Diplomarbeit von Yvonne Mattes als PDF ... - Simple Power
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Anhang 130<br />
Y: Und in wie fern ist dann der Anspruch, dass man das genau eins zu eins umsetzt?<br />
Also zum Beispiel ist das Ergebnis einer Aufstellung: Strategie X ist<br />
erfolgsversprechender <strong>als</strong> Y. Ist das dann auch der Anspruch, das genauso<br />
umzusetzen?<br />
R: Ich empfehle dem Kunden inzwischen in solchen Fällen, das habe ich auch gelernt,<br />
die Aufstellungsarbeit des Öfteren einzusetzen. Als eine Art strategisches Controlling.<br />
Das hat sich sehr gut immer wieder bewährt, obwohl die Kunden ein bisschen da<strong>von</strong><br />
überzeugt werden müssen, dass man da dran bleiben sollte. Beispielsweise können<br />
die Maßnahmen selber, <strong>als</strong>o z.B. ob sie greifen, gibt es Hindernisse, über die<br />
Aufstellungsarbeit überprüft werden. Ich empfehle sozusagen das Instrument <strong>als</strong><br />
„strategisches Controlling“ in Anführungszeichen und verwende es auch mit. Da gibt es<br />
natürlich auch Nebeneffekte, alleine dadurch, dass die Leute wissen, dass die<br />
Geschäftsleitung speziell auf die Umsetzung des Projektes XY achten.<br />
Y: Arbeiten Sie dann mehr mit Sachthemen, <strong>als</strong>o Strategien, Projekten?<br />
R: Ja, mit Sachverhalten.<br />
Y: Was sie angesprochen haben bezüglich der Umsetzung <strong>von</strong> Aufstellungen im<br />
Unternehmen. Ist es dann etwas anderes mit Sachthemen, anstatt mit<br />
Beziehungsmustern zu arbeiten?<br />
R: Also ich mache keine Teamentwicklung mit den betroffenen Leuten über die<br />
Aufstellungsarbeit.<br />
Y: Und wie gehen sie damit um, wenn doch solche Beziehungsmuster hoch kommen?<br />
R: Das man es anspricht. Es kommt mir eine Aufstellung in den Sinn die ich gemacht<br />
habe und da war das implizite Thema, dass dieses System wohl nicht die<br />
angemessene Wertschätzung bekommt. Auf der anderen Seite war da auch eine<br />
gewisse Hochnäsigkeit, es waren hochrangige Experten und die konnten nicht<br />
verstehen, dass ihre gescheiten Lösungen so wenig Profit abwerfen. Wir haben dann<br />
ein Projekt aufgestellt und dann kam das Thema Wut in die Aufstellung herein. Über<br />
die Methode der Aufstellung konnte dann dieses Thema viel Eingang finden, weil es ja<br />
Teil dieser Situation war. Es war nicht ausgesprochen, aber es war wie ein<br />
unsichtbarer Teil. Und im anschließenden Dialog, der sehr rührend und ergreifend war,<br />
haben dann alle miteinander darüber geredet, wie sie umgehen mit dieser Wut, mit<br />
dieser Frustration aber auch mit der Arroganz. Das ist natürlich Teamentwicklung pur!<br />
Ohne das ich da lange mit denen über die Art und Weise, wie sie sich mögen oder<br />
nicht reden und irgendwelche Beziehungsmuster ergründen muss, ob die jetzt<br />
funktional oder dysfunktional sind. Das ist ja dann eh noch eine nächste Frage der<br />
Bewertung.<br />
Y: Ist es richtig, wenn ich sage, dass differenziert werden muss, wenn man mit<br />
Unternehmen arbeitet? Dass vielleicht auch individuelle Sachen hochkommen, die im<br />
Unternehmenskontext einfach nicht gelöst werden können?<br />
R: Ja, <strong>als</strong>o wichtig wäre, dass alle zusammen schauen: wie gehen wir mit der Wut<br />
gemeinsam um und wie schaffen wir eine Ebene des Dialogs, wo wir diese