Bezug auf diese Arbeit wird daher die Sichtweise LUHMANNS um<br />
den Faktor Mensch erweitert, der <strong>als</strong> Akteur in sozialen Systemen lebt und<br />
arbeitet. 133 Damit werden die Gedankenmodelle <strong>von</strong> LUHMANN zu einem<br />
ganzheitlich systemischen Ansatz erweitert, bei dem der Mensch <strong>als</strong> Ressource<br />
und Potential mit gestalterischer Kraft gesehen wird. 134<br />
Interne Faktoren wie moderne Technologien, eine gute Betriebsausstattung und<br />
werden auch in Zukunft eine wichtige und tragende Rolle spielen. Der Mensch<br />
<strong>als</strong> Bestandteil immaterieller Werte in Organisationen, wird jedoch immer mehr<br />
zum Erfolg beitragen. 135 HORN und BRICK sprechen in diesem Zusammenhang<br />
<strong>von</strong> einem Gut, das weder zahlenmäßig zu erfassen noch beliebig vermehrbar<br />
ist und führen die Bezeichnungen „Humankapital“ und „Unternehmenskultur“ <strong>als</strong><br />
„weiche Faktoren“ an. 136<br />
Die Ergebnisse einer globalen Studie „Aligned at the Top“ <strong>von</strong> Deloitte und der<br />
Intelligence Unit <strong>von</strong> Economist bestätigen, dass „people management“ immer<br />
wichtiger wird. Die über verschiedene Branchen und globale<br />
Wirtschaftsstandorte angelegte Studie aus 2007 umfasste 468 Befragte, d.h.<br />
Führungskräfte und Personalleiter aus verschiedenen Unternehmen. Über 85 %<br />
der Befragten gaben an, dass der Mensch entscheidend zur<br />
Geschäftsentwicklung, insbesondere zur strategischen Entscheidungsfindung,<br />
130<br />
Vgl. Berghaus (2003) S.33 u. S. 62<br />
131<br />
Niermann (2007) S. 115<br />
132<br />
Vgl. Neuberger (2007) S. 14<br />
133<br />
Vgl. Forrester zitiert in Niermann (2007) S. 115<br />
134<br />
Vgl. Niermann (2007) S. 119<br />
135<br />
Vgl. Vorwort der Dokumentation „Wissensbilanz – made in Germany“ des BMWi (2008) S. 4<br />
136 Vgl. Horn, Brick (2001) S. 12