Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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3. Die innere Wirklichkeit <strong>von</strong> Organisationen 35<br />
unternehmerischen Tätigkeiten in Bezug auf die Strukturen, um sicherzustellen<br />
„die Dinge richtig zu tun“. 159 Die Struktur der Organisation findet sich in der<br />
„Aufstellung der Mannschaft“. 160 Diese wird durch ständiges Prozessieren <strong>von</strong><br />
Entscheidungen erhalten und geändert. 161 Der dritte Ordnungsmoment besteht<br />
in einem gemeinsamen Sinnhorizont, der Antworten auf das „warum“ und<br />
„wozu“ liefert. Der Sinnhorizont kann durch Visionen und stimmigen kollektiven<br />
Identitäten äußern und wird in Form einer Kultur verkörpert. 162 Die Kultur<br />
verdichtet das „Selbstverständnis“ der Organisation in inneren<br />
Sinnkonstruktionen und Weltbildern, die nach außen projiziert werden. Diese<br />
Sinnkonstruktionen und inneren Ordnungsstrukturen (vgl. Kapitel 3.2) geben<br />
der Organisation Sicherheit und machen sie stabil, indem sie die<br />
Selbstbehauptung der Organisation gegenüber ihrer Umwelt stärken. 163<br />
3.2.2 Verborgene Ordnungsmomente in Organisationen<br />
Organisationen arbeiten nicht nur nach selbst aufgestellten Ordnungen,<br />
Aufgaben und Zielen. Sie reagieren zudem auf Systemgesetze, die „im<br />
Verborgenen“ wirken und die den Menschen in Organisationen meist nicht<br />
bewusst sind.<br />
In der praktischen Arbeit mit Unternehmen, Abteilungen, Teams und<br />
anderen Organisationen haben sich immer wieder bestimmte<br />
Ordnungsprinzipien […] gezeigt, nach denen diese systemisch<br />
funktionieren. 164<br />
Zur Erläuterung der verborgenen Ordnungsmomente werden diese im weiteren<br />
Verlauf mit „systemischen Grundsätzen“ bzw. Prinzipien bezeichnet. Dies<br />
entspricht der Bezeichnung <strong>von</strong> VARGA VON KIBED und SPARRER, auf deren<br />
Literatur die Darstellung basiert. Im Gegensatz zu anderen Autoren haben<br />
VARGA VON KIBED und SPARRER die systemischen Grundsätze<br />
systemtheoretisch umdefiniert und auf soziale Systeme anwendbar gemacht.<br />
Sie ordnen die Grundprinzipien in eine konstruktivistische Sichtweise ein, was<br />
dem Kontext dieser Arbeit entspricht.<br />
159 Vgl. Rüegg-Stürm (2002) S. 37<br />
160 Vgl. Rosselet, Senoner, Lingg (2007) S. 71<br />
161 Vgl. Groth, Wimmer (2004) S. 228 f.<br />
162 Vgl. Rüegg-Stürm (2002) S. 38<br />
163 Vgl. Königswieser, Hillebrand (2007) S. 33 f.<br />
164 Horn, Brick (2001) S. 26