Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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4. Die Organisationsaufstellung – Wirklichkeit ins Bild bringen 60<br />
setzen. Das Problem an sich stellt noch im eigentlichen Sinne keines dar. 264<br />
Das Ausgangsbild ist daher kein reales Abbild der bestehenden Wirklichkeit,<br />
sondern vielmehr eine konstruierte Realität des Klienten. Ein Problem oder<br />
Konflikt kann <strong>von</strong> verschiedenen Personen gänzlich unterschiedlich verstanden<br />
und interpretiert werden. Aus diesen individuell geprägten<br />
Wahrnehmungsperspektiven entstehen unterschiedliche<br />
Wirklichkeitskonstruktionen und Aufstellungsbilder. 265<br />
Im Sinne der<br />
systemischen Strukturaufstellungen geht man daher „<strong>von</strong> der Welt [der]<br />
KlientInnen aus und übernimmt ihre Definition der Wirklichkeit und damit des<br />
Problems.“ 266<br />
Stellungs- und Prozessarbeit<br />
Durch die Aufstellungsarbeit wird ausgehend <strong>von</strong> der Problemsituation hin zur<br />
Lösungssituation eine „neue Systemwirklichkeit“ gestaltet und diese<br />
simuliert.“ 267 Es gibt immer mehrere Lösungen in einer Aufstellung und es geht<br />
darum, die „Wahlmöglichkeiten zu nehmen.“ 268 Die mögliche Lösung ist auch<br />
nicht <strong>als</strong> ultimativ anzusehen, sondern steht am Anfang eines neuen<br />
Prozesses. SPARRER drückt dies konstruktivistisch „<strong>als</strong> Beginn einer neuen<br />
Konstruktion der Wirklichkeit“ aus. 269<br />
Abschlussbild<br />
Die neue Wirklichkeitskonstruktion, die sich durch den Aufstellungsprozess<br />
ergeben hat, ist ein Angebot für den Aufstellenden, eine „veränderte<br />
Systemkonstruktion“ zu verinnerlichen und damit in den Alltag zurückzukehren.<br />
Sie stellt eine Möglichkeit dar, veränderte und neue Realitäten zu schaffen und<br />
in Arbeitskontexte einzubringen. 270 Durch den Aufstellungsprozess und die<br />
Möglichkeit eine Beobachterposition einzunehmen, wird die<br />
„Wirklichkeitsvorstellung“ des Klienten erweitert und er erhält Gelegenheit, eine<br />
umfassendere Sichtweise zu entwickeln. 271<br />
264 Vgl. Sparrer (2001) S. 85 ff.<br />
265 Vgl. Gminder (2005) S. 55<br />
266 Vgl. Daimler (2008) S. 387<br />
267 Vgl. Gminder (2005) S. 55<br />
268 Vgl. Daimler (2008) S. 388<br />
269 Vgl. Sparrer (2001) S. 85 ff.<br />
270 Vgl. Gminder (2005) S. 55 ff.<br />
271 Vgl. Daimler (2008) S. 388