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Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power

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4. Die Organisationsaufstellung – Wirklichkeit ins Bild bringen 57<br />

Das gleiche gilt, wenn die Person die Situation mit der „räumlichen<br />

Zeichensprache“ darstellt. Es sind immer Beobachter und subjektive<br />

Interpretationen notwendig, um eine Bewertung vorzunehmen. Man muss sich<br />

<strong>als</strong>o auf subjektive Wahrnehmungen berufen, wenn man<br />

Beziehungszusammenhänge in Organisationen bearbeiten will. 252 VARGA VON<br />

KIBED betont, dass die Bilder, die durch Aufstellungen visualisiert werden, nur<br />

„Modellsysteme“ erzeugen.<br />

Wir sehen ein Bild aus der inneren Landschaft unserer KlientInnen<br />

und vielleicht noch einiges darüber hinaus, aber wir können niem<strong>als</strong><br />

behaupten, dass das „die Wahrheit über das dargestellte System“<br />

sei. 253<br />

Anders ausgedrückt geht es um das „Erfahrungswissen“, welches unsichtbar ist<br />

und sich erst im tatsächlichen Vollzug einer Handlung manifestiert. Durch den<br />

Aufstellungsprozess wird dieses Erfahrungswissen sichtbar gemacht, allerdings<br />

darf das Abbild der Erfahrung keineswegs mit der eigentlichen Erfahrung<br />

verwechselt werden. ROSSELET macht dies deutlich durch die Analogie: „Die<br />

Spur im Schnee ist nicht das flüchtende Tier […].“ 254 Der „geübte Fährtenleser“<br />

d.h. der Berater, kann aus dem Lösungsbild einer Aufstellung viel über das<br />

System, das den Abdruck hinterlassen hat, herauslesen. 255<br />

Zum Erfahrungswissen bzw. der Erfahrungsvalidität aus Aufstellungen<br />

existieren verschiedene wissenschaftliche Studien. LEHMANN untersuchte<br />

beispielsweise in einer Forschungsfrage zur Dissertation, in wie weit das durch<br />

Aufstellungen dargestellte Systemwissen mit der erlebten Wirklichkeit der<br />

Klienten übereinstimmt. Die untersuchten Aufstellungskonstellationen stimmten<br />

in hohem Maße (durchschnittlich bei 8 Punkten auf einer Skala <strong>von</strong> 1-10) mit<br />

der erlebten Wirklichkeit der Klienten überein. Weiterhin zeigte sich eine große<br />

Übereinstimmung mit den Stellvertretern (7-8 Punkte auf einer Skala <strong>von</strong> 1-10).<br />

LEHMANN bezeichnet die Aufstellung daher <strong>als</strong> „lebensnahes<br />

Simulationsmodell.“ 256<br />

252 Vgl. Schlötter (2006) S. 151 f.<br />

253 Varga <strong>von</strong> Kibéd (2008) S. 31<br />

254 Vgl. Rosselet (2007) S. 57<br />

255 Vgl. Rosselet (2007) S. 57 f.<br />

256 Vgl. Lehmann (2006) S. 171

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