Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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Anhang 128<br />
geschaut hat, wie ist da die Ordnung. Aber wenn ich zu Managementthemen aufstelle<br />
oder Entscheidungsfragen mit dem Management kläre, da geht es um ganz andere<br />
Größen. Da geht es um Strategien, Strukturen, Zielsetzungen und Ressourcen. Also<br />
das ist eine ganz andere Ebene.<br />
Y: Habe ich sie richtig verstanden, dass sie die systemischen Grundsätze eher <strong>als</strong><br />
Leitgerüst sehen, an dem man sich orientieren kann?<br />
R: Ja, <strong>als</strong> Gerüst. Wobei ich für mich dann wieder Ordnungen habe, die ich <strong>von</strong><br />
Managementmodellen her kenne. Also z.B. dass die normative Ebene wichtiger <strong>als</strong> die<br />
strategische Ebene ist. Das sind dann eher andere Ordnungen die ich berücksichtige.<br />
Y: Denken Sie, dass diese Systemprinzipien im Aufstellungsprozess generell eher<br />
einengen, wenn man sich zu sehr daran orientiert?<br />
R: Einzelne ja. Bei anderen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die schon sehr<br />
hilfreich sind. Also z.B. dass das, was einen Einfluss ausübt, eher auf der rechten Seite<br />
<strong>von</strong> dem steht, auf das Einfluss ausgeübt wird. Das Prinzip leitet mich, das teste ich<br />
dann immer auch aus, um zu schauen, wie wirkt es sich sozusagen aus. Die Situation<br />
die ja da entsteht, die Konstellation die man zum Klingen bringt, wie schaut es da aus?<br />
Es ist allerdings auch immer noch eine Frage, wie wird diese Konstellation dann<br />
gedeutet, z.B. beim kollektiven Sinnstiftungsprozess im Anschluss. Eine Aufstellung<br />
bietet rein vom praktischen her eine Entlastung, das ist die eine Seite. Aber in<br />
Managementkontexten muss man dann immer die Frage der Manager beantworten:<br />
„und was jetzt?“ Wie interpretieren wir das, was bei der Aufstellung geschehen ist. Und<br />
da habe ich gemerkt, dass ich zu Beginn zu wenig Sorgfalt auf diesen<br />
Interpretationsprozess gelegt habe. Auch weil ich die Familienaufstellung und die<br />
Konzepte der Familienaufstellung im Hintergrund hatte, die mich geleitet haben.<br />
Im Moment ist bei mir 30% Aufstellungsarbeit und der Rest ist dann wirklich<br />
Klärungsarbeit, d.h. Beschließen <strong>von</strong> Maßnahmen aufgrund dieses<br />
Einigungsprozesses.<br />
Y: Das ist auch ein Thema, das ich gerne ansprechen möchte. Ich habe im Vorfeld<br />
eine Recherche, u.a. zur Frage „wie die Zukunft <strong>von</strong> Organisationsaufstellungen ist?“<br />
bei verschiedenen Aufstellern durchgeführt. Es kam bei einigen Antworten heraus,<br />
dass die Berater das Unternehmen zu früh verlassen oder dass die Manager mit der<br />
Umsetzung <strong>von</strong> dem Lösungsbild zum Lösungsweg „alleine gelassen“ werden. Das ist<br />
ja jetzt im Grunde das, was sie gerade angesprochen haben. Wie sehen sie das? Wie<br />
muss mit den Ergebnissen die sie jetzt aus Aufstellungen bekommen, in den<br />
Organisationen umgegangen werden?<br />
R: Also ich habe ein Ablaufschema. Erster Schritt ist die Auftragsklärung mit den<br />
Managern zusammen, <strong>als</strong>o worum geht es, was ist das Anliegen, was wäre eine gute<br />
Lösung. Zweiter Schritt ist dann die Bestimmung des Systems, <strong>als</strong>o wer oder was soll<br />
alles aufgestellt werden soll. Das mache ich zusammen mit den involvierten Leuten<br />
aus dem Managementteam. Der dritte Schritt ist dann die Aufstellung, d.h. die<br />
eigentliche Aufstellungsarbeit. Und der vierte Schritt ist schließlich der gemeinsame<br />
Dialog, wo die Leute aus dem Managementteam, die mit mir eine Aufstellung gemacht