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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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Anhang 101<br />

kann. Ein Beispiel für eine unterschiedsbetonte Frage ist: „Was hat sich für dich<br />

geändert, <strong>als</strong> du in dieses Bild gekommen bist, und was wurde anders, <strong>als</strong> die anderen<br />

dazukamen?“ 345<br />

Andere Aufsteller wie WEBER oder SIMON verwenden hingegen die verbreitete<br />

Fragemethodik: „Wie geht es dir?“ oder „Wie fühlen Sie sich?“ bei der Befragung der<br />

Stellvertreter an. VARGA VON KIBED ist der Meinung, dass diese Herangehensweise<br />

stärker zu Vermischungen mit dem eigenen System der Stellvertreter einlädt, während<br />

unterschiedsbetonte Fragen eine größere Unabhängigkeit des Aufstellungsbildes<br />

fördern. 346 Die Unterschiede in der Wahrnehmung der Stellvertreter fügen sich für die<br />

Klienten zu einem „sinnvollen Gesamtbild ihrer Situation“ zusammen und generieren<br />

die repräsentierende Wahrnehmung. Der Aufstellungsleiter kann sich dadurch <strong>von</strong><br />

Deutungen und Interpretationen lösen, da er nur wissen muss, welche<br />

unterschiedlichen Wahrnehmungen („Es geht mir besser, schlechter, anders, oder<br />

gleich“ etc.) bei den Stellvertretern ausgelöst wurden, seit z.B. das Bild umgestellt<br />

wurde. 347 Die Aufstellung nimmt bei der Erfragung der repräsentierenden<br />

Wahrnehmung <strong>als</strong>o Bezug auf Befindlichkeitsänderungen (nicht auf Eigenschaften der<br />

Systemteilnehmer), sowie auf „beobachtbare Choreographien und erfragbare<br />

Veränderungstendenzen“. 348<br />

Aufstellungsphänomene aus Systemtheoretischer Sicht (nach SIMON)<br />

Die körperbezogenen Wahrnehmungen und Empfindungen der Stellvertreter sollten<br />

aus systemtheoretischer Sicht „<strong>als</strong> Ergebnis <strong>von</strong> Kommunikation rekonstruierbar sein“.<br />

SIMON schließt dabei andere Erklärungsansätze nicht aus, diese wären dann lediglich<br />

nicht „systemisch“. Aus dem systemisch-konstruktivistischen Blickwinkel liegt es für<br />

SIMON nahe, eine Theorie „des ganzen Körpers“ zu entwerfen, bei dem der Körper <strong>als</strong><br />

Wahrnehmungsorgan für zwischenmenschliche Beziehungen gesehen wird. Um die<br />

Wahrnehmungen, die in Aufstellungen auftreten zu erklären, differenziert SIMON<br />

zwischen zwei unterschiedlichen Wahrnehmungsformen:<br />

1. Diakritische Wahrnehmung: Einzelne Sinnesorgane (Ohr, Auge etc.) und ihre<br />

jeweiligen Fähigkeiten (hören, sehen etc.) werden genutzt um Außenwahrnehmungen<br />

zu unterscheiden und miteinander in Verbindung zu bringen. Die Sinnesorgane sind<br />

die Schnittstelle zwischen Körper und der äußeren Umwelt.<br />

345 Vgl. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 30 u (2005) S. 203<br />

346 Vgl. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 31 und (2005) S. 203 f.<br />

347 Vgl. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 30<br />

348 Vgl. Varga <strong>von</strong> Kibéd (2005) S. 202

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