Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

4. Die Organisationsaufstellung – Wirklichkeit ins Bild bringen 51
bestehen in angebotenen Gesten und klärenden Sätzen, um alte
gewohnheitsmäßige Vorstellungen loszulassen sowie um zu
Lösungsbewegungen zu kommen. 223 Einen Überblick über klärende Sätze,
bietet Abbildung 11:
Abbildung 11: Klärende Sätze im Aufstellungsprozess. Vgl. Gminder (2005) S. 26 f.
Der Aufstellungsleiter formuliert solche, aus seiner Perspektive, entlastenden
Sätze, welche ein verbales Angebot darstellen. Die Stellvertreter prüfen, ob die
Formulierungen für sie stimmig sind, bzw. ihrer Wahrnehmung entsprechen,
bevor die Sätze übernommen werden. Durch das verbale und nonverbale
Feedback der Stellvertreter, sucht der Aufstellungsleiter eine „richtige Ordnung“
für das System. Diese ist dann erreicht, wenn alle Stellvertreter auf Plätzen
stehen, die sie für stimmig erachten. 224
Einige Aufsteller wie WEBER orientieren sich bei ihren Beobachtungen des
Aufstellungsprozesses an systemischen Ordnungsprinzipien (vgl. Kapitel 3.2.2).
WEBER versteht die Prinzipien als Leitlinien, die dem Aufstellungsleiter zu einem
Lösungsbild 225 verhelfen können und im Einklang mit Rückmeldungen der
Stellvertreter und des Gesamtsystems stehen sollen. Das Vorgehen des
223
Vgl. Weber (2000) S. 50 ff., Erb (2001) S. 38 f., Sparrer (2000) S. 99
224
Vgl. Horn, Brick (2001) S. 51
225
Die Frage, ob systemische Grundannahmen bei der Entwicklung einer Lösung eine zentrale
Rolle spielen, untersuchte Lehmann in einer Studie. Die Untersuchungsrundlage bildeten
über 50 Aufstellungen mit unterschiedlichen Personengruppen. Die Ergebnisse der Studie
belegen, dass die Aufstellungsleiter mit 43 % den systemischen Grundsätzen eine hohe
Bedeutung beimessen. Die Studie bekräftigt die Annahme, dass die „Grammatik“ von
Organisationsaufstellungen der Lösungsentwicklung dient und es ermöglicht bestimmte
Muster im Aufstellungsprozess zu verdeutlichen. Vgl. Lehmann (2006) S. 80 f. und S. 183